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So still die Toten

So still die Toten

Titel: So still die Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Burton
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»Ich weiß, aber du hättest schon vor zwei Stunden mit den Hausaufgaben fertig sein sollen. Hinsetzen. Fertig machen. Dann spielen.«
    Der Junge murrte, setzte sich aber wieder an den Tisch. Er wirkte keineswegs unglücklich, und Angie vermutete, wenn sie ihn gefragt hätte, hätte er ihr gesagt, wie schön es sei, einen Vater zu haben, der für ihn die Entscheidungen traf.
    Sie zerzauste Bobby das Haar. »Hey, Kleiner.«
    Er grinste. »Selber hey.«
    »Eva müsste gleich wieder da sein«, meinte King. »Sie wollte nur schnell einen Korb Kartoffeln aus dem Keller holen.«
    Angie stellte sich vor, wie ihre schwangere Schwester sich mit einem voll beladenen Korb die Treppe herauf mühte, und lief ihr rasch entgegen. Sie trug zwar Rock und hohe Absätze, aber es war immer noch besser, wenn sie sich abschleppte als Eva. Als sie die Tür zum Keller öffnete, sah sie Eva mit dem Korb auf der obersten Stufe stehen.
    »Gib mir das«, sagte Angie. Sie nahm den Korb, kam auf ihren hohen Absätzen ein wenig ins Schwanken und trug ihre Last in die Küche. »Wo soll ich ihn hinstellen?«
    »Auf die Arbeitsfläche.« King warf einen Blick über die Schulter und merkte, dass es Angie war, die gesprochen hatte. Stirnrunzelnd sah er zu Eva hinüber, sagte aber nichts.
    Angie stellte die Kartoffeln auf die Arbeitsfläche aus Stahl, die sich mitten in der Küche befand.
    Eva sagte leise: »Das hätte ich schon selbst tun können.«
    »Na ja, solltest du aber nicht. Wir müssen reden.«
    »Ich muss arbeiten.«
    »Das kann warten«, sagte King, ohne von seinem Eintopf aufzublicken. »Angie, sieh zu, dass du sie ein bisschen auf andere Gedanken bringst, wenn du schon mal dabei bist. Sie hat seit zwei Tagen schlechte Laune.«
    Angie fasste Eva am Ellenbogen. »Das habe ich vor.«
    Eva schüttelte sie ab. »Du kannst mit mir reden, aber ich gehe an die Bar. Brenda kann die Stellung nicht allein halten.«
    King machte den Mund auf, um ihr zu widersprechen, schloss ihn dann aber wieder, als hätte er sich eines Besseren besonnen. »Okay, aber ich kann in einer halben Stunde vom Herd weg, falls du Hilfe brauchst.«
    »Ich schaffe beides«, erwiderte Eva.
    Angie ging zurück an die Bar und nahm ihren Stammplatz in der Ecke ein. Eva erledigte mehrere Getränkebestellungen und kam dann zu ihr. »Also, was gibt’s? Und falls es um das geht, was ich dir erzählt habe, ich will nicht darüber reden.«
    Angie trommelte leicht mit den Fingern auf die Theke. »Oh, dazu kommen wir noch früh genug. Ich habe ganz andere Neuigkeiten.«
    Eva schnitt eine Grimasse. »Ich weiß nicht recht, ob ich noch mehr Neuigkeiten hören will.«
    »Ich habe einen Privatdetektiv angeheuert, um deinen Dad zu finden.«
    Eva blinzelte einige Male. »Du hast nach Blue gesucht?«
    »Ja.« Angie hielt den Atem an und wartete auf den Ausbruch.
    »Warum?«
    »Weil ich es nicht lassen kann, meine Nase in anderer Leute Angelegenheiten zu stecken.«
    »Das sehe ich auch so.« Schweigen breitete sich zwischen ihnen aus, während Eva zwischen Zorn und Neugier zu schwanken schien. Schließlich siegte die Neugier. »Und hast du ihn gefunden?«
    Angie fasste rasch die Fakten über Rayburns Leben und sein Verschwinden zusammen. Eva hörte zu und wandte den Blick nicht von ihrer Schwester. »Und jetzt kommt der Hammer. Weißt du, wer zu den wichtigsten Sponsoren des Talbot-Museums gehörte?« Angie hob die Hand. »Versuch es erst gar nicht zu erraten. Ich sage es dir. Cross Industries.«
    Eva beugte sich vor, die blassen Finger auf der Theke gespreizt. »Du meinst, die Firma von Darius Cross?«
    Angie war nicht sonderlich glücklich darüber, dieses Detail ans Licht gebracht zu haben. »Genau die.«
    Eva sah aus, als wäre ihr übel. »Wieso zum Kuckuck hätte er deinem Vater Geld geben sollen?«
    Angie zuckte die Schultern. »Weil er dann für alle der tolle Hecht war? Für Darius Cross war es wichtig, ein perfektes Image zu haben.«
    Eva schüttelte den Kopf. »Er hat verschiedensten Organisationen eine Menge Geld gespendet. Er saß bei unzähligen Stiftungen im Vorstand. Er brauchte das Talbot-Museum nicht.«
    »Vielleicht war es einfach ein weiterer Zweig in seinem Lorbeerkranz.«
    »Verlass dich drauf, Darius Cross hat deinem Vater das Geld aus einem ganz bestimmten Grund hinterhergeworfen. Er tat nie etwas ohne Hintergedanken.«
    Das Fingergetrommel wurde lauter. »Ich habe den Privatdetektiv angerufen und ihn gebeten, weiter nachzuforschen. Ich will mehr über die

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