Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
So hell wie der Mond

So hell wie der Mond

Titel: So hell wie der Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
stellen sie nur clevere Leute ein, und ich kenne niemanden in der Firma, der einen persönlichen Groll gegen mich hegt.«
    »Vielleicht geschah es weniger aus persönlichen Gründen als vielmehr aus Bequemlichkeit? Und dann war es auch ein eher bescheidener Betrag«, murmelte er. »Wie zum Test – oder, weil jemand geringe, aber störende Schulden zu begleichen hatte. Und das Timing, Kate, hast du noch nicht über das Timing nachgedacht?«
    »Ich fürchte, ich kann dir nicht folgen.«
    »Warum ausgerechnet jetzt, warum ausgerechnet du? Ist es nur ein Zufall, dass du die Sache mit deinem Vater beinahe zur gleichen Zeit herausgefunden hast, wie die Unterschlagungen aufgeflogen sind?«
    »Was sollte es denn sonst sein?«
    »Vielleicht hat jemand anders die Sache ausgenutzt und sie gegen dich verwandt.«
    »Aber ich habe niemandem davon erzählt.«
    »Was hast du getan? Was hast du an dem Tag, an dem du es herausfandest, getan?«
    »Ich habe an meinem Schreibtisch gesessen und geheult. Da ich es nicht glauben wollte, habe ich es überprüft.«
    Das hatte er sich fast gedacht. »Und wie hast du das angestellt?«
    »Ich habe mich in die Bibliothek von New Hampshire eingeklinkt, Kopien von Zeitungsartikeln bestellt, den Antwalt kontaktiert, der mit der Sache betraut gewesen war. Außerdem habe ich einen Detektiv engagiert.«
    Er dachte nach. Ein jeder solcher Schritte hinterließ Spuren in Form von registrierten Telefongesprächen, Computerdateien, Papier. »Und dann hast du alles in deinem Terminplaner notiert.«
    »Nun, die Namen und die Telefonnummern, aber …«
    »Und die Verbindung nach New Hampshire hast du von deinem Computer aus hergestellt?«
    »Ich …« Allmählich erkannte sie, worauf er hinaus wollte, und ihr wurde schlecht. »Ja. Die Sende- und Empfangsberichte der Faxe waren dort abgespeichert. Falls also jemand danach gesucht hätte … Aber niemand hat mein Passwort und …«
    »Dein Passwort steht in deinem Terminplaner«, unterbrach er sie. »Wer wäre der letzte, bei dem es auffallen würde, wenn er aus deinem Büro käme, obwohl du gar nicht drinnen bist?«
    »Einer der Partner, nehme ich an. Oder eine der Direktionsassistentinnen.« Sie zuckte mit den Schultern und stellte ohne Überraschung fest, dass die Wirkung der Massage schon verflogen war. »Himmel, jeder meiner Kollegen aus meiner Etage könnte es gewesen sein. Es ist vollkommen normal, wenn man sich im Büro eines anderen aufhält.«
    »Dann konzentrieren wir uns erst einmal auf die Kollegen aus deinem Stock. Der dritte Bittie, von dem du gesprochen hast. Wie hieß er noch … Marty?«
    »Marty würde niemals Gelder seiner eigenen Firma unterschlagen. Allein die Vorstellung ist vollkommen absurd.«
    »Das werden wir ja sehen. Aber was meinst du, wie er reagieren würde, wenn du ihn bittest, dir Kopien der fraglichen Formulare zu überlassen?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Warum finden wir es dann nicht einfach heraus?«
    Eine Stunde später legte Kate den Telefonhörer in Byrons Küche auf. »Ich hätte wissen können, dass er es tut. Er wird so schnell wie möglich Kopien anfertigen und sie zu dir ins Hotel bringen.« Sie setzte ein zaghaftes Lächeln auf. »Ich komme mir wie eine Intrigantin vor. Es überrascht mich, dass ich ihm nicht noch ein Codewort nennen musste. Aber es scheint, als mache ihm die Sache sogar Spaß.«
    »Unser Mann im feindlichen Lager!«
    »Von vornherein hätte ich in dieser Richtung nachdenken sollen. Jetzt fühle ich mich neben allem anderen auch noch wie ein Völltrottel.«
    »Hin und wieder wird eben der Verstand vom Gefühl eingenebelt«, sagte er. »Wenn dem nicht so wäre, hätte ich selbst vielleicht auch schon viel eher eine solche Idee gehabt.«
    »Tja …« Sie war sich nicht sicher, ob sie bereit war zu derartigen Überlegungen. »Abgesehen davon hat Marty mir erklärt, dass die Sache nach meinem Auftritt vor ein paar Tagen an die Polizei übergeben worden ist. Sein Vater scheint nicht gerade glücklich darüber zu sein, aber er hat sich dem Votum der anderen gebeugt.«
    »Tut es dir leid, dass du hingefahren bist?«
    »Nein, obwohl es jetzt sicher jede Menge Gerede geben wird.« In dem Versuch, die Sache möglichst auf die leichte Schulter zu nehmen, lächelte sie Byron an. »Was ist es für ein Gefühl, wenn man eine mutmaßliche Diebin von zweifelhafter Abstammung zur Geliebten hat?«
    »Ich glaube, das muss ich erst noch herausfinden.« Er zog sie an seine Brust und fuhr ihr mit den Händen in der ihr

Weitere Kostenlose Bücher