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Söhne der Erde 09 - Die letzten Marsianer

Söhne der Erde 09 - Die letzten Marsianer

Titel: Söhne der Erde 09 - Die letzten Marsianer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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Versteck eine Falle gemacht haben.«
    »Aber wenn sie noch dort sind, werden sie dringend Medikamente brauchen. Vielleicht sind sie ohne Spritzen überhaupt nicht transportfähig. Ich muß mitfahren, Charru.«
    Er sah ein, daß sie recht hatte.
    »Also gut, einverstanden«, sagte er knapp.
    Sein Gesicht verriet, daß ihm diese Entscheidung schwerfiel.
V.
    Das Gelände war unübersichtlich.
    Die beiden Marsianer suchten es zu Fuß ab. Jom Kirrand und General Kane wollten sichergehen, daß sich keine der Bestien, die aus dem Gehege im Sirius-Krater ausgebrochen waren, in diese Gegend verirrt hatte. Außerdem bestand immer noch die Möglichkeit, daß es nicht nur drüben in den Hügeln, sondern auch in unmittelbarer Umgebung der Sonnenstadt unentdeckte Höhlen gab. Sie wären die Erklärung dafür gewesen, daß es bisher keinem Suchtrupp gelungen war, auch nur eine Spur von den Terranern zu finden. jetzt durchstreiften kleine Gruppen zu Fuß die Gegend in der Hoffnung, auf diese Weise vielleicht mehr zu entdecken, als es mit Robot-Sonden oder durch Beobachtung aus der Luft möglich gewesen war.
    Die beiden Vollzugsbeamten fühlten sich alles andere als wohl in ihrer Haut. Sie dachten an die tote Flugechse und an die anderen Tiere. Inzwischen hatte man sie in eine weit entfernte, sichere Forschungsanstalt gebracht, doch sie waren nicht alle wieder eingefangen worden. Außerdem wirkte die Nähe der Sonnenstadt bedrückend. Die beiden Marsianer rechneten jeden Augenblick damit, daß eine Horde blutrünstiger Barbaren aus den Mauern hervorbrechen würde. Der Gedanke an die in weitem Umkreis um die Ruinen plazierten Schockstrahler beruhigte sie nur wenig, da sie wußten, daß sie sich im Zweifelsfalle selbst im Streubereich der Waffen befinden würden.
    Der ältere der beiden Männer kletterte ein Stück in die Felsentrümmer hinauf, um einen Blick in die Mulde hinter den durcheinandergewürfelten Blöcken zu werfen.
    Er schwitzte in seiner schwarzen Uniform. Auch der zinnoberrote Helm war nicht unbedingt eine geeignete Kopfbedeckung für die Wüste. Der Beamte seufzte leicht und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    »Nichts«, meldete er. »Ich glaube...«
    Er verstummte abrupt. Mechanisch hatte er sich nach seinem Kollegen umgesehen, nun runzelte er erschrocken die Brauen. Der zweite Mann war verschwunden. Eben noch hatte er ihn gesehen, wie er ein Stück in die entgegengesetzte Richtung ging. Und jetzt...
    Der Marsianer fuhr sich mit der Hand über die Augen.
    Unmöglich, dachte er. Das Gelände dort drüben war flach wie eine Tischplatte. Der andere mußte da sein.
    Aber er war nirgends zu sehen. Er blieb verschwunden, als habe der Marsboden ihn verschlungen.
    *
    Sie gingen nur zu dritt: Charru, Lara und Hunon.
    Erwischen lassen durften sie sich so oder so nicht, und wenn es doch passierte, machte es keinen Unterschied, ob ein paar Männer mehr oder weniger dabei waren. Zwei Jets brauchten sie, um Hunons Freunde zu transportieren. Die beiden anderen Fahrzeuge mußten sie zurücklassen, da sie dringend benötigt wurden, um den Rest der Ausrüstung zum Schiff zu bringen.
    Im Augenblick wartete nur der Verwaltungs-Gleiter in der Nähe der Stadt.
    Sie hatten ihn an der Stelle stehengelassen, wo der Zeitkanal durch ein Gewirr von Felsentrümmern führte, denn dort erschien er ihnen sicherer als innerhalb der Ruinen, die von den Marsianern bestimmt noch genauer durchsucht werden würden. Ktaramon sagte zwar, daß er die Fahrzeuge in der Zeit verbergen könne, falls einender Vollzugspolizisten zufällig in den Tunnel geraten werde, doch Charru wollte es gar nicht erst darauf ankommen lassen. Er trug ein Lasergewehr über der Schulter. Hunon war mit einem scharfkantigen, kopfgroßen Stein bewaffnet, den er mit einem Netz aus Lederschnüren umwickelt hatte. Wie einen Morgenstern - diesen Vergleich hatte Lara gezogen und dazu erklärt, daß solche Waffen vor Jahrtausenden in der Vergangenheit der Erde benutzt worden seien.
    Charru ging voran.
    Lara trug ihre weiße Kunststofftasche mit den Medikamenten. Der Riese hatte sich sichtlich erholt, doch er wirkte blaß und schweigsam. Nicht, weil er sich immer noch schwach fühlte, sondern weil ihm die Zeitversetzung wie Zauberei erschien, weil er einfach nicht begreifen konnte, daß es wirklich möglich war, unsichtbar durch den Ring der marsianischen Belagerer zu gehen.
    Charru beobachtete aus schmalen Augen die beiden Vollzugspolizisten, die das Gebiet der Felsentrümmer zu Fuß

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