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So sinnlich wie dein Kuss

So sinnlich wie dein Kuss

Titel: So sinnlich wie dein Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Lindsay
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stellen. Und jetzt bot sich ihm, wenn auch nur vorübergehend, die Chance dazu. Um seinen Plan in die Tat umzusetzen, musste er sich mächtig anstrengen. Aber er würde es schaffen.
    Er würde das Lebenswerk seines Vaters vernichten und ihm die Geliebte vor der Nase wegschnappen.
    Als Anna am Freitagmorgen aufwachte, griff sie sofort nervös nach ihrem Handy, wie schon nachts einige Male. Immer noch nichts von Judd Wilson!
    Als sie auf dem Display sah, wie spät es bereits war, sprang sie auf und ging unter die Dusche. Die schlaflose Nacht hatte ihren Tribut gefordert, denn eigentlich hatte sie viel früher aufstehen wollen.
    Schon in einer halben Stunde würde der Wagen kommen, der sie zum Flughafen bringen sollte. Zum Glück hatte sie bereits gepackt. Auch die Kleidung für den Heimflug lag schon bereit.
    Eilig zog sie sich an und verließ ihr Zimmer. Als sie an der Hotelrezeption auscheckte, spürte sie plötzlich ein eigenartiges Prickeln. Er war hier! Hieß das, dass er mit nach Neuseeland kam? Oder wollte er nur persönlich absagen?
    Sie wusste, dass sie sich jetzt umdrehen und ihm ins Gesicht sehen musste. Dabei brachte sie sogar ein Lächeln zustande!
    Bei seinem Anblick spürte sie sofort wieder die qualvolle Sehnsucht.
    Wieso nur fühlte sie sich so stark zu ihm hingezogen, obwohl er sie so schlecht behandelt hatte? In den beiden letzten Nächten hatte sie sich diese Frage wieder und wieder gestellt. Vor allem, wenn sie von ihm geträumt hatte und mit dem Gefühl hochgeschreckt war, er würde direkt vor ihr stehen.
    Welch ein Pokerface, dachte sie, denn sein Gesicht verriet nicht die kleinste Gefühlsregung. Unmöglich, ihm anzusehen, wie er sich entschieden hatte.
    „Und? Fertig?“, fragte er lässig.
    „Wie wäre es erst mal mit Guten Morgen?“
    Doch er zog nur eine Augenbraue hoch.
    Anna griff nach ihrem Trolley und ging Richtung Ausgang.
    „Das nehme ich“, sagte Judd, klappte den langen Griff ein und trug den Koffer mühelos. Dabei hatte sie für dreieinhalb Tage gepackt – und das nicht besonders sparsam.
    Sie sah, dass er auf die dunkle Limousine zusteuerte, die vor der Tür parkte, und beeilte sich, ihm zu folgen.
    „Warte, ich habe ein Taxi bestellt.“
    „Und ich habe es abbestellt“, sagte er. „Wir können doch zusammen zum Flughafen fahren.“
    „Und dann?“ Sie hielt die Spannung nicht mehr aus! Kam er jetzt mit ihr nach Auckland oder nicht?
    „Dann checken wir ein.“
    „Heißt das, du nimmst Charles’ Angebot an?“
    Er gab dem Fahrer den Koffer und wollte ihr behilflich sein, auf der bequem gepolsterten Rücksitzbank Platz zu nehmen.
    Aber Anna zögerte. Erst wollte sie eine Antwort.
    „Ich habe dem Test zugestimmt, und wenn mein Vater mit dem Ergebnis zufrieden ist, nehme ich sein Angebot an.“
    Anna wusste nicht, ob sie sich freuen oder fürchten sollte. Sie empfand nur ein Gefühl der Leere. Wortlos nickte sie und stieg ein. Glücklicherweise setzte sich Judd auf den Beifahrersitz und nicht zu ihr auf die Rückbank. So konnte sie wenigstens Ordnung in ihre Gedanken bringen.
    Schon nach kurzer Fahrt erreichten sie den Flughafen, und Anna wollte Charles anrufen.
    „Nicht nötig“, sagte Judd ruhig. Er bot ihr die Hand, um ihr beim Aussteigen zu helfen.
    „Warum nicht?“, fragte sie. Langsam streckte sie die Hand aus – und wusste im Voraus, dass es sie wie ein Stromschlag durchzucken würde.
    Und genau das passierte: Schon bei der leichtesten Berührung ihrer Finger schlug ihr Herz schneller, und ihr wurde ganz schwindelig vor Lust.
    Mit anderen Männern hatte sie bisher bestenfalls gegenseitige Sympathie verbunden, mehr nicht. Aber nun ging es um etwas völlig anderes. Um intensive ursprüngliche Gefühle, die sich mit aller Macht Bahn brachen und gegen die sie machtlos war. Dass sie die Hand schnell wieder wegzog, änderte daran auch nichts mehr.
    „Weil ich schon mit ihm gesprochen habe.“
    „Du hast was?“, fragte sie ungläubig.
    „Ist das so ungewöhnlich?“
    „Ja – nach deiner Reaktion auf seinen Brief.“
    „Wie du am Mittwoch gesagt hast: Vorbei ist vorbei.“
    Skeptisch sah sie ihn an. Meinte er das wirklich so, wie er es sagte? Ein Mann wie Judd Wilson war zu ernsthaft, zu getrieben, um einfach zur Tagesordnung überzugehen, als wäre nichts geschehen. Er musste versteckte Motive haben …
    „Und? Du schweigst?“, fragte er.
    „Wie hat er darauf reagiert?“
    „Vorsichtig optimistisch würde ich sagen.“
    So standen die Dinge jetzt

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