So schön kann Küssen sein
befühlte und dann ernst zu brabbeln begann.
“Ja, was immer du sagst, Schatz. Mal sehen, ob wir heute Abend nicht ganz viel Zeit miteinander verbringen können.”
Manny hätte sich da keine Sorgen machen müssen. Es dauerte Ewigkeiten, Ricky zu füttern. Für jeden Löffel, den der Kleine tatsächlich schluckte, spuckte er drei wieder aus.
Das mochte natürlich daher kommen, dass Manny beim Füttern mit den Gedanken ganz woanders war. Das Geräusch des laufenden Wassers nebenan übertönte das Gurgeln und Prusten des Babys, und er stellte sich vor, wie das Wasser über Randis weichen Körper floss, nach dem er sich so sehnte.
Als Ricky einen Schrei ausstieß, merkte Manny, dass er die Hand mit dem Löffel ein gutes Stück von Rickys geöffnetem Mund entfernt in der Luft hielt.
“Kleiner, ab sofort reiß ich mich zusammen.”
Mit äußerster Anstrengung brachte Manny die Fütterung zu Ende und trug das Baby nach oben, bevor Randi aus der Dusche kam. Nachdem er Ricky reichlich unbeholfen gewickelt und ihm den Schlafanzug übergestreift hatte, war er sicher, dass genug Zeit verstrichen war. Vermutlich war Randi auf seinem Bett bereits eingeschlafen. Zumindest hoffte er das. Sicherheitshalber wiegte er Ricky noch eine halbe Stunde.
Als er schließlich einen Blick in sein Schlafzimmer warf, fand er es zu seiner Überraschung leer vor. Kein rötliches Licht, kein Samt, keine Randi.
Eigentlich hätte er sich jetzt gleich ins Bett legen können. Denn wo immer Randi auch war, in seinem Bett war sie nicht. Doch dann siegte seine Neugierde. Wo war sie?
Zuerst kontrollierte Manny den Dachboden, um sich davon zu überzeugen, dass Randi nicht versuchte, irgendwelche Probleme selbst zu beseitigen. Doch sie war auch nicht dort oben.
War sie vielleicht nach draußen gegangen? Die Nacht war doch eigentlich zu kalt, um unter den Sternen zu schmusen – auch wenn die Vorstellung einen gewissen Reiz barg.
Als Manny die Treppe hinunterstieg, erkannte er sehr schnell, wo Randi war. Im Wohnzimmer knisterte ein Feuer. Es roch nach Mesquiteholz. Alles war sehr gemütlich und verlockend.
“Hat Ricky beim Einschlafen Schwierigkeiten gemacht? Geht es ihm gut?” Ihre Stimme zitterte ein wenig.
Er konnte Randi zwar nicht sehen, war jedoch sicher, dass sie auf dem Sofa war. “Dem Baby geht es gut. Warum bist du hier unten und nicht oben im Bett?”
“Ich wollte in dem großen Bett auf dich warten, aber ich bin etwas nervös geworden.”
Sie klang regelrecht ängstlich. Er hatte ja gewusst, dass es falsch war, das erste Mal zu planen. So etwas musste sich ganz spontan ergeben.
“Randi, Schatz.” Er ging zum Sofa und kniete sich neben sie. “Was hältst du davon, wenn wir es auf einen Abend verschieben, an dem wir beide nicht so müde sind?”
Ihr Gesicht war im Feuerschein zwar zu sehen, aber er konnte den Ausdruck nicht erkennen. Dabei wäre es besser, wenn er wüsste, was sie jetzt fühlte, um nichts zu sagen oder zu tun, was sie womöglich verletzte.
“Oh nein, du hast es versprochen”, erwiderte sie, packte ihn am Arm und zog ihn zu sich aufs Sofa.
Sie hatte ihren dicken Frotteebademantel angezogen und den Gürtel verknotet. Augenblicklich stellte er sich vor, was sie darunter trug.
“Bitte, Randi, gehen wir es langsam an.” Er meinte das absolut ernst. Vorsichtig berührte er nur ihre Wange. Weiter wollte er jetzt nicht gehen. Die Haut war so glatt, dass er an poliertes Elfenbein dachte.
“Manny …”, flüsterte Randi zärtlich und legte die Hände auf seine Brust.
Alle seine guten Absichten und Vorsätze lösten sich in nichts auf. Er beugte sich zu ihr und ließ die Zungenspitze über ihre Lippen gleiten. Seine Brust schien förmlich zu brennen, als sie die Finger in sein Hemd presste.
Er küsste Randi voller Leidenschaft, nahm Besitz von ihrem Mund und schob die Finger in ihr Haar. Als ihre Zungen sich fanden und zärtlich umspielten, wurde er von einem Gefühl erfasst, das so tief war, dass es weit über diesen Kuss hinausging. Es war die Sehnsucht, für immer bei Randi zu bleiben. Eine Sehnsucht, die ihm fremd war und die er fürchtete.
Benommen zog Manny sich ein Stück zurück und sah Randi beschwörend in die Augen. “Mehr gibt es nicht für uns, Schatz. Ich kann dir nichts geben. Irgendwann muss ich weiterziehen, das weißt du doch, oder?”
“Ja, das weiß ich”, flüsterte sie, doch das Verlangen in ihrem Blick nahm nicht ab. “Aber es spielt keine Rolle. Ich möchte trotzdem, dass du
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