So schön kann Küssen sein
mehr!”, stöhnte sie. “Ich kann einfach nicht mehr. Ich gebe auf.” Was ihr Stiefvater nicht erreicht hatte, war dem Sturm gelungen.
Es war aus und vorbei.
Manny legte ihr die Hände auf die Schultern. Randi war vom Regen durchnässt und zitterte, als er sie vom Boden hochzog. “Können wir das Loch provisorisch abdichten?”, rief er, um sich gegen den Wind und den Regen verständlich zu machen.
Sie schüttelte verzweifelt den Kopf.
“Randi!” Manny rüttelte sie leicht. “Randi, antworten Sie! Ist hier irgendwo eine Zeltplane, oder haben Sie Sperrholz, damit ich das Loch verschließen kann? Werkzeug! Wo ist das Werkzeug?”
Randi fühlte sich, als sei sie in tiefes Wasser gefallen. Ihr verschwamm alles vor den Augen, und sie hörte Mannys Stimme nur wie aus weiter Ferne.
Manny presste sie plötzlich fest an sich, legte ihr eine Hand an den Hinterkopf und drückte die Wange an ihre. Seit dem Tod ihres Vaters hatte niemand mehr sie so gehalten und ihr Trost und Wärme gespendet.
“Nicht zusammenbrechen”, flüsterte er, den Mund dicht an ihrem Ohr. “Wir schaffen das, Randi. Ich kriege das hin, aber ich brauche Ihre Hilfe.”
“Es gibt nichts …” Obwohl sie schrie, wurde ihre Stimme vom Sturm übertönt.
Außerdem war Manny viel zu nah, als dass sie einen klaren Gedanken hätte fassen können. Sie stemmte sich gegen seine Brust, doch er gab sie nicht frei. Als sie den Kopf zurückbog und ihm in die Augen sah, trafen sich ihre Blicke.
Einen Moment dachte sie, er würde sie küssen. Während um sie herum die Naturgewalten tobten, strich er ihr behutsam mit dem Zeigefinger über die Wange und gab ihr genug Kraft, um den momentanen Tiefpunkt zu überwinden.
“Neben dem Haus steht ein Werkzeugschuppen”, erwiderte Randi und schöpfte Hoffnung. “Vielleicht finden wir etwas Brauchbares. Kommen Sie!”
Sie zeigte Manny den Weg und lief dann ins Wohnzimmer zurück, um nach Ricky zu sehen und Holz nachzulegen. Der Kleine fühlte sich nicht heiß an und brabbelte im Schlaf, als sie ihn fest zudeckte. Hoffentlich waren das gute Zeichen.
Rasch zog sie die Regenjacke an und lief wieder hinaus, um Manny zu helfen. Er hatte das nötige Werkzeug bereits gefunden und suchte jetzt nach etwas, womit er das Dach flicken konnte.
“Halten Sie das Licht!”, rief er, während der Regen auf das Dach des Schuppens trommelte.
Randi griff nach der schweren Taschenlampe und leuchtete durch den Schuppen. “Ich sehe nichts Brauchbares. Vielleicht sind im Stall Sperrholzplatten.”
“Wir haben keine Zeit, um lange zu suchen”, entgegnete Manny. “Wenn wir das Loch nicht sofort schließen, dringt das Wasser durch die Zwischendecke und zerstört das Zimmer darunter.”
Beinahe hätte die Verzweiflung Randi erneut übermannt, doch dann zerrte Manny an der Tür des Schuppens.
“Leuchten Sie auf die Angeln!”, sagte er entschieden. “Und geben Sie mir den Hammer. Wir können die Angeln lösen, doch das müssen wir gemeinsam machen”
“Gut, aber …” Dann begriff sie, was er beabsichtigte, und reichte ihm rasch den Hammer. “Glauben Sie, dass wir mit der Tür das Dach reparieren können?”
“Sie haben sicher lieber nasses altes Werkzeug als eine Überschwemmung im Haus, oder?” Mit einigen harten Schlägen zerbrach er die obere Angel, zwei weitere genügten für die untere. “Ich kann die Tür nicht halten und dabei gleichzeitig die letzte Angel zerschlagen. Das schaffe ich mit der verletzten Schulter nicht. Wenn ich vorarbeite, können Sie dann die mittlere Angel zerbrechen, während ich die Tür stütze?”
Im Moment hätte Randi alles getan, um ihm zu helfen. Als sie nickte, schlug er gegen die Angel, um sie zu verbiegen.
“Halten Sie die Taschenlampe mit der einen Hand und führen Sie den Hammer mit der anderen”, sagte er und reichte ihr das Werkzeug.
Während Manny sich gegen die Tür stemmte, holte Randi tief Atem und schlug zu. Aber beim ersten Mal prallte der Hammer einfach ab.
“Versuchen Sie es noch einmal! Sie schaffen das!”
Beim zweiten Schlag brach das rostige Metall. Manny stemmte sich mit der unverletzten Schulter gegen die Tür und stabilisierte sie mit der linken Hand. “Gehen Sie vor, nehmen Sie das Werkzeug mit und öffnen Sie mir die Türen.”
Randi sammelte alles Nötige zusammen und eilte vor ihm zum Dachboden hinauf. Sie konnte sich kaum vorstellen, dass er die schwere Tür allein tragen konnte. Doch als sie einen Blick zurückwarf, erkannte sie, dass er kein
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