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So hell wie der Mond

So hell wie der Mond

Titel: So hell wie der Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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für eine kleine Kreuzfahrt und eine kurze Tour über den Rodeo Drive reicht es bestimmt trotzdem noch.«
    »Zu hören, dass die meisten Menschen sich offenbar nicht allzusehr verändern, ist in der Tat eine Erleichterung für mich.« Aber vielleicht könnten sie es, überlegte Kate. Und vielleicht war es sogar wünschenswert. »Hör zu, es gibt da noch etwas, was ich vorhabe. Kommst du für den Rest des Nachmittags allein mit dem Laden zurecht?«
    »Da Tommy und Susan alles in die Hand genommen haben, muss nicht einmal ich selbst dorthin zurück.« Kichernd klimperte Margo mit ihren Wagenschlüsseln. »Wenn ich sie dazu überreden könnte, einen Monat lang den Laden zu führen, machten wir in der Zeit sicherlich den doppelten Gewinn. Ach, bitte grüß Byron von mir, ja?«
    »Ich habe nicht gesagt, dass ich zu Byron will.«
    Margo blickte lächelnd über die Schulter zurück, als sie auf den Ausgang zusteuerte. »Natürlich hast du das gesagt.«
    Es war demoralisierend zu erkennen, wie leicht man sie durchschaute. Derart demoralisierend, dass Kate beinahe nicht ins Penthouse hinaufgefahren wäre. Sie rang immer noch mit sich, als sie aus dem Fahrstuhl trat, und da man ihr ausrichtete, Mr. De Witt befände sich in einer Konferenz, kam sie zu dem Schluß, dass das sicher das beste war.
    Ohne bestimmten Plan fuhr sie wieder in die Lobby hinab; aber statt zurück zu ihrem Wagen zu gehen, wanderte sie nach draußen an den Pool, lehnte sich gegen die Steinmauer, die ihn umrundete, beobachtete die Fontäne des Brunnens im Hof und die Leute, die unter eleganten Sonnenschirmen an hübschen Glastischen saßen mit farbenfrohen Getränken vor sich. Die Namensschilder an ihren Rockaufschlägen verrieten, dass es sich bei ihnen um Teilnehmer eines Kongresses handelte, denen man offenbar zwischen zwei Seminaren eine Pause gönnte.
    In gestreiften Liegestühlen rund um den geschwungenen, gefliesten Pool lümmelten vor Sonnenmilch glänzende Urlauber, lasen Zeitschriften und Bestseller oder hörten über Kopfhörer Musik. Bedienstete in kühlen pastellfarbenen Uniformen brachten Snacks und Getränke von der Bar. Andere Gäste planschten, spielten oder trieben einfach träumend auf dem Wasser.
    Sie wussten, wie man sich entspannte, dachte Kate. Weshalb nur hatte sie es nie gelernt? Wenn sie sich auf einem dieser Liegestühle ausstrecken würde, schliefe sie nach spätestens fünf Minuten ein. Darauf hatte sie ihren Körper trainiert. Und falls sie nicht schlafen könnte, triebe die Rastlosigkeit sie wieder hoch; denn ihr Gehirn gäbe sicher den Befehl, etwas Sinnvolles zu tun.
    Da dieser Tag jedoch offenbar einen Wendepunkt in ihrem Leben markierte, beschloss sie auszuprobieren, wie es war, wenn man Zeit sinnlos vergeudete, glitt auf einen Hocker an der Bar und bestellte etwas mit dem vielversprechenden Namen
Monterey Sunset.
Beinahe eine halbe Stunde lungerte sie dort herum, beobachtete die Menschen, lauschte ihren Gesprächen und bestellte zuletzt einen zweiten Drink.
    Zeit zu verschwenden war gar nicht so schlimm, erkannte sie. Vor allem, da sie augenblicklich eine vollkommene innere Leere empfand. Ein gutes Gefühl, erkannte sie. Als hätte sie eine wohltuende Reinigung durchgemacht und wäre etwas los geworden, das allzulang an ihr genagt hatte.
    Nun könnte sie einige der bisher gemachten Fehler wiedergutmachen, andere vielleicht einfach ignorieren und mit ihrem Leben fortfahren. Das Gefühl der Leere hatte etwas Vielversprechendes, denn es gab diverse Möglichkeiten, diese Leere neu zu füllen.
    Ihren Drink in der Hand, wanderte sie durch die Gärten des Hotels, sog bewusst den Duft der Jasminsträucher und Kamelien ein und betrachtete voller Bewunderung die leuchtenden Blüten einer üppigen Bougainvillea. Schließlich nahm sie auf einer Steinbank in der Nähe einiger Zypressen Platz und fragte sich, wie es einem Menschen gelang, einfach nichts zu tun, ohne dass er dabei den Verstand verlor.
    Wahrscheinlich begänne sie am besten schrittweisse mit dem Müßiggang. Wie bei ihrem Krafttraining war eine ganze Stunde beim allerersten Mal sicher zuviel. Also stand sie auf, um zu einer Überprüfung des Inventars in den Laden zurückzufahren, als sie plötzlich seine Stimme vernahm.
    »Vergessen Sie nicht, die Einzelheiten morgen mit Ms. Templeton zu besprechen. Sie muss über die Änderungen auf dem laufenden sein.«
    »Sehr wohl, Sir, aber wir werden zusätzliches Personal benötigen – mindestens noch zwei Kellner oder

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