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So hell wie der Mond

So hell wie der Mond

Titel: So hell wie der Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Kellnerinnen und einen Barkeeper.«
    »Also drei Leute mehr. Es soll ja alles glatt über die Bühne gehen. Ich denke, Ms. Templeton wird mit Ihnen einer Meinung sein, dass dies die beste Stelle für die dritte Theke ist. Schließlich wollen wir nicht, dass ständig irgendjemand vom Personal mit einem Eiskübel in den Händen zwischen den Gästen hindurchrennen muss, nicht wahr? Hören Sie, Lydia, Ms. Templeton hat bei der Sache genaueste Vorstellungen.«
    »Sehr wohl, Sir, aber diese Leute wollen alle paar Minuten etwas anderes.«
    »Das ist ihr gutes Recht. Es ist unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, dass alles wunschgemäß verläuft. Was ich mit Ihnen besprechen wollte, Lydia, ist der für die Vormittage geplante zusätzliche Kaffeeausschank auf der Ostterrasse. Vor ein paar Wochen haben wir etwas Ähnliches in der Ferienanlage ausprobiert, und dort hat es wunderbar funktioniert.«
    Während er sprach, kam er den Weg herunter und erblickte Kate, wie sie, einen farbenfrohen Drink in den Händen, auf der Steinbank saß und versonnen lächelte. Woraufhin er aus dem Konzept geriet.
    »Mr. De Witt?« drängte Lydia ihn. »Was ist denn nun mit dem Kaffeeausschank?«
    »Ach ja, richtig. Sagen Sie bitte meiner Assistentin, dass sie Ihnen die Unterlagen geben soll. Es ist alles bereits genau durchgeplant. Und dann lassen Sie mich bitte wissen, was Sie davon halten, ja?« Ohne sie allzu grob abfertigen zu wollen, versuchte er ihr klarzumachen, dass sie entlassen war. »Und morgen früh besprechen wir die ganze Sache mit Ms. Templeton.«
    Lydia machte sich auf den Weg zurück zum Haus, und er wandte sich an Kate. »Hallo!«
    »Hallo. Ich übe gerade.«
    »Was?«
    »Müßiggang.«
    Er hatte das Gefühl, als ob er inmitten eines Zaubergartens plötzlich einem Rehkitz gegenüberstand – diese dunklen, tiefen, seltsam schräg geschnittenen Augen, der warme, schwere Blumenduft. »Und, wie kommst du damit klar?«
    »Es ist schwerer, als es aussieht. Eigentlich wollte ich gerade aufgeben.«
    »Verlänger es noch eine Minute, ja?« bat er und setzte sich ebenfalls auf die Bank.
    »Ich hätte nicht gedacht, dass sich jemand in deiner Position Gedanken über solche Kleinigkeiten wie zusätzlichen Kaffeeausschank auf der Terrasse macht.«
    »Die Summe dieser Kleinigkeiten ist das Entscheidende. Übrigens« – er umfaßte ihr Gesicht und gab ihr einen sanften Kuß –, »du siehst phantastisch aus. Wirklich. Richtiggehend erholt.«
    »Ich fühle mich auch so. Aber das ist eine lange Geschichte.«
    Grinsend sah er sie an. »Die ich gerne hören würde.«
    »Na ja, vielleicht würde ich sie dir auch gerne erzählen.« Er könnte jemand sein, dem sich die Geschichte gut erzählen ließ. Nein, nicht könnte – er war dieser Jemand. »Eigentlich bin ich hierhergekommen, um Laura einen Teil meiner Geschichte zu erzählen; aber dann habe ich beschlossen, einfach ein bisschen hier herumzuhängen und zu versuchen, nichts zu tun.«
    Er war enttäuscht. So, wie er sie vorgefunden hatte, hatte er sich eingebildet, sie erwarte ihn. »Und, willst du mir die Geschichte vielleicht bei einem gemeinsamen Abendessen erzählen?«
    »Sehr gern sogar.« Sie stand auf und reichte ihm die Hand. »Wenn du das Kochen übernimmst.«
    Er zögerte. Bisher hatte er sorgsam vermieden, ganz allein mit ihr zu sein. Wenn er mit ihr allein war, hatte er das Gefühl, dass sein Verstand einfach in den Leerlauf schaltete. Doch jetzt stand sie da, streckte ihm ihre Hand entgegen. So, wie sie lächelte, wusste sie – und genoß es –, dass er in der Klemme steckte.
    »Also gut. Dann kann ich endlich den Grill ausprobieren, den ich vor ein paar Tagen erstanden habe.«
    »Weißt du was? Ich besorge den Nachtisch, und wir treffen uns bei dir.«
    »Klingt wie ein guter Plan.«
    Um sie beide auf die Probe zu stellen, beugte sie sich vor und gab ihm einen langen, verheißungsvollen Kuß. »Ich bin eine phantastische Planerin.«
    Die Hände tief in den Taschen seines Jacketts vergraben, blieb er, als sie sich zum Gehen wandte, reglos stehen. Eines war ihm klar. Entweder käme er oder aber sie mit ihren Plänen durch. Sicher wäre es äußerst interessant zu sehen, wer am Schluß den Sieg davontrug.
    Lockere, cremige, dekadente Schokoladeneclairs waren sicher genau das richtige. Kate stellte die Schachtel auf dem Tisch in seiner Küche ab und entdeckte ihn durch das Fenster im Garten. Er hatte die Tür einladend offen gelassen, so dass sie zu den dröhnenden Klängen von Bruce

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