So heiß wie der Wuestenwind
mit dir geschlafen hätte. Es war eindeutig das erotischste Vorspiel, das wir je hatten. Ich glaube, wir gehen als das Königspaar in die Geschichte ein, das der Welt eine neue Sexualfantasie beschert hat.“
Mit einem Ruck riss er ihr den Lehenga vom Leib, sodass er zerriss. Jedes Stück Stoff, das sie noch trug, störte ihn.
Und ihr erging es genauso.
„He …“, flüsterte sie, „das lässt du aber wieder nähen. Mein Hochzeitskleid soll gefälligst heil sein. Es hat historische Bedeutung.“
„Ich lasse dir ein Dutzend neue machen, aber dieses bleibt zerrissen. Gerade das belegt ja seine historische Bedeutung. Du kannst es noch den nachfolgenden Generationen zeigen und damit angeben, dass dein König dich so begehrt hat, dass er es dir vom Leib reißen musste.“
Während er immer noch in ihr war, zog er sich aus. Und je mehr sie von seinem Körper zu sehen bekam, desto erregter wurde sie.
Er ist wirklich noch viel beeindruckender als damals, dachte sie bewundernd.
Bald war er nackt. Nur die Hose hatte er sich immer noch nicht ganz ausgezogen. Der Anblick seines muskulösen Oberkörpers, die Berührungen seiner Hände, seine sanften Bewegungen … Das alles trieb Aliyah fast in den Wahnsinn. Keuchend umfasste sie sein Gesicht und zog Kamal an sich. Er ließ es geschehen und senkte die Lippen auf ihren Mund. Wie sehr hatte sie seine Küsse vermisst. Und doch war es jetzt anders als damals, sie spürte eine neue Stärke und Macht in seinen Liebkosungen.
„Sag es mir, ya maleekati “, stieß er atemlos hervor. „Du warst ja immer sehr direkt und hast deine Wünsche offen geäußert. Sag mir, wie sehr ich dich befriedigt habe, und verrate mir, was ich als Nächstes tun soll, Aliyah.“
Dass er ihren Namen aussprach, rief alte Erinnerungen in ihr wach. Wie oft hatte er ihren Namen gerufen, wenn er erregt war. Wie oft hatte er ihn laut herausgeschrien, wenn er den Höhepunkt erreichte, oder zärtlich geflüstert, wenn er danach neben ihr gelegen hatte …
Aber damals waren seine Gefühle nicht echt gewesen. Und heute genauso wenig.
Ärger stieg in ihr auf. Warum musste ihr das gerade jetzt in den Sinn kommen?
Sie löste ihre Lippen von seinen und fragte: „Soll ich dir jetzt sagen, wie toll du bist? Merkst du nicht, dass du mich genauso erregst wie früher? Genau wie du es vorhergesagt hast?“
Wortlos sah er sie an, dann entzog er sich ihr. Es schmerzte sie, ihn so plötzlich nicht mehr in sich zu spüren.
Mit einer schnellen Bewegung erhob er sich und ging vom Bett zu der Zimmerecke hinüber, in der sich der Whirlpool befand. Nachdem er ein paar Knöpfe gedrückt hatte und das Wasser hineinströmte, öffnete Kamal einige Fläschchen und gab etwas von ihrem Inhalt ins Wasser. Innerhalb von Sekunden erfüllte der Duft von Moschus und Jasmin die Luft.
Als er sich nach Aliyah umdrehte, lag sie immer noch mit gespreizten Beinen da, als ob sie nur auf seine Rückkehr wartete. Plötzlich wurde ihr bewusst, dass diese Haltung eigentlich entwürdigend war. Blitzschnell hüllte sie sich, so gut es ging, in die Bettdecke.
Seine Augen glänzten dunkel, als er zu ihr ging und vor dem Bett stehen blieb. Mit aufreizend langsamen Bewegungen zog er sich Hose und Unterhose aus. Sobald der Stoff achtlos zur Seite geschoben war, begegneten sich ihre Blicke. Ein zufriedenes Lächeln umspielte seinen Mund.
Doch statt sie einfach zu nehmen und das als Sieg über sie zu feiern, sah er sie sanft an. Und als er sprach, klang seine Stimme ebenso zärtlich. „Was gewesen ist, ist gewesen, Aliyah. Es liegt weit in der Vergangenheit. Warum sollten wir uns damit noch beschäftigen?“
„Das wäre ein tolles Argument in einem Mordprozess“, erwiderte sie schnippisch. „Warum sollten wir uns noch mit dem Opfer beschäftigen? Es lebt ja nicht mehr. Warum sollten wir uns noch mit dem Mord beschäftigen? Er liegt doch in der Vergangenheit. Das sind doch keine Argumente.“
„Aliyah, du weißt, welche Wirkung du auf mich hast und wie sehr du mich erregst. Und obwohl ich auch unsere kleinen Wortgefechte und Auseinandersetzungen mag, ich werde nicht zulassen, dass du mit Anschuldigungen und deiner Verbitterung alles verdirbst. Was auch immer damals zwischen uns vorgefallen sein mag – wir sind heute nicht mehr dieselben Menschen.“
„Du warst noch vor fünf Tagen ein anderer“, entgegnete sie. „Denk daran, wie arrogant du dich mir gegenüber aufgeführt hast, wie du …“
Wortlos ergriff er ihren Arm und trug sie
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