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Söhne der Erde 05 - Flucht in die Sonnenstadt

Söhne der Erde 05 - Flucht in die Sonnenstadt

Titel: Söhne der Erde 05 - Flucht in die Sonnenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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verdeckte.
    »Gut«, sagte er langsam. »Vielleicht haben wir jetzt wirklich eine Waffe, mit der wir die Marsianer aufhalten können...«
    »Vorausgesetzt, daß wir nicht statt dessen das Schiff in die Luft jagen«, sagte Brass mit leicht belegter Stimme.
    »Ja. Und vorausgesetzt, daß wir keinen Fehler gemacht haben, daß das Ding nicht einfach versagt oder irgend etwas völlig anderes bewirkt, als es sollte. Ich weiß es auch nicht.
    Aber für den Fall, daß die Laserkanonen anrücken, spielt es ja wohl keine Rolle, ob die Marsianer die 'Terra' in Einzelteile zerlegen oder ob wir das selbst besorgen.«
    »Einzelteile?« echote Brass sarkastisch.
    Charru dachte an den Staub, der von den Singhal-Klippen übriggeblieben war. Er zuckte die Achseln.
    »Wir müssen die unmittelbare Umgebung des Schiffs räumen«, ordnete er an. »Hardan, Leif, Hakon - ihr seid dafür verantwortlich, daß alle zwischen den Felsen auf der Nordseite in Deckung gehen.«
    »Aye«, kam es dreistimmig.
    »Brass, du hältst mit Kormak in den südlichen Klippen Wache. Aber nur ihr beiden. Sobald die Marsianer vorrücken, gebt ihr uns ein Zeichen und verschwindet sofort zu den anderen. Ich will versuchen, zuerst die Felsenbarriere zu zerstören, als Warnung.«
    »Dann haben wir aber keine Deckung mehr«, wandte Kormak ein.
    »Dafür haben wir freie Sicht. Und gegen die Laserkanonen sind die Felsen ohnehin keine Deckung.«
    »Aye« , sagte Kormak knapp. »Was ist mit den Posten in den Felsen?«
    »Schickt sie herunter. Und jetzt schnell! Ich möchte keine böse Überraschung erleben.«
    Bewegung kam in die Menschen.
    Rasch und schweigsam strebten die Gruppen den nördlichen Felsen zu. Kormaks Schwester Tanith preßte ihr Baby an sich, Katalin und Shaara stützten eine blasse Frau aus dem Tempeltal, die sich noch nicht von den Nachwirkungen der Krankheit erholt hatte. Die Priester und Akolythen scharten sich um den Tempelhüter. Es war Mircea Shar, der auf die zusammengekauerte, apathische Gestalt des Oberpriesters zutrat und ihm auf die Beine half.
    Hardan, Leif und Hakon sorgten dafür, daß niemand zurückblieb.
    Kormak und Brass turnten bereits in die roten Klippen an der Südseite hinauf. Wenig später kamen die beiden Posten herunter, die dort vorher Wache gehalten hatten. Um diese Zeit stand Charru schon wieder auf der Plattform des Transportschachtes und ließ sich zurück nach oben tragen.
    Die anderen sahen ihm gespannt entgegen: Camelo und Gerinth, Hasco, Beryl und Ayno. Zumindest den Jungen hätte Charru gern nach unten in Deckung geschickt, doch Aynos beschwörender Blick ließ ihn schweigen. Im Grunde bestand hier oben keine größere Gefahr als anderswo. Denn wenn der Energiewerfer versagte, wenn er das Schiff in die Luft sprengte statt die marsianische Armee aufzuhalten, waren auch die anderen rettungslos verloren.
    Charru legte die Hand um das geriffelte Griffstück des Hebels, löste die Sicherheitssperre und starrte durch das Sichtfenster zu den roten Felsen hinüber.
    Sie konnten nur noch warten.
    *
    Der große silberne Kommandojet schwebte weit zurückgezogen in einer Position, von der aus das gesamte Aktionsfeld zu überblicken war.
    Simon Jessardin saß kerzengerade neben dem Piloten, das schmale Asketengesicht unter dem Silberhaar straff und unbewegt. Hinter ihm stand Jom Kirrand mit verschränkten Armen und glitzernden Augen.. Der Monitor des Kommunikators zeigte das Gesicht General Kanes, der seinen Kommandostand unten in der mobilen Basis mit ihren Steuerpulten und Kontrollgeräten hatte.
    Die Laserkanonen waren unbemannt; der Einsatz würde nach einem Computerprogramm ablaufen.
    Kein Wort, kein Befehl war nötig. Jom Kirrand beugte sich vor, als um die schweren Panzerketten der Kanonen erste kleine Wölkchen von rötlichem Staub aufwirbelten.
    Langsam und schwerfällig setzten sich die grauen Ungetüme in Bewegung.
    Reflexe blitzten auf und tanzten über den Stahl. Die langen, ausgefahrenen Rohre ruckten unregelmäßig auf und nieder, folgten jeder Unebenheit des Bodens. Sekundenlang fühlte sich Simon Jessardin an die Bugspriete alter, die Wellen der Ozeane durchpflügender Segelschiffe erinnert, wie man sie in den Filmen über die Vergangenheit der Erde sehen konnte - ein Anachronismus schon damals.
    In der Nähe der mobilen Basis lehnte Conal Nord an seinem Privatjet.
    Lara stand neben ihm. Sie war bleich bis in die Lippen, ihre Augen brannten. Der Generalgouverneur warf ihr einen Blick zu und legte den Arm um ihre

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