Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
So schön kann Küssen sein

So schön kann Küssen sein

Titel: So schön kann Küssen sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Conrad
Vom Netzwerk:
eingeschlagene Päckchen geöffnet hatte, war sie sehr überrascht gewesen. Ihre Mutter, die Optimistin, hatte ihr ein weißes Negligé, zwei Paar weiße Nylonstrümpfe und weiße Strapse in die Aussteuertruhe gelegt, zusammen mit einem Zettel, auf dem stand, sie hoffte, dass sich bald nach der Hochzeit Enkelkinder einstellen würden.
    Offenbar hatte ihre Mutter das alles schon vor ihrem zehnten Geburtstag besorgt, als ihr Vater noch lebte, und es gut eingewickelt, damit es nicht vergilbte. Bei dem Gedanken, dass aus der Ehe mit Manny bestimmt keine Kinder hervorgehen würden, wischte Randi sich eine Träne aus dem Augenwinkel.
    “Ich habe deinen Stiefvater noch nicht gesehen”, bemerkte Marian. “Willst du auf ihn warten, falls er sich verspätet?”
    “Ich habe ihn nicht eingeladen. Ich habe ihm gar nichts von Manny oder der Hochzeit erzählt.”
    “Er wird es trotzdem erfahren. Wahrscheinlich weiß er es schon. In unserer kleinen Stadt kann man nichts geheim halten.”
    “Ich habe nichts dagegen, wenn er es nach der Hochzeit erfährt. Aber heute wollte ich ihn nicht hier haben. Lewis Lee und Hannah sind jetzt meine Familie, und die beiden sind dabei, genau wie du. Nur das zählt für mich.”
    “Randi.” Marian umarmte ihre Freundin. “Du weißt, dass ich immer für dich da bin.”
    Nun hätte Randi beinahe geweint, weil sie sich wünschte, richtig zu heiraten und ihre Freunde nicht zu belügen.
    Lächelnd ließ Marian sie los und schaute sie an. “Ich habe auch ein kleines Hochzeitsgeschenk für dich.”
    “Ach, das wäre doch nicht nötig gewesen. Ich habe dir doch gesagt, dass du uns nichts schenken sollst.”
    “Es ist mir aber eine Freude. Ich weiß, dass ihr zwei im Moment keine richtigen Flitterwochen machen könnt, und wegen der Bücher, die du bestellt hast, dachte ich … na ja …”
    Randi senkte den Kopf, weil sie spürte, dass sie rot wurde.
    “Ich habe dafür gesorgt, dass ihr zwei heute Abend ungestört seid. Lacy Anderson nimmt Ricky bis morgen zu sich, und wenn du mit Manny heimkommst, werdet ihr zwei CARE-Pakete finden, die ich für euch zusammengestellt habe.”
    Lacy Anderson war Randis Chefin in der Kinderkrippe. Bei ihr würde Ricky gut aufgehoben sein, und Lacy freute sich wahrscheinlich sogar, wenn er über Nacht bei ihr und ihrer Familie blieb. Randi war jedoch ziemlich unsicher, wie Manny die Trennung von dem Kleinen aufnehmen würde. Schließlich war das Leben des Babys unter Umständen in Gefahr. Und auch sie fühlte sich nicht wohl bei dem Gedanken, dass Ricky nicht bei ihnen sein würde.
    “Vielen Dank, Marian, das war sehr aufmerksam von dir, aber könnten wir uns das für eine andere Gelegenheit aufheben? Manny möchte bestimmt, dass wir in der ersten Nacht als Familie komplett sind.”
    “Na gut, wie du meinst. Aber wann immer ihr etwas Ruhe braucht, sagst du mir Bescheid. Das Angebot steht.”
    “Das ist lieb von dir”, sagte Randi und bekam wegen der vielen Lügen ein immer schlechteres Gewissen.
    “Das CARE-Paket in der Küche könnt ihr beide, Manny und du, zusammen öffnen”, erklärte Marian. “Das oben in deinem Schlafzimmer sollte er aber nicht sehen. Das könnte dich in Verlegenheit bringen. Es wäre besser, du guckst es dir erst allein an und entscheidest, ob du das, was drin ist, heute Nacht benutzen willst oder nicht.”
    Lachend und dankbar umarmte Randi ihre Freundin.
    Manny war es ziemlich mulmig zumute, während er im Büro des Friedensrichters auf Randi wartete. Zum Glück war Witt Davidson am Vormittag eingetroffen, um ihm beizustehen. Möglicherweise musste sein Freund ihn sogar stützen, damit er nicht umkippte. Sollte es allerdings wirklich dazu kommen, würde Witt ihn damit ewig aufziehen.
    Witt hatte vor Kurzem das FBI verlassen und betrieb nun zusammen mit seiner frisch angetrauten Frau in Südtexas eine Ranch für Pflegekinder. Er war sein bester Freund. Vor einiger Zeit hatten sie gemeinsam verdeckte Ermittlungen nahe der Grenze durchgeführt. Heute war Witt auf Reids Bitte hier, damit die Hochzeit echter wirkte.
    Die meisten Männer wollten bei ihrer Hochzeit ihre Familie und Freunde dabeihaben. Aber natürlich konnte er, Manny, zu dieser Hochzeit nicht seine Familie einladen. Seine Angehörigen würden glauben, er habe tatsächlich vor, sich zu binden. Im Moment wusste er ja nicht einmal selbst, was er von der ganzen Sache halten sollte. Alles wirkte viel zu echt.
    “Sanchez, da hast du ja wirklich eine schwere Aufgabe vor dir”,

Weitere Kostenlose Bücher