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So hell wie der Mond

So hell wie der Mond

Titel: So hell wie der Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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fuhr für eine Zehnjährige viel zu altklug fort: »Bis du finanziell wieder auf die Beine kommst.«
    Kate sah sie lächelnd an. »Wo hast du denn den Satz aufgeschnappt?«
    »Du bist diejenige, die immer solche Sachen sagt.« Ali lächelte ebenfalls und schmiegte ihre Wange an Kates Knie. »Mama arbeitet inzwischen so viel, und überhaupt ist nichts mehr wie früher. Es ist besser, wenn du bei uns bist.«
    »Ich finde es auch besser, wenn du bei uns bist«, pflichtete Kayla der Schwester eilig bei.
    Gerührt fuhr Kate Ali durch das gelockte Haar. Ein leuchtend gelber Schmetterling flatterte durch die Luft und landete elegant im Kelch einer roten Petunie. Einen Augenblick lang streichelte Kate das Kind und beobachtete, wie der Schmetterling vorsichtig mit den Flügeln schlug, während er Nektar aus der Blüte sog.
    Wie schwer würde es sein, fragte sie sich, einfach für immer zu bleiben, sich treiben zu lassen, alles Vergangene zu vergessen. Überhaupt nicht schwer, erkannte sie. Und war nicht genau das einer der Gründe, weshalb es ihr unmöglich schien?
    »Ich muss wieder in meine eigene Wohung zurück. Das bedeutet aber nicht, dass ich nicht auch weiterhin jede Menge Zeit mit euch verbringen werde. Auf alle Fälle sämtliche Sonntage, denn schließlich müssen wir Seraphinas Schatz noch heben.«
    Als sie Schritte vernahm, sah sie erleichtert auf. Wenn die Unterhaltung weitergegangen wäre, hätte sie ihren Nichten am Ende sicher jeden Wunsch erfüllt. »Na, wenn das nicht unser Tausendschönchen ist!«
    Als die Mädchen kicherten, zog Margo wortlos eine schmale Braue hoch. »Am besten tue ich so, als hätte ich das nicht gehört. Ich bin einfach zu gut gelaunt, um mich ärgern zu lassen. Guckt nur her!« Sie lüftete ihre elegante Leinentunika und zupfte an ihrem Hosenbund herum. »Heute morgen habe ich meinen Rock nicht mehr zugekriegt. Scheint, als bekäme ich endlich einen Bauch.« Strahlend baute sie sich seitwärts zu den anderen auf. »Und, sieht man was?«
    »Du siehst aus wie ein gestrandeter Wal«, kam Kates trockene Erwiderung; aber Kayla sprang eilig auf, rannte zu Margo hinüber und preßte ein Ohr gegen ihren Bauch.
    »Ich kann noch gar nichts hören«, beschwerte sie sich lauthals. »Bist du sicher, dass er da drin ist?«
    »Ganz sicher. Nur dafür, dass es ein Er ist, gibt es keine Garantie.« Plötzlich zitterte ihre Unterlippe, und hinter ihren Augen stiegen Tränen auf. »Kate, es hat sich bewegt. Heute nachmittag habe ich einer Kundin geholfen, die sich nicht entscheiden konnte, ob ihr ein Kostüm von Armani oder ein Anzug von Donna Karan besser gefiel, und plötzlich habe ich dieses … dieses Flattern gespürt. Das Baby hat sich wirklich bewegt. Ich habe gespürt – ich habe gespürt …« Mit einem Mal brach sie in wilde Tränen aus.
    »Allmächtiger!« Kate sprang von ihrem Stuhl, packte die entgeisterten Mädchen und scheuchte sie in Richtung Haus. »Es ist alles in Ordnung«, versicherte sie ihnen noch. »Sie weint nur, weil sie so glücklich ist. Sagt Mrs. Williamson, dass sie uns bitte einen großen Krug Limonade machen soll, wenn möglich von der sprudelnden.«
    Dann wirbelte sie zu Margo herum und zog sie eilig an ihre Brust. »Ich habe doch nur Spaß gemacht. Du bist nicht fett.«
    »Aber ich will fett sein«, schluchzte Margo auf. »Ich will watscheln wie eine Ente. Ich will nicht mehr auf dem Bauch schlafen können. Ich will…«
    »Okay!« Hin und her gerissen zwischen Besorgnis und Belustigung tätschelte Kate ihr begütigend den Arm. »Okay, mein Schatz, das wirst du auch. In der Tat hatte ich vorhin bereits den Eindruck, dass du ziemlich unbeholfen angewatschelt kamst.«
    »Wirklich?« Margo schniefte ein letztes Mal. »Ach, verdammt, hör mich nur an. Ich bin vollkommen übergeschnappt, schau diese Stimmungsschwankungen! Aber, Kate, ich habe das Baby gespürt. Ich bekomme wirklich ein Kind. Und dabei habe ich keine Ahnung, was man als Mutter machen soll. Ich fürchte mich! Und zugleich bin ich glücklicher als je zuvor. Himmel, jetzt habe ich meine Wimperntusche ruiniert.«
    »Gott sei Dank, du kommst wieder zu dir.« Selbst ein wenig zittrig, führte Kate Margo zu einem Stuhl. »Und was macht Josh, wenn du plötzlich wie ein Schlosshund heulst?«
    »Er holt Taschentücher.«
    »Na toll.« Ohne große Hoffnung sah Kate in ihren Taschen nach. »Ich habe natürlich keine dabei.«
    »Aber ich.« Margo stieß einen Seufzer aus und schneuzte sich. »Verdammte Hormone.« Mit einem

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