Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

So soll er sterben

Titel: So soll er sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
Vom Netzwerk:
besonders viel galt.«
    »Sie meinen, das Wort wurde abwertend gebraucht?«
    »Wenn man das so nennt heutzutage.«
    Storey grinste. »In meinem Beruf muss man den Jargon einfach draufhaben.« Er erhob sich ein wenig, um sein Glas entgegenzunehmen. »Prost!«
    »
Slainte!
«
    »Das ist gälisch, oder?« Rebus nickte. »Sie sprechen Gälisch?«
    »Nein.«
    Storey schien darüber nachzudenken, während er sich den Lagavulin auf der Zunge zergehen ließ. Schließlich nickte er anerkennend. »Teufel auch, verdammt stark das Zeug.«
    »Möchten Sie Wasser?«
    Der Engländer schüttelte den Kopf.
    »Ihr Akzent«, sagte Rebus. »London, habe ich Recht?«
    »Stimmt: Tottenham.«
    »Ich war mal in Tottenham.«
    »Beim Fußball?«
    »Nein, ein Mordfall. Am Kanal war eine Leiche gefunden worden…«
    »Ich glaube, ich erinnere mich. Ich war noch ein Kind damals.«
    »Schönen Dank.« Rebus schenkte sich nach, dann bot er Storey die Flasche an. Der nahm sie und füllte sein Glas ebenfalls nach. »Sie stammen also aus London und arbeiten bei der Einwanderungsbehörde. Und aus irgendwelchen Gründen observieren Sie das Nook.«
    »Richtig.«
    »Das erklärt, wieso Sie mich gesehen haben, aber nicht, woher Sie wussten, wer ich bin.«
    »Wir arbeiten mit der Kripo hier vor Ort zusammen. Ich darf keine Namen nennen, aber der Beamte hat Sie und DS Clarke sofort erkannt.«
    »Ist ja interessant.«
    »Wie gesagt, ich darf keine Namen nennen.«
    »Und warum interessieren Sie sich für das Nook?«
    »Und Sie?«
    »Ich hab zuerst gefragt. Aber lassen Sie mich raten: Ein paar von den Mädchen kommen aus dem Ausland?«
    »Davon gehe ich aus.«
    Rebus sah ihn über den Glasrand hinweg an, und seine Augen verengten sich. »Aber deswegen sind Sie nicht hier?«
    »Bevor ich darüber sprechen kann, muss ich wissen, warum Sie dort waren.«
    »Ich habe lediglich DS Clarke begleitet, das ist alles. Sie hatte ein paar Fragen an den Eigentümer.«
    »Was für Fragen?«
    »Ein junges Mädchen wird vermisst. Ihre Eltern haben Angst, dass sie vielleicht in einem Laden wie dem Nook landen könnte.« Rebus zuckte mit den Achseln. »Das ist die ganze Geschichte. DS Clarke ist mit der Familie bekannt, deshalb geht sie ein paar Schritte weiter als gewöhnlich.«
    »Und sie wollte nicht allein ins Nook gehen?«
    »So ist es.«
    Storey überlegte und betrachtete aufmerksam seinen Whisky, den er im Glas kreisen ließ. »Was dagegen, wenn ich mir das von ihr bestätigen lasse?«
    »Halten Sie mich für einen Lügner?«
    »Nicht unbedingt.«
    Rebus starrte ihn an, dann holte er sein Handy hervor und wählte ihre Nummer. »Siobhan? Na, was liegt an?« Er hörte ihr zu, den Blick noch immer auf Storey gerichtet. »Hören Sie, ich habe Besuch bekommen. Ein Mann von der Einwanderungsbehörde, er wüsste gern, was wir neulich im Nook gemacht haben. Ich geb Sie mal weiter…«
    Storey nahm das Telefon. »DS Clarke? Mein Name ist Felix Storey. DI Rebus wird Ihnen später alles erklären, aber könnten Sie im Moment einfach nur bestätigen, was Sie beide ins Nook geführt hat?« Er lauschte. Dann: »Ja, das deckt sich so ziemlich mit dem, was DI Rebus sagte. Ich bedanke mich. Und entschuldigen Sie die Störung…« Er reichte das Handy zurück an Rebus.
    »Cheers, Shiv… wir sprechen später. Jetzt ist erst mal Mr. Storey an der Reihe.« Rebus klappte das Telefon zu.
    »Das wäre nicht nötig gewesen«, sagte der Einwanderungsbeamte.
    »Besser, man sorgt von Anfang an für klare Verhältnisse…«
    »Ich meinte nur, Sie hätten nicht unbedingt das Handy nehmen müssen. Das Festnetztelefon steht da drüben.« Er nickte in Richtung Esstisch. »Das ist um einiges billiger.«
    Rebus gestattete sich ein Lächeln. Felix Storey stellte sein Whiskyglas auf dem Teppich ab und richtete sich auf, die Hände gefaltet.
    »Bei dem Fall, an dem ich arbeite, muss ich mich nach allen Seiten hin absichern.«
    »Warum?«
    »Weil sich vielleicht der eine oder andere korrupte Polizist ins Bild schleichen könnte…« Storey ließ seine Worte wirken. »Nicht dass ich irgendwelche Beweise hätte, aber so was passiert. Die Leute, mit denen ich zu tun habe, würden nicht einen Augenblick zögern, eine ganze Abteilung zu kaufen.«
    »Vielleicht gibt es in London mehr korrupte Polizisten als hier.«
    »Vielleicht.«
    »Wenn’s nicht um illegale Tänzerinnen geht, dann wohl um Stuart Bullen«, bemerkte Rebus. Sein Gegenüber nickte. »Und wenn man die weite Reise von London auf sich nimmt und den

Weitere Kostenlose Bücher