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So hell wie der Mond

So hell wie der Mond

Titel: So hell wie der Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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richtigen Zeichensetzung und den Multiplikationstabellen ihrer Töchter abgewandt, um sich voller Entsetzen Kates Geschichte anzuhören.
    Als sie die Freundin beobachtete, war Kate froh, dass sie die Geistesgegenwart besessen hatte, Laura zu bitten, kurz mit ihr hinauszugehen. Das Blitzen in den grauen Augen, die zornige Röte auf den für gewöhnlich so kühlen Elfenbeinwangen und die wilden Gesten hätten die Kinder sicherlich erschreckt.
    »Ich will nicht, dass du dich aufregst«, setzte sie vorsichtig an.
    »Du willst nicht, dass ich mich aufrege?« fuhr Laura sie wütend an. Ihr kinnlanges, bronzegoldenes Haar wehte wie bei einer Rachegöttin, und der für gewöhnlich sanfte, hübsche Mund drückte kalte Verachtung aus. »Was sollte ich denn dann deiner Meinung nach tun, wenn man meiner Cousine derart an den Karren fährt?«
    Oh, ja, dachte Kate, dieser Auftritt hätte die Mädchen auf alle Fälle fürchterlich erschreckt. Wenn ihr nicht so elend zumute gewesen wäre, hätte sie sicher laut gelacht. Laura, die Gelassene, hatte die perfekte Wandlung zu Laura, der Furie, durchgemacht. Trotz ihrer Zerbrechlichkeit sah sie aus, als hielte sie im Ring mindestens zehn Runden gegen den Champion durch.
    »Du willst nicht, dass ich mich aufrege!« wiederholte Laura, und ihre kleine, beinahe feengleiche Gestalt zitterte vor Wut, als sie durch den mit üppigem Grün verzierten und mit gläsernen Wänden versehenen Raum stampfte. »Tja, ich rege mich nicht auf, sondern ich bin außer mir. Wie können sie es wagen? Wie können diese Idioten auch nur für eine Minute, eine Sekunde glauben, dass du zu etwas Derartigem fähig bist?«
    Sie schlug mit der Faust gegen einen überhängenden Palmwedel. »Wenn ich denke, wie oft die Bitties in diesem Haus zu Gast gewesen sind, könnte ich platzen vor Zorn. Dich zu behandeln, als ob du eine gewöhnliche Kriminelle wärst. Es überrascht mich, dass sie nicht mit einem Sondereinsatzkommando und Handschellen in dein Büro gedonnert sind.« Das Sonnenlicht, das durch die Fenster fiel, verlieh ihren Augen einen leidenschaftlichen Glanz. »Schweinehunde, idiotische Schweinehunde.«
    Von Kopf bis Fuß bebender Zorn, trat sie an das elegante weiße Telefon, das neben einem der gepolsterten Sessel stand. »Wir rufen Josh an. Wir verklagen sie.«
    »Warte. Nein, warte, Laura.« Hin und her gerissen zwischen Tränen und Gelächter zog Kate die Hand der Freundin wieder zurück. Sie konnte beim besten Willen nicht mehr verstehen, weshalb sie gezögert hatte, hierher nach Templeton House zu kommen. Dies war genau das, was sie gebraucht hatte, um wieder die wahre Kate zu werden. »Ich kann dir nicht sagen, wie gut mir deine Haßtirade tut, aber …«
    »Das war erst der Anfang.«
    »Es gibt nichts, weshalb ich sie verklagen könnte. Die Beweise …«
    »Die Beweise sind mir, verdammt noch mal, egal.« Als Kate tatsächlich zu lachen begann, sah sie sie aus zusammengekniffenen Augen an. »Könntest du mir bitte sagen, was daran so lustig ist?«
    »Ich werde mich nie daran gewöhnen, dich fluchen zu hören. Es ist einfach nicht natürlich.« Aber sie schluckte, denn ihr Lachen kam dem Beginn eines hysterischen Anfalls gefährlich nahe. »Und dich in diesem eleganten Raum zwischen den Hibiskusbäumen und Farnen herumstampfen zu sehen, ist wirklich der Hit.« Sie atmete tief ein. »Ich bin nicht gekommen, damit du in einen Wutanfall gerätst, aber es tut meinem angeschlagenen Ego wirklich gut.«
    »Hier geht es nicht um dein Ego.« Laura bemühte sich verzweifelt um Gelassenheit. Wenn sie, wie es glücklicherweise nur sehr selten geschah, die Beherrschung verlor, wurde sie zur Bestie. »Hier geht es um Verleumdung und um deinen Einkommensverlust. Wir werden ihnen das nicht durchgehen lassen, Kate. In unserer Familie haben wir einen Anwalt, und wir werden ihn damit beauftragen, dass er dich gegen diese Bastarde vertritt.«
    Es wäre sinnlos, anzumerken, dass Josh für gewöhnlich keine derartigen Mandate übernahm. Und ganz sicher würde sie Laura nicht gestehen, dass ihr allein bei dem Gedanken, in dieser Sache vor Gericht zu gehen, die Beine zitterten. Statt dessen bemühte sie sich um einen möglichst leichten Ton.
    »Vielleicht könnten wir ihn darum bitten, dass er sie wegen Verlusts der ehelichen Lebensgemeinschaft auf Schadenersatz verklagt. Schließlich war ich mit der Firma so gut wie verheiratet.«
    »Wie kannst du jetzt noch Witze machen?«
    »Weil du mit deiner Empörung dafür gesorgt hast,

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