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Söhne der Erde 04 - Tage Des Verrats

Söhne der Erde 04 - Tage Des Verrats

Titel: Söhne der Erde 04 - Tage Des Verrats Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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Nordmännern die Stellung! Brass, Jerle - zurück zum Schiff! Konan, du suchst nach dem Mädchen! Paß auf, daß ihr nichts passiert!«
    »Aye!«
    »Leif, Hardan, sichert die Felsen! Kormak, hierher und... «
    Charru hatte sich abgewandt.
    Er wußte, daß er sich auf Karstein und die Nordmänner verlassen konnte: keiner der Angreifer würde auch nur in die Nähe der Fahrzeuge kommen. Er selbst verließ bereits die Mulde, schwang sich auf einen der hochragenden Steinblöcke und spähte mit zusammengekniffenen Augen zum Schiff hinüber.
    Der Staub hatte sich gelegt.
    Zwei ungeordnete Pulks von Priester und TempeltalMännern wehrten sich verzweifelt nach allen Seiten. Erein von Tareth hatte einen Angriffskeil bis zum Schiff geführt und den Plag vor der Einstiegsluke freigekämpft, damit die Männer aus dem Innern der »Terra« ins Freie stürmen konnten. Gillon mußte beide Gruppen an den Flanken ein Stück zurückgenommen haben, aber nur, um die Gegner zum Nachsetzen zu verführen und Erein Raum zu schaffen, seinen eigenen Angriff zu formieren. Jetzt waren die Tempeltal-Krieger getrennt, hoffnungslos eingekreist, von jedem Fluchtweg abgeschnitten. Noch kämpften sie. Aber selbst aus der Entfernung war die Panik in ihren Gesichtern zu sehen, und es würde nicht lange dauern, bis sie begriffen, daß sie nur noch die Chance hatten, sich zu ergeben.
    Charru warf den Kopf herum, als er rechts von sich eine Bewegung zwischen den Felsen entdeckte.
    Helder Kerr! Das gutgeschnittene, hochmütige Gesicht des Marsianers sah grau aus. Er starrte zu den Fahrzeugen hinunter, die jetzt unerreichbar für ihn waren. Und dann, als er sich umwandte und sein Blick auf Charru fiel, begann er zu rennen.
    Nicht schnell genug...
    Mit vier, fünf langen Sprüngen setzte Charru ihm nach. Kerr hörte seine Schritte, begriff, daß er nicht entkommen konnte. Keuchend warf er sich herum, sank mit dem Rücken gegen einen Felsen und starrte auf die lange, funkelnde Klinge des Schwerts.
    Todesangst flackerte in seinen Augen, aber er schrie nicht, verlor nicht die Fassung. Er blieb starr stehen und biß die Zähne zusammen. Charru hörte, wie hinter ihm in der Senke der Kampflärm allmählich verstummte. Mit einem Ruck schob er die Waffe in die Scheide und warf das Haar zurück.
    »Wenn du ein Schwert führen könntest, würde ich dich töten«, sagte er hart.
    Kerr atmete aus. Seine Stimme zitterte immer noch. »Jeder hat das Recht, sich zu wehren, so gut er kann.«
    »Hast du gekämpft? Das mußten die Priester für dich tun. Was hast du ihnen dafür versprochen? Ihnen zu helfen? Du hättest sie in den Tod rennen lassen, um deine eigene Haut zu retten.«
    Helder Kerr schwieg.
    Charru machte eine Geste mit dem Kopf, und der Marsianer setzte sich in Bewegung. Vor dem Schiff hatten Priester und Tempeltal-Leute die Waffen gestreckt. Lara Nord stand neben Konan, bleich und erschöpft. Charru erwartete, daß sie sich in die Arme des Marsianers flüchten würde, aber sie tat nichts dergleichen. Die Blicke, die sie mit Kerr wechselte, spiegelten nicht mehr Gefühle als eine flüchtige Erleichterung darüber, daß keinem von beiden etwas geschehen war.
    Der Marsianer versteifte sich, als sich eine Gruppe von Kriegern aus der Menge löste und herankam.
    Jarlon von Mornags blaue Augen sprühten vor Wut. Gerinths zerfurchtes Gesicht blieb eisern beherrscht.
    »Wir haben uns überrumpeln lassen«, sagte er. »Er schaffte es, uns in der Pilotenkanzel einzuschließen, befreite Bar Nergal und fand einen Weg, das Schiff auf der anderen Seite zu verlassen.«
    Charru nickte nur. »Gillon?«
    »Vier Tote bei den Tempeltal-Leuten, ein Haufen Verletzter bei uns«, sagte der rothaarige Tarether knapp. »Wir hatten Glück. Die Priester wußten vorher, was geschehen würde, aber als es passierte, wagten sie trotzdem nicht, sofort anzugreifen. Wahrscheinlich fürchteten sie, das Schiff werde auseinanderfliegen, wenn sie schneller gehandelt hätten.«
    Er brach ab und zuckte die Achseln.
    Vom Rand der Senke her näherten sich die Nordmänner mit finsteren Gesichtern. Helder Kerr wich unwillkürlich einen Schritt zurück, aber niemand machte Anstalten, sich auf ihn zu stürzen.
    »Wo steckt dieser verräterische Hund von einem Oberpriester?« stieß Karstein durch die Zähne.
    Charru sah sich um.
    Sein Blick streifte Mircea Shar, der bleich und aufrecht dastand und ins Leere starrte. Dayel kauerte am Boden und hielt seinen blutenden Arm. Zai-Caroc und ein paar andere Priester

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