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So sinnlich wie dein Kuss

So sinnlich wie dein Kuss

Titel: So sinnlich wie dein Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Lindsay
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übersprungen.“
    „Gib mir dein Ehrenwort, dass du nicht versuchst, mich zu überreden. Ich bin dir gegenüber völlig hilflos, ich gebe es ja zu. Beweis mir, dass ich dir vertrauen kann. Jetzt, wo du es weißt, verwende meine Schwäche nicht gegen mich.“
    Alles in ihm wehrte sich gegen diese Einschränkung – aber er nickte, auch wenn es schwerfiel.
    „Einverstanden“, brachte er zwischen zusammengepressten Kiefern hervor. „Gehen wir morgen Abend zusammen aus? Das wäre ein guter Anfang. Treffen wir uns um sieben in der Halle.“
    Jeder Kompromiss, den er eingehen musste, war es ihm wert. Es würde nicht lange dauern, bis sie ihm wieder gehörte, da war er sich sicher. Und dann würde sie bei ihm bleiben, ungeachtet seiner Pläne mit Wilson Wines.
    Während Anna auf Judd wartete, ging sie unruhig auf dem schwarz- weißen Fliesenboden der Eingangshalle auf und ab.
    Das war ihr drittes Date in drei Tagen. Dabei hatten sie vereinbart, die ganze Sache langsam angehen zu lassen und sich erst besser kennenzulernen. Was sich bisher allerdings als reine Qual erwiesen hatte. Denn dass Judd sich wie ein vollendeter Gentleman zu verhalten wusste, machte sie vollkommen verrückt.
    An diesem Tag hatte er sie zum Picknick eingeladen. Etwas ratlos, was bei einer solchen Gelegenheit getragen wurde, entschied sie sich für ihre dunkelblauen flachen Peeptoes, ein bunt besticktes Top und eine Capri-Hose.
    Charles kam in die Halle und fragte: „Geht ihr wieder aus?“
    „Ja, wie es aussieht zum Picknick.“
    Charles lächelte. „Zwei Sachen muss ich meinem Jungen ja lassen: Er hat sich gut ins Geschäft eingearbeitet, und er hat keine Zeit verschwendet, was dich betrifft. Es war eine gute Idee, dass ich dich zu ihm geschickt habe.“
    Ein Gefühl des Unbehagens beschlich sie. Der Gedanke gefiel ihr nicht, womöglich nur Teil eines Plans zu sein. Auch nicht von Charles, selbst wenn er es gut meinte. Bevor sie etwas erwidern konnte, kam Judd die Treppe herunter.
    Er trug Jeans und einen dunkelgrauen Rollkragenpullover und sah umwerfend gut aus. Anna blinzelte und schaute, um nicht in Versuchung zu kommen, sich direkt in seine Arme zu werfen, vorsichtshalber weg.
    „Ah, du bist schon fertig. Das ist gut“, sagte Judd und lächelte. Am Funkeln seiner Augen erkannte sie, dass er etwas vorhatte, da war sie sich sicher. Ihr Herz machte einen Hüpfet, als er den Arm um sie legte.
    „Wir sind wahrscheinlich den ganzen Tag lang weg“, sagte er zu seinem Vater. „Kommst du zurecht?“
    „Na klar. Ich bin ja nicht allein hier.“
    Anna betrachtete Charles, der ihr ungewöhnlich blass erschien.
    „Geht es dir gut?“, fragte sie besorgt. „Wir können das Picknick auch verschieben.“
    „Jetzt geht schon und genießt den Tag! Ich bin alt genug, um auf mich selbst aufzupassen.“
    „Na gut“, sagte Judd und ging mit ihr zur Haustür. Außer Hörweite von Charles sagte er: „Ich habe dem Hauspersonal meine Handynummer gegeben, für alle Fälle.“
    „Also findest du auch, dass er diese Woche nicht gut aussieht?“
    „Ja, das ist mir aufgefallen. Ich habe ihm vorgeschlagen, weniger zu arbeiten, aber er ist stur …“
    „Das liegt anscheinend in der Familie“, bemerkte Anna.
    „Mit Sicherheit!“, bestätigte Judd und lächelte.
    Sie verließen das Haus und gingen die Auffahrt hinunter. Zu ihrer Überraschung sah Anna nirgends ein Auto.
    „Gehen wir zu Fuß?“, fragte sie. „Dann muss ich mir andere Schuhe anziehen.“
    „Nein, nicht nötig. Du bist richtig angezogen und siehst gut aus. Wir gehen nur bis zum Tennisplatz.“
    „Zum Tennisplatz? Aber da brauche ich erst recht andere Schuhe!“
    „Nein, keine Angst, wir spielen nicht.“
    Anna konnte sich keinen Reim darauf machen, aber sie ging weiter mit. Nach kurzer Zeit hörte sie lauter werdendes Rotorengeräusch in der Luft. Gleich darauf sah sie, wie ein Hubschrauber auf dem Tennisplatz landete und dabei das erste Herbstlaub durcheinanderwirbelte.
    „Aber wir wollten doch picknicken!“, sagte sie.
    „Tun wir auch! Nur nicht in dieser Gegend.“
    Geduckt liefen sie zum Helikopter. Judd öffnete die hintere Tür und half ihr auf den Sitz. Bevor er selbst einstieg, gab er ihr ein Paar Kopfhörer als Gehörschutz.
    Beim Abheben bekam sie prompt ein flaues Gefühl in der Magengrube. Der Hubschrauber kreiste erst über dem Anwesen, dann flog er Richtung Hafen.
    „Aber ich habe dir doch gesagt, dass ich ein Problem mit kleinen Luftfahrzeugen habe“, sagte sie und

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