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Söhne der Erde 06 - Das Erbe des blauen Planeten

Söhne der Erde 06 - Das Erbe des blauen Planeten

Titel: Söhne der Erde 06 - Das Erbe des blauen Planeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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Versteck zurück.
    Die Jets standen unversehrt im Schutz der Felsen.
    Nichts wies darauf hin, daß sich Menschen in der Nähe aufhielten. Wahrscheinlich hatten sich auch die Hügelbewohner in verborgene Schlupfwinkel zurückgezogen, als sie der marsianischen Suchtrupp bemerkten. Jarlon sah sich um. Aufmerksam gingen seine blauen Augen in die Runde, glitten übe die unregelmäßigen Linien der Hügel, die dunklen Einschnitte dazwischen, und kniffen sich im nächsten Moment überrascht zusammen.
    »He!« flüsterte er. »Ich glaube, da war eine Bewegung. In dem schmalen Tal hinter der vorspringenden Felsennase.«
    »Menschen?«
    »Ich weiß nicht. Für mich sah es so aus, als hätten sich ein paar Büsche bewegt. Wirklich von ihrem Platz bewegt, meine ich.«
    »Schauen wir nach?« fragte Karstein begierig.
    Gillon zögerte sekundenlang, dann stimmte er zu. »Du bleibst hier, Jarlon. Falls etwas schiefgeht, mußt du Hilfe holen, klar?«
    »Warum ich? Genausogut...«
    »Weil ich das Kommando habe und es sage! Komm, Karstein!«
    Der hünenhafte Nordmann nickte.
    Wenn es nötig war, konnte er sich genauso lautlos und geschmeidig bewegen wie jeder andere. Jarlon blickte seinen Gefährten nach und warf heftig das Haar zurück. Einen Augenblick spiegelte sein Gesicht wilden, fast kindischen Trotz. Er fühlte sich zurückversetzt, wie immer, wenn die anderen versuchten, ihn aus der unmittelbaren Gefahr herauszuhalten. Aber die Regung erlosch so schnell, wie sie gekommen war. Gespannt beobachtete er, wie Karstein und Gillon über die Ebene schlichen und sich sorgsam im Sichtschutz der vorspringenden Felsennase hielten, bis sie den Eingang der Schlucht erreichten.
    Gillon war der erste, der sich auf Ellenbogen und Knie sinken ließ und wie eine Schlange durch das wuchernde Gras in der Nähe der Quelle glitt.
    Karstein folgte ihm, ein lautloser Schatten. Zwischen einigen verstreuten Steinblöcken verharrten sie und spähten aufmerksam zur anderen Seite des Tals hinüber.
    Jarlon hatte richtig gesehen.
    Ein Teil des Gestrüpps mußte in Bewegung geraten sein -aber ein Teil, der vorher eigens an seinen Platz gebracht worden war, um einen Höhleneingang zu tarnen. Jetzt stand er offen: ein schwarzes, unregelmäßig geformtes Loch, in dem sich Schatten bewegten. Ein halbes Dutzend zerlumpter, verwahrloster Elendsgestalten hatte das Versteck bereits verlassen. Sie warteten auf die anderen, lauschten dabei und sahen sich mißtrauisch um.
    Gillon und Karstein duckten sich tief ins Gras.
    Gespannt beobachteten sie, wie die letzten von den Fremden aus der Höhle schlüpften und sie wieder mit den dürren Sträuchern tarnten. Vierzehn oder fünfzehn Männer drängten sich in der Schlucht zusammen. Bei weitem nicht alle, die sich in den Hügeln versteckt hielten: als Karstein und Jarlon damals die Sonnenstadt entdeckten, hatten sie mehr als zwei Dutzend Angreifer gegen sich gehabt. Es mußte noch mehr solcher Schlupfwinkel geben, anders war es nicht zu erklären, daß der marsianische Suchtrupp nichts gefunden hatte.
    Die Fremden entfernten sich rasch durch das schmale Tal und verschwanden im Schatten.
    Gillon und der Nordmann warteten, bis die Schritte verklangen, dann zogen sie sich vorsichtig zurück. Jarlon, der von seinem Platz aus nur undeutliche Bewegungen hatte wahrnehmen können, sah ihnen gespannt entgegen.
    »Du hattest recht«, sagte der rothaarige Tarether trocken.
    »Sie benutzen Büsche, um die Eingänge ihrer Schlupfwinkel zu tarnen. Vielleicht hilft uns das weiter.«
    »Weiterhelfen? Wieso?«
    »Irgendwann werden wir uns mit ihnen verständigen müssen. Sie hassen die Marsianer. Und wir können auf die Dauer nicht nach zwei Seiten kämpfen.«
    Jarlon zuckte die Achseln.
    Seine funkelnden Augen verrieten, was er von einer Verständigung mit denjenigen hielt, die ihm und Karstein fast umgebracht hatten. Aber er sagte nichts, sondern ließ schweigen die Kuppel des Polizeijets hochschwingen und kletterte auf de Führersitz.
    *
    Helder Kerr stand mitten in dem Raum mit den zahllose Fächern und sah sich um.
    Charru beobachtete ihn. Er hatte ihn schon beobachtet, als er den Öffnungsmechanismus der Geheimtür untersuchte und auf Beryl von Schuns Frage nach der Funktion nur mit einer Achselzucken antwortete. Kerrs Fassungslosigkeit war echt Diese Technik war ihm vollkommen fremd - so fremd, wie des Söhnen der Erde die Technik des Mars gewesen war. Kerr kannte weder das seltsame goldfarbene Material, aus dem die Räume bestanden,

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