So schoen kann die Liebe sein
Fingerspitze malte er kleine Kreise auf ihre Brüste und sofort regte sich in ihr wieder die Lust. „Also hast du keine Wünsche mehr?”
O doch, die hatte sie. Sie war nur realitätsbewusster geworden. „Ich möchte die beste Pferdetrainerin werden, die die Rennwelt je gesehen hat.”
„So wie dein Vater?”
„Daddy war gut, aber er hatte nie den Anspruch, der Beste zu sein”, erwiderte Andrea, mehr als bereit, über etwas anderes zu reden.
„Eines Tages wird man es wissen, dass du die Beste bist.”
Sie lachte freudlos. „Meinst du?”
„Ganz bestimmt, wenn ich dich dabei unterstütze.”
„Ich schaffe es schon allein, Sam. Ich will mir selbst einen Namen machen”, erwiderte sie stolz.
„Du willst meine Hilfe also nicht annehmen?”
„Du hast bereits genug getan, indem du mich deine Stute trainieren lässt.”
„Sie gehört dir, Andrea. Ich werde sie nicht mit nach Hause nehmen.”
Wunderbar. Ein Trostpreis. „Du brauchst sie mir nicht zu schenken.”
„Ich möchte es aber, und ich werde auch dafür sorgen, dass sie auf meine Kosten Rennen bestreitet, sobald sie so weit ist.”
„Wenn du schon darauf bestehst, dass sie hier bleibt, dann möchte ich, dass sie Joe gehört.”
„Wie du wünschst.”
Sie setzte sich auf und suchte ihre Sachen zusammen. Sie wollte gehen, bevor sie noch etwas Verrücktes sagte, wie zum Beispiel, dass sie das Pferd liebte, aber längst nicht so sehr wie ihn. Oder anfing zu betteln, dass er blieb.
„Willst du gehen?”
„Ja, ich muss. Ich nehme an, dass Tess sich bereits fragt, wo wir stecken.”
„Sie ist wahrscheinlich schon längst im Bett.”
„Wie ich sie kenne, wartet sie auf mich.” Nachdem sie sich fertig angezogen hatte, stand sie auf.
Aber als sie dann auf Sam hinunterblickte, der immer noch nackt auf der Decke lag, zögerte sie. Nein, entschied sie, ich muss gehen und mich wieder in den Griff bekommen.
Und Sam sollte auch gehen.
Sie bückte sich, griff nach seinen Shorts und warf sie ihm zu. „Zieh dich an, königliche Hoheit. Tess sieht es nicht so gern, wenn nackte Männer in ihrer Küche herumspazieren.”
Er grinste anzüglich. „Woher weißt du, dass sie nicht gerade einen nackten Mann in der Küche hat?”
Andrea stöhnte. „Gut möglich. Ich vermute, sie hat dir auch erzählt, dass sie und Riley sich entschlossen haben, endlich zu heiraten?”
„Was?” Sam setzte sich auf. „Nein, hat sie nicht.”
„In ein paar Wochen.” Wieder stöhnte sie. „Ich kann es mir noch gar nicht vorstellen, wie es sein wird, wenn Tess nicht mehr auf der Farm ist.”
„Dann wollen sie nicht hier wohnen bleiben?”
Andrea schüttelte den Kopf. „Sie wollen viel reisen. Im Wohnmobil.”
„Du wirst sie vermissen”, stellte er sachlich fest.
„Natürlich werde ich das. Joe auch. Aber wir werden es schon irgendwie schaffen”, meinte sie zuversichtlich, obwohl sie davon alles andere als überzeugt war. Bisher hatte sie die Verluste in ihrem Leben immer irgendwie überstanden, doch diesmal würde sie sich richtig einsam fühlen, zumal Sam auch fortging.
„Vielleicht sollte ich dich schnell auf andere Gedanken bringen”, sagte er lachend, als hätte er ihre Sorgen erraten. Ehe sie sich’s versah, hatte er sie schon zu sich hinabgezogen, und überrascht stellte sie fest, dass er schon wieder erregt war. Und sie war mehr als bereit, in seinen Armen all die Traurigkeit, all die Trennungsschmerzen zu vergessen, die sie jetzt schon empfand.
„Du willst mich doch nicht etwa kitzeln, oder?” fragte sie In gespielter Entrüstung.
„Nicht so, wie du denkst, aber ich bin sicher, dass mir etwas einfällt, damit du dich besser fühlst.”
Wieder landeten Andreas Sachen im Gras, und innerhalb von kürzester Zeit hatte Sam sie dazu gebracht, sich an ihn zu klammern und seinen Namen zu rufen.
Es war der Himmel, weil es so schön war, und die Hölle, weil er schon bald gehen würde.
Sam trat leise ans Bett und beobachtete Andrea, die nackt auf dem Bauch lag und schlief. Er selbst war bereits seit dem frühen Morgen auf den Beinen und hatte die Pferde gefüttert und getränkt, um ihr ein paar Stunden extra Schlaf zu gönnen. Nach der letzten Nacht hatte sie das verdient.
Insgeheim warf er sich seine Schwäche vor. Und er schalt sich, weil er sich nicht so schuldig fühlte, wie er sollte, nachdem er Andrea bis zum Morgengrauen geliebt hatte. Doch er bedauerte nichts, bis auf eines: dass ihre gemeinsame Zeit begrenzt war.
Schließlich
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