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So hoch wie der Himmel

So hoch wie der Himmel

Titel: So hoch wie der Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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besser auf seine Schroffheit vorbereitet gewesen. Aber daran hatte sie nicht gedacht. In letzter Zeit schien sie einfach nie mehr auf Peters Reaktionen gefaßt zu sein. Wie konnte es sein, dass sie nach zehnjähriger Ehe ihren eigenen Mann nicht mehr kannte?
    Auf dem Rückweg von ihrem Treffen mit dem Komitee, das mit der Vorbereitung des alljährlichen Sommerballs beauftragt war, hatte sie ihn kurz in seinem Büro besucht. Summend hatte sie den Privatfahrstuhl zur Penthouse-Suite des Templeton Monterey bestiegen und sich auf die kurze Begegnung mit ihrem Mann gefreut. Peter zog die Suite den übrigen Büros in der unteren Etage des Hotelgebäudes vor. Hier war es ruhiger, sagte er, hier fiel es ihm leichter, sich auf die Dinge zu konzentrieren, die es täglich zu entscheiden galt.
    Aus der Zeit, in der sie das Geschäft in der für Buchungen und Reservierungen zuständigen Abteilung erlernt hatte, wusste sie, dass sie seiner Behauptung Glauben schenken musste. Vielleicht war er auf diese Weise nicht mitten im Geschehen, sondern von den übrigen Angestellten separiert, aber Peter kannte seinen Job.
    Die Schönheit des Tages verstärkte ihre Freude über die Heimkehr der alten Freundin noch, so dass sie leichten Schrittes über den silbrigen Teppichboden in Richtung des Empfangsbereiches eilte.
    »Oh, hallo, Mrs. Ridgeway!« Die Empfangsdame hatte ein freundliches Lächeln aufgesetzt, aber weitergearbeitet, ohne Laura ins Gesicht zu sehen. »Ich glaube, Mr. Ridgeway hat gerade eine Besprechung, aber lassen Sie mich doch einfach schnell durchrufen und ihm sagen, dass Sie hier sind.«
    »Das wäre nett, Nina. Ich störe ihn auch nur kurz.« Sie war zu der Sitzgruppe gegangen, wo sich außer ihr im Augenblick niemand aufhielt. Die marineblauen Ledersessel waren nagelneu und ebenso teuer wie die antiken Tische, Lampen und Aquarelle, mit denen der Bereich auf Peters Geheiß hin neu gestylt wurde. Den Räumlichkeiten hatte die Renovierung sichtlich gutgetan. Und in dieser Branche war das äußere Erscheinungsbild durchaus von Bedeutung. Genau so bedeutungsvoll wie für Peter!
    Als sie durch das breite Fenster schaute, fragte sie sich allerdings, wie irgend jemand Interesse an marineblauem Leder entwickeln konnte, während es gleichzeitig eine derart atemberaubende Aussicht auf die Küste zu genießen gab: wie sich das Wasser in hohen Wellen an den Felsen brach, wie sich pinkfarbener Strandhafer in den Ritzen festklammerte und wie der weiße Möwenschwarm in der Hoffnung auf eine Leckerei irgendeines Touristen seine Kreise am Himmel zog. Und all die Boote in der Bucht, die wie schimmernde, teure Spielzeuge für Männer in zweireihigen Kapitänsblazern und weißen Sporthosen auf dem Wasser schaukelten!
    Sie hatte sich derart in der Betrachtung der natürlichen Schönheit verloren, dass sie beinahe vergaß, ihr Make-up zu überprüfen; dann rief die Empfangsdame ihr zu, Peter sei jetzt für sie zu sprechen.
    Peter Ridgeways Büro wies die für den Direktor der Templeton Hotels, Kalifornien, angemessene Ausstattung auf. Mit seinen sorgsam ausgewählten antiken Möbeln, den herrlichen Gemälden und Skulpturen wirkte es ebenso überzeugend und makellos wie der Mann selbst. Als er sich hinter seinem Schreibtisch erhoben hatte, hatte sich ihr Lächeln wie von selbst erwärmt.
    Er war ein schöner Mann, sonnengebräunt und sportlich schlank in einem eleganten Maßanzug. Wie eine Prinzessin im Märchen, die ihrem Prinzen begegnete, hatte sie sich sofort in sein Gesicht – in die kühlen, blauen Augen, den festen Mund und das stolz gereckte Kinn – verliebt. Und wie in einem Märchen hatte er der kaum Achtzehnjährigen einen Heiratsantrag gemacht. Für sie war er der Mann ihrer Träume.
    Sie hob ihren Mund, nur, um seinen geistesabwesenden Kuß auf ihre Wange entgegenzunehmen. »Ich habe nicht viel Zeit, Laura. Es stehen mir noch zahlreiche Besprechungen bevor.« Er blieb stehen, wo er war, legte den Kopf auf die Seite und sah sie leicht verärgert an. »Wie oft habe ich dir schon gesagt, dass du vorher anrufen sollst, um sicherzugehen, dass ich dich auch empfangen kann. Mein Terminkalender ist nun mal nicht so flexibel wie der deine.«
    Ihr Lächeln verflog. »Tut mir leid. Gestern abend konnte ich ja nicht mehr mit dir reden, und als ich heute morgen anrief, warst du nicht da; also …«
    »Im Club habe ich eine kleine Runde Golf gespielt. Ich hatte eine lange Nacht.«
    »Ja, ich weiß.« Wie geht es dir, Laura? Was machen die

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