So schön kann Küssen sein
schlafen sollst.”
“Aber, aber, was sind wir heute Morgen denn so brummig.” Randi füllte eine Tasse und reichte ihm den Kaffee.
“Sieh mal.” Er blieb stehen und nahm einen Schluck. “Du brauchst nicht aufzustehen und mir Frühstück zu machen. Du bist ja nicht wirklich meine Frau. Darum erwarte ich das nicht von dir, und ich will es auch nicht.”
“Hm. Möchtest du Rührei oder Spiegeleier?” Sie drehte sich zum Herd.
“Ich will keine Eier.” Er stellte die Tasse auf die Theke, stützte die Hände in die Hüften und betrachtete ihren Rücken.
Sie arbeitete wortlos weiter.
“Randi, hör auf. Ich frühstücke morgens nie etwas. Kaffee reicht mir.”
“Du brauchst mehr als Kaffee. Du musst etwas Ordentliches in den Magen bekommen”, erklärte sie, griff nach einem Teller, verteilte Rührei darauf, legte zwei Scheiben Toast dazu und stellte ihn auf den Tisch. “Setz dich und iss!”, verlangte sie und setzte sich. “Und während des Essens kannst du mir den Traum erzählen, der dich so aufgeregt hat.”
“Verdammt, ich werde nicht frühstücken, und ich werde auch nicht über den albernen Traum sprechen!”, wehrte er ab. “Ich werde mit der Arbeit am Zaun fortfahren. Danach fahre ich in die Stadt und höre mich um, ob ich Tipps für die Operation ‘Wiegenlied’ bekomme. Ich muss herausfinden, wo der Verantwortliche für die Ermordung von Rickys Eltern sitzt.” Er wandte sich ab, betrat den kleinen Vorraum und griff nach seinen Stiefeln.
Randi stand wieder auf und ging zu ihm. “Du fährst in die Stadt?”, fragte sie lächelnd und betrachtete ihn mit funkelnden Augen. “Gehst du dann einkaufen, oder soll ich das machen?”
Manny mühte sich mit den Stiefeln ab. Während er heftig aufstampfte, um hineinzukommen, überlegte er, was Randis hintergründiges Lächeln sollte. Diese Frau verwirrte ihn. “Ich weiß nicht, ob ich Zeit habe, um an einem Laden zu halten. Was brauchst du?”
“Ach, ich kann mich auch darum kümmern”, erwiderte sie leise.
Endlich hatte er die Stiefel an und nahm seine Jacke. “Gut. Warte nicht mit dem Essen auf mich. Ich habe keine Ahnung, wie lange ich weg sein werde.” Er öffnete die Tür.
“Manny!”, rief Randi ihm nach. “Du vergisst doch dein Versprechen nicht, oder?”
Versprechen? Was denn für ein Versprechen? Plötzlich fiel es ihm wieder ein. Verdammt!
Er konnte ihr nicht einmal in die Augen sehen, als er das Haus verließ. “Ruh dich heute gründlich aus, Randi. Es könnte sehr spät werden.”
Randi war müde und gereizt. Sogar Ricky kam nicht zur Ruhe und weinte fast den ganzen Vormittag, als teile er ihren Kummer. Als er nach dem Mittagessen nicht schlafen wollte, wusste sie nicht mehr, was sie machen sollte.
Um diesen enervierenden Tag abzurunden, kam Hannah mit einem ihrer Aufläufe, wollte mehr über Manny und seine Herkunft erfahren und erteilte massenhaft unerwünschte Ratschläge, wie man das Baby beruhigen könne. Randi hätte aus Frustration fast geweint.
Als sie schließlich dachte, keine Minute länger Rickys Schreien und Hannahs neugierige Fragen zu ertragen, kam Marian vorbei. Ihre Freundin erkannte die Lage auf einen Blick und verabschiedete Hannah nachdrücklich.
Sobald Hannah wieder weggefahren war, meinte Marian: “Also, ihr zwei seht aus, als hättet ihr eine schlimme Nacht hinter euch. Ist es mit Manny nicht wie geplant gelaufen? Oder hat der Kleine euch letztlich gestört?”
Randi holte Ricky aus dem Laufstall, ging mit ihm durch die Küche und tätschelte ihm den Rücken. “Ricky war letzte Nacht das reinste Engelchen. Er hat durchgeschlafen. Ich weiß nicht, was er jetzt hat. Vielleicht wird er krank.”
“Du hast meine Frage nicht beantwortet. Haben der Samt und der Champagner zum gewünschten Erfolg bei deinem Mann geführt?”
“Ach Marian, es hätte beinahe geklappt. Ich war schon überzeugt, dass es läuft, aber dann hat er aufgehört. Ohne Kondom müssten wir warten, hat er gemeint.” Randi fasste es kaum. Das konnte nur an ihrer Frustration und Müdigkeit liegen, sonst hätte sie so etwas niemals eingestanden, nicht einmal ihrer besten Freundin gegenüber. Heute ging aber auch alles schief.
“Und danach hast du nicht gut schlafen können?”, erkundigte sich Marian.
“Manny hatte einen Albtraum und ist schon um drei Uhr arbeiten gegangen. Aus Sorge um ihn konnte ich nicht mehr schlafen.”
“Aha.” Marian nahm Randi den Kleinen ab und schaukelte ihn. “Ich habe eine Idee. Ich könnte
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