So prickelnd wie Champagner
selbstbewussten Auftreten sehr verletzlich wirken ließ.
„Warum? Weil ich nicht zurückweiche, auch wenn du mich immer wieder wegstößt?“
Entschuldige bitte, hätte Callum am liebsten gesagt, doch er unterdrückte diesen Impuls. Es war nicht der richtige Zeitpunkt und auch nicht der richtige Ort, um über die Gründe für sein Verhalten zu reden.
Immer wieder und immer eindringlicher meldete sich sein verräterisches Herz zu Wort und sagte ihm, er müsse bald die Karten auf den Tisch legen und Starr etwas sagen, das sehr nahe an der Wahrheit war – bevor sie weggehen und eine schmerzlichere Lücke hinterlassen würde, als er je für möglich gehalten hatte.
Zart streifte er mit den Lippen ihre und sagte: „Dann also bis später.“
Starr berührte sanft seine Wange. Callums Herz zog sich zusammen, denn diese einfache kleine Geste war zärtlicher und vertrauter als alles, was bisher zwischen ihnen passiert war.
In dieser Woche hatte er seine Vorbehalte nicht nur immer mehr vergessen – sie hatten sich geradezu in Luft aufgelöst, während sich zwischen ihm und Starr eine ungezwungene Beziehung entwickelt hatte. Tagsüber arbeiteten sie zusammen, abends entspannten sie sich bei köstlichen Meeresfrüchten, frisch gefangen beim Barrier Reef. Und dann folgte das Dessert: Stunden voller sensationellem Sex.
Starr wusste, dass er im Bett gern auf der rechten Seite schlief. Sie wusste, dass er morgens mindestens drei Tassen Espresso brauchte, um einen zusammenhängenden Satz sagen zu können. Sie wusste, dass er sie gern erst verwöhnte, bevor er selbst zum Höhepunkt gelangte.
Alles war viel zu schnell gegangen. Und dass Callum sich einer Frau gegenüber so öffnete und verletzlich machte, sprach Bände.
„Bis später.“
Starr gab ihm einen kurzen Kuss, löste sich aus seinen Armen und stolzierte hinaus. Und Callum, der eigentlich mit den Gedanken schon bei dem wichtigen Termin mit den Investoren hätte sein müssen, ertappte sich dabei, dass er nur an diese unglaublich sinnliche Frau denken konnte.
Der Termin mit den Investoren aus Japan verlief besser als erwartet. Doch statt wie erhofft früh in den Bungalow zurückkehren zu können, würde Callum noch einige Stunden arbeiten müssen.
Normalerweise hätte ihm das nichts ausgemacht, doch jetzt fühlte er sich wie ein Schuft, weil er sich gegenüber Starr so abweisend verhalten hatte. Das wollte er wiedergutmachen.
Er nahm sein Handy zur Hand, drückte auf „Wahlwiederholung“ und trommelte ungeduldig mit den Fingern auf den Tisch.
Callum musste für die Besprechung am folgenden Tag noch einen ganzen Stapel Papiere durcharbeiten, einen Termin für eine Telefonkonferenz vereinbaren und etliche Briefe durchsehen, aber das konnte alles warten. Jetzt hatte er einen wichtigeren Termin, und bei dem würde er ein Nein nicht akzeptieren.
„Hallo, hallo!“, hörte er Starrs sinnliche Stimme, und sofort wurde er von heftigem Verlangen ergriffen.
„Woher weißt du, dass ich es bin?“
„Das Telefon zeigt an, wer anruft. Wunder der Technik“, neckte sie ihn.
Ihr leises Lachen ließ die Haut in seinem Nacken prickeln.
Das liebte er an Starr: ihre spontane Art, ihr Flirten und ihre Fähigkeit, aus alltäglichen banalen Dingen etwas Schönes, Lustiges, Funkelndes zu machen.
„Hast du heute Abend schon etwas vor?“, fragte er.
„Das kommt darauf an“, erwiderte Starr.
„Worauf?“
„Na ja, wenn ich noch Ablage machen soll, dann hätte ich vor, mir heute Abend das Haar zu waschen“, erläuterte sie gut gelaunt und schwieg eine Weile vielsagend. „Wenn du mich dagegen fragst, ob ich heute Abend schon etwas vorhabe, weil du Pläne hast, für die du eine willige, fähige Partnerin brauchst … dann habe ich selbstverständlich Zeit.“
„Sehr gut. Dann würde ich nachher gern mit dir ausgehen.“
„Wie könnte ich so ein Angebot ausschlagen?“
Starrs Stimme klang sanft und ein wenig geheimnisvoll, sodass Callum es kaum erwarten konnte, bei ihr zu sein.
„Gar nicht“, antwortete er. „Ich werde hier noch länger zu tun haben als erwartet und komme dann gegen sieben Uhr vorbei.“
„Wohin gehen wir denn?“, wollte Starr wissen.
Callum betrachtete die Broschüre, die er von einem Mitarbeiter des Resorts bekommen hatte. „Das wirst du schon sehen.“
Ihr empörtes Schnaufen brachte ihn zum Lächeln. Starr gefiel es nicht, Anweisungen zu bekommen, und seine Zugeknöpftheit machte sie bestimmt halb wahnsinnig.
„Was soll ich
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