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So weit der Wind uns traegt

So weit der Wind uns traegt

Titel: So weit der Wind uns traegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Paige in die Besucherecke. „Setzen Sie sich“, sagte er freundlich, aber bestimmt. „Ich hole uns eine Tasse Kaffee. Und was möchtest du?“, fragte er Paige. „Einen Fruchtsaft?“
    Benommen schüttelte Paige den Kopf. „Darf ich auch eine Tasse Kaffee trinken, Tante Evie?“, flüsterte sie. „Mir ist kalt. Oder eine heiße Schokolade?“
    Evie nickte zustimmend, und Robert ging zu den Automaten. Sie legte den Arm um ihre Nichte und zog das Mädchen an sich. Sie ahnte, was Paige durchgemacht hatte, während ihr Bruder beinahe gestorben wäre. „Mach dir keine Sorgen, Liebling. Wahrscheinlich wird Jason morgen um diese Zeit schon wieder zu Hause sein und euch mit seinem Gejammer über die Kopfschmerzen den letzten Nerv kosten.“
    Paige schniefte unter Tränen. „Ich weiß. Er wird mich halb zum Wahnsinn treiben. Trotzdem möchte ich, dass er wieder gesund wird.“
    „Das wird er bestimmt.“
    Robert kehrte mit zwei Tassen Kaffee und einer heißen Schokolade zurück. Sie nahmen ihm die Getränke ab, und er setzte sich in den Sessel neben Evie. Sie trank einen Schluckund merkte, dass er sehr viel Zucker hineingetan hatte. Erstaunt sah sie ihn an. „Trinken Sie“, bat er leise. „Sie haben ebenfalls einen kleinen Schock bekommen.“
    Robert hatte recht, deshalb gehorchte Evie wortlos. Erleichtert legte sie die kalten Finger um die Tasse, um sie zu wärmen. Sie fror entsetzlich in dem klimatisierten Raum und zitterte unmerklich. Eigentlich müsste Cannon auch frieren, dachte sie. Aber er tat es nicht. Er streifte ihren Arm, und sie spürte die Wärme durch den feinen Stoff.
    „Ich hole Ihnen eine Wolldecke“, sagte er und stand auf.
    Evie sah zu, wie er höflich, aber bestimmt mit einer Schwester sprach. Kurz darauf kehrte er mit einer warmen Decke zurück. Der Mann besitzt eine natürliche Autorität, dachte sie. Ein Blick in seine eisgrünen Augen genügt, und die Leute erfüllen ihm jeden Wunsch.
    Robert beugte sich zu ihr und wickelte sie fest in die Decke. Gerade als er fertig war, schwang die Tür auf, und Rebecca eilte mit besorgter Miene herein. „Wo ist er?“, fragte sie.
    „Ihr Sohn ist im Behandlungszimmer“, antwortete Robert für Evie mit derselben tiefen Stimme, die Paige schon beruhigt hatte. „Seine Wunde muss genäht werden. Er hat starke Kopfschmerzen und wird wahrscheinlich über Nacht hierbleiben. Aber seine Verletzungen sind nicht schwer.“
    Rebecca sah ihn mit ihren braunen Augen erstaunt an. „Wer sind Sie denn?“
    „Das ist Robert Cannon“, sagte Evie und bemühte sich, ruhig zu bleiben. „Er hat Jason und mich aus dem Wasser gezogen. Mr. Cannon, das ist meine Schwester, Rebecca Wood.“
    Rebecca betrachtete Roberts nasse Kleidung und blickte anschließend in das blasse, angespannte Gesicht ihrer Schwester. „Ich kümmere mich erst mal um Jason“, verkündete sie. „Anschließend möchte ich haargenau erfahren, was passiert ist.“
    Robert setzte sich neben Evie. „Bei welcher Waffengattung hat Ihre Schwester gedient?“, fragte er, nachdem Rebecca verschwunden war. Paige kicherte nervös. „Los, trinken Sie den Kaffee!“, fuhr er fort. Er nahm Evie die Tasse ab und hielt sie ihr an die Lippen.
    „Na, Sie sind auch nicht schlecht im Befehlen“, antwortete sie und trank gehorsam. Erschöpft lehnte sie sich zurück und sah blicklos geradeaus. Jasons Unfall hatte zu viele schmerzliche Erinnerungen wachgerufen. Es fiel ihr schwer, sich auf irgendetwas zu konzentrieren, erst recht auf Robert Cannon. Am liebsten wäre sie ins Bett gekrochen und hätte die Decke über den Kopf gezogen. Morgen war noch Zeit genug, sich darüber zu ärgern, dass Cannon alle Fäden in die Hand genommen hatte und sie sich nicht dagegen wehren konnte. Er war freundlich und fürsorglich, besaß einen unbeugsamen Willen und ließ sich durch nichts von seinem Ziel abbringen.
    Sie schwiegen alle drei, bis Rebecca aus dem Behandlungszimmer zurückkehrte. „Jason muss tatsächlich über Nacht hierbleiben“, verkündete sie. „Er hat eine leichte Gehirnerschütterung und eine große rasierte Stelle mit zehn Stichen am Hinterkopf. Er will mir nicht sagen, was passiert ist, sondern faselt nur etwas von einem Sturz. Was verheimlicht er mir?“
    Evie zögerte und überlegte, was sie ihrer Schwester erzählen sollte. Paige nahm ihr die Aufgabe ab. Die Worte sprudelten nur so aus ihr heraus.
    „Tante Evie wäre beinahe auch ertrunken, Mom. Mr. Cannon hat Jason beatmet, bis er endlich hustete und

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