Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

So schmeckt das Oktoberfest

Titel: So schmeckt das Oktoberfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Schauer
Vom Netzwerk:
gekleideten Trachtlern, bunten Fahnenschwingern und Musikzügen ab.

    Die bayerische Tracht
    In ganz Bayern hat das Traditionsgewand regionale Varianten. Und die kann man auf dem jährlichen Trachtenumzug bewundern. In der »Region Wiesn« wird oftmals angenommen, ein Dirndl oder eine Lederhose lasse einen zum Bayern mutieren. Aber weit gefehlt, meine Damen und Herren. Man wird Euch trotzdem als Nicht-Bayern erkennen!
    Mit Verlaub, Ihr Manfred Schauer, d.S.v.d.W.
    Wiesn-Betrieb - Seitenblicke
    Betrachtet man das Wiesn-Spektakel von der Seite, offenbaren sich einem so einige Sensationen der ganz anderen Art: Wir schauen jetzt also in die Küchen und auf die Menschen, die drinnen arbeiten. Wir ehren meine ganz persönliche Wiesn-Königin und würdigen alle stillen Helfer, die sauber machen, für Ordnung sorgen, auf unsere Gesundheit aufpassen …

    Essen auf der Wiesn
    Von der Qualität her schätze ich nicht nur Trank, sondern auch Speis auf der Wiesn als grundsätzlich gut bis sehr gut ein. Weil man immer die Relation sehen muss: Auf der Wiesn unterliegt das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht der absoluten Neutralität, denn die Kosten sind immens. Zwar verdienen die Köche auf der Wiesn mehr als die normalen Köche »draußen«, aber es ist auch ein brutaler Job: Und Leistung nonstop kostet eben ihr Geld. Schon in den kleinen Zelten, so wie in meinem, geht’s rund. Doch nehmen wir mal ein großes Zelt, wo zwischen dreieinhalb und siebentausend Leute drinnen herumsitzen - und zwar nicht die ganze Zeit dieselben - da geh’n dann am Tag mal rund zehnbis fünfzehntausend Essen raus. Man wird sich denken: kleines Zelt, kleine Küche, großes Zelt, große Küche. Aber proportional wachsen die Küchen halt nicht uneingeschränkt mit, mit der Größe der Zelte. Drum geht’s da in der Küche hoch her und recht eng zu. Aus diesem Grunde erscheint mir die Leistung der Kochenden und des ganzen Küchenpersonals in diesem Drumherum schon ganz besonders würdigenswert zu sein. Also, meine ganze Anerkennung den Kalorienjongleuren in ihren Hitzekammern.
    Während in den Zelten zum Bier Hendl und allerlei Deftiges serviert wird, locken in den Buden an der Straße süße Versuchungen wie gebrannte Mandeln, Zuckerwatte, türkischer Honig und glasierte Früchte.

    Die wahre Wiesn-Königin
    Nein, das ist nicht die Bavaria, die sichtbar über der Wiesn thront. Das ist auch nicht eine der Festwirtinnen und schon gar nicht eine vom Fernsehen als schönste und lustigste Münchnerin gewählte. Die Königin, von der ich hier spreche, hat eine relativ kurze Regierungsperiode, und auf der Wiesn gibt es sie tausendfach … richtig: die Bedienung! Sie regiert sechzehn Tage in ihrem eigenen kleinen Hoheitsgebiet. Oft schon seit Jahren, aber es werden auch jährlich immer wieder neue »dazuerkoren«. Es gibt zwar auch strenge oder etwas ruppige Regentinnen, aber doch überwiegend fesche, lustige und überaus liebenswerte - übrigens auch viele männliche »Prinzregenten«. Das kommt aber auch immer auf das zu regierende Volk an. Verhält sich dieses friedlich und ist in guter Stimmung, dann geht es der Monarchie gut und somit auch dem Volke, denn dann ist die schnelle und gute Versorgung der »Untertanen« gewährleistet.

    Die guten Geister der Wiesn
    Weh! … Die Geister, die ich rief, werd ich nun nicht mehr los! … Ja, Gott sei Dank! Darüber, dass es die ge- beziehungsweise be-rufenen Geister auf der Wiesn gibt, dürfen wir Normalsterblichen sehr froh sein. Zu jener Spezies zählen vor allem die ehrenamtlichen Helfer, wie die zahllosen Sanitäter und Ärzte des Roten Kreuzes, die sich um die Folgen des bösen Geistes Alkohol kümmern und größere wie kleinere Wehwehchen versorgen. Feuerwehr und Polizei sind auch im ständigen Einsatz, damit wir eine ruhige Wiesn genießen können: Schlägereien werden geschlichtet, Maßkrugdiebe verfolgt … Und dann gibt’s da noch die anderen guten Geister, diejenigen, die im wahrsten Sinne des Wortes die Drecksarbeit machen und sich für unsere Hygiene ins Zeug legen: Klofrauen und -männer, Putzkolonnen, Straßenreiniger, Arbeiter der Müllabfuhr. Bedenke, lieber Gast: Da kommen auf sechzehn Tage mehrere hundert Tonnen Müll zusammen. Hut ab vor den Bekämpfern dieser Abfallflut.

    Aufschwung Mitte
    Aus rein münchnerisch-geografischer Betrachtung hat das Wirtschaftspotenzial der Wiesn nichts mit Aufschwung Ost oder West zu tun. Dieser Aufschwung ist regelmäßig und kommt aus der Mitte. Der sogenannte

Weitere Kostenlose Bücher