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So sinnlich wie dein Kuss

So sinnlich wie dein Kuss

Titel: So sinnlich wie dein Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Lindsay
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alledem würde Nicole vermutlich nie wieder mit ihr sprechen!
    Sie ging ins Zimmer und schloss die Glastür, fror aber noch immer. Was Charles vorhatte, war falsch, das spürte sie mit jeder Faser ihres Herzens. Aber es war zu spät, daran noch etwas zu ändern. Sie konnte nur hoffen, dass Judd das Angebot aus Anstandsgefühl ablehnte. Dass er seinem Vater die Hand zur Versöhnung reichte, ohne etwas dafür anzunehmen.
    „Das heißt also, du willst sie nicht vorwarnen“, begann sie aufs Neue. „Du willst sie einfach mit ihrem Bruder konfrontieren und sie vor vollendete Tatsachen stellen.“
    „Es sind meine Kinder, es ist meine Firma und mein Haus. Ich entscheide. Geh nicht zu weit, Anna.“
    Diese Worte taten weh. „Natürlich nicht“, lenkte sie ein, obwohl sie viel lieber aufbegehrt hätte.
    „Also, bis Freitag will er dir Bescheid sagen?“
    „Ja.“
    „Dann ruf mich bitte sofort an.“
    „Mach ich.“
    „Gut. Bis dann.“ Er legte auf.
    Anna blieb allein zurück und blickte zu den Bergen in der Abenddämmerung. Wie sollte das nur enden?

4. KAPITEL
    „Ich hatte recht!“, sagte Cynthia triumphierend.
    Judd nickte nur. Er hatte den Großteil des Nachmittags hier im Büro verbracht und seine Aufgaben auf geeignete Stellvertreter verteilt. Dabei hatte er festgestellt, dass es durchaus von Vorteil war, wenn gleich mehrere Cousins im selben Familienunternehmen arbeiteten. So würde der Laden auch ohne ihn problemlos weiterlaufen.
    Cynthias Freude über Charles’ Angebot kannte keine Grenzen. So lebhaft hatte er sie lange nicht gesehen.
    „Wann teilst du ihm deine Entscheidung mit?“, wollte sie wissen.
    „Am Freitagmorgen. Morgen habe ich genug damit zu tun, meine Vertreter einzuweisen und mit Anna Garrick zu reden.“
    Schon die Erwähnung ihres Namens löste das ihm inzwischen vertraute sehnsüchtige Gefühl aus. Er hatte Erkundigungen eingezogen. Sie lebte bei Charles Wilson, was bewies, dass sie tatsächlich mehr war als seine Assistentin. Viel mehr! Die Aussicht, sie ihm auszuspannen, hatte etwas sehr Verlockendes, nur musste er behutsam vorgehen, damit sie keinen Verdacht schöpfte.
    „Wie lange wird das mit dem DNA-Test dauern?“, fragte Cynthia.
    „So ein Vaterschaftsnachweis ist keine komplizierte Sache. Heutzutage bekommt man in ein paar Tagen das Ergebnis.“
    „Ich kann noch immer nicht glauben, dass er das verlangt! Er braucht dich doch nur anzusehen, um zu wissen, dass ich ihn nicht betrogen habe.“
    Ihre Stimme klang dramatisch, aber Judd schwieg. All das hatte er schon zu oft gehört.
    Als seine Mutter nicht die erwünschte Antwort erhielt, wechselte sie das Thema. „Endlich bekommen wir wieder, was uns gehört“, sagte sie und zeigte damit, worum es ihr in Wahrheit ging.
    „Du meinst das Haus?“
    Eigentlich hätte er sich denken können, dass es ihr in erster Linie darauf ankam. Er war auch neugierig darauf, den Ort seiner Kindheit wiederzusehen. Aber im Unterschied zu Cynthia wollte er das Haus am liebsten dem Erdboden gleichmachen. Und Wilson Wines gleich mit dazu …
    Er würde das Imperium seines Vaters in seine Einzelteile zerlegen, Stück für Stück. Und danach würde er nach The Masters und in seine bisherige Position zurückkehren. Dann konnte Cynthia mit dem Haus machen, was sie wollte.
    „Ich muss es erst modernisieren, damit es in neuem Glanz erstrahlt.“
    „Woher willst du wissen, dass es nicht auf dem neuesten Stand ist?“
    Sie verdrehte die Augen. „Judd, Darling, ich war fünfundzwanzig Jahre nicht mehr dort! Da gibt es mit Sicherheit einiges zu tun. Ich habe mein Herzblut für das Haus gegeben. Glaub mir, niemand liebt es so wie ich.“
    „Langsam, langsam. Eins nach dem anderen.“
    „Natürlich. Zuerst müssen wir die lachhaften Forderungen deines Vaters erfüllen. Was denkst du, wie lange wirst du weg sein?“
    „Nicht länger als einen Monat.“
    „So lang?“
    Er dachte an seine Pläne mit der zauberhaften Anna Garrick, und plötzlich erschien ihm ein Monat ziemlich kurz. Schließlich wollte er seinen Sieg auskosten.
    „Vielleicht auch länger. Mal sehen, wie sich die Dinge entwickeln.“
    Als Cynthia das Büro verlassen hatte, lehnte er sich in seinem Chefsessel zurück und sah aus dem Fenster auf die Weingärten und die Kellerei.
    Er liebte seine Arbeit hier, und er verstand etwas davon. Aber in den letzten Monaten waren seine Aufgaben eintönig geworden, ihm gefiel es besser, etwas zu verändern und sich ständig neuen Herausforderungen zu

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