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So frei wie der Himmel

So frei wie der Himmel

Titel: So frei wie der Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Laell Miller
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Sie parkte vor dem Haus und blieb so lange sitzen, bis sie genug Mut gesammelt hatte.
    Niemand öffnete, als sie an die Küchentür klopfte. Doch von drinnen erklang leise Jazzmusik. Einen Moment überlegte Cheyenne, ob sie an der Vordertür klingeln oder durch den Garten gehen sollte. Stattdessen drückte sie die Küchentür auf.
    "Jesse?", rief sie.
    Nichts.
    "Jesse?" Sie machte ein paar Schritte. Die Musik wurde abgestellt. Eine düstere Vorahnung ergriff sie.
    Jesse!", rief sie noch einmal mit zitternder Stimme. Plötzlich musste sie an die beiden Männer im Lucky's denken. Ein eisiger Schauer lief ihr über den Rücken. Mit rasendem Herzen fischte sie ihr Handy aus der Tasche, hielt es mit einer Hand fest umklammert und lauschte angestrengt. Sie hätte nicht rufen sollen - falls außer Jesse noch jemand im Haus war.
    Ob sie den Notruf wählen sollte? Und was sagen? Hallo, mein Name ist Cheyenne Bridges. Ich breche gerade in ein Haus ein und glaube, jemand anders hat das auch getan.
    So leise wie möglich zog sie die Schuhe aus und schlich durchs Wohnzimmer. Da die Fenster nach Osten gingen, gab es hier kaum Licht. Voller Angst, was sie in seinem Schlafzimmer entdecken würde, schlich sie weiter. Die Doppeltür war nur halb angelehnt. Cheyenne spähte durch den Spalt.
    Eine andere Frau spähte zurück.
    Beide begannen zu kreischen.
    Im schillernden Licht des Sonnenuntergangs, den sie Minuten zuvor noch bewundert hatte, sah sie, wie Jesse sich auf seinem Bett aufrichtete. Die Frau auf der anderen Seite der Tür presste sich eine Hand aufs Herz. Sie war eine atemberaubend schöne Blondine, etwa so groß wie Jesse, und sie trug nur ein weißes T-Shirt - vermutlich eines von ihm - und sonst nichts.
    "Scheiße", hörte Cheyenne Jesse sagen.
    Sie drehte sich um und rannte los. Jesse erwischte sie im Wohnzimmer. Er packte sie am Arm. "Cheyenne", rief er. "Hör zu ..."
    "Nein." Sie konnte nur beten, nicht in Tränen auszubrechen. "Du hörst mir zu, Jesse McKettrick. Ich bin gekommen, um dir zu sagen, dass ich noch immer für Nigel Meerland arbeite. Er wollte, dass ich euch ausspioniere und irgendetwas über dich herausfinde, womit man dich zwingen kann, das Land zu verkaufen ..."
    Das Blau von Jesses Augen, das sonst an einen Sommerhimmel erinnerte, nahm die Farbe eines Gletschers an. Er ließ sie so plötzlich los, dass sie taumelte.
    Die Blondine tauchte hinter ihm auf. "Hi", sagte sie und streckte eine Hand aus. "Mein Name ist Brandi, ich bin ..."
    "Sie ist meine Frau", sagte Jesse.
    Offenbar schien diese Brandi eine gute Schauspielerin zu sein, denn sie sah verwirrt aus. "Ich bin deine Exfrau …"
    Jesse durchbohrte Cheyenne mit seinem, Blick. "Du hast mich angelogen", sagte er.
    "Du hast mich angelogen", schoss Cheyenne zurück.
    "Würde mir mal jemand zuhören?", fragte Brandl.
    "Nein", sagte Cheyenne.
    "Nein", sagte Jesse exakt im selben Moment.
    "Ach, was für ein Mist", rief Brandl. "Das ist doch alles ..."
    Doch da stürmte Cheyenne bereits davon.
     
     

Kapitel 16
     
    Wein Mann, der aus einem Albtraum erwacht, drehte Jesse sich um und sah Brandi an, die in seinem Wohnzimmer stand - in einem seiner T-Shirt und sonst nichts, so weit er das beurteilen konnte.
    "Was zum Teufel hast du hier zu suchen?", fragte er.
    Brandis volle Unterlippe zitterte, doch ihre riesigen Augen sahen ihn trotzig an. "Wenn du ein Handy hättest, wie jeder andere Mensch auf diesem Planeten, oder zumindest gelegentlich deinen Anrufbeantworter abhören würdest, wüsstest du, warum ich hier bin."
    Jesse stöhnte, aber seine Wut begann zu verrauchen Eigentlich sollte er Cheyenne hinterherlaufen. Sie war wie ein Hurrikan aus dem Haus gefegt, und die Vorstellung, dass sie in diesem Zustand nach Indian Rock fuhr, gefiel ihm gar nicht. Aber seine nackten Füße schienen am Boden festgeklebt zu sein. Außerdem wusste er nicht, was er ihr hätte sagen sollen.
    "Ich habe deine Nachricht durchaus gehört, Brandi", erklärte er mit einer Gelassenheit, die ihn viel Anstrengung kostete. "Es ging um irgendeinen Typen und viel Geld. Ich habe dich zurückgerufen, aber nur deinen Anrufbeantworter erreicht."
    Ganz eindeutig war Brandi sauer. Sie sah sich um, entdeckte das Telefon auf dem Tisch, schnappte es und hielt es ihm hin. "Dann hör dir das an, wenn du mir nicht glaubst."
    Jesse sank auf das riesige Ledersofa, das seine Mutter auf einer ihrer Einkaufstouren für ihn bestellt hatte. "Er zähl es mir einfach", bat er müde.
    "Das kann ich nicht. Du

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