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Söhne der Erde 09 - Die letzten Marsianer

Söhne der Erde 09 - Die letzten Marsianer

Titel: Söhne der Erde 09 - Die letzten Marsianer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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Ansicht unter der berauschenden Wirkung einer Oberdosis Scardoval standen. Beide hatten Halluzinationen gehabt, hatten Dinge gesehen, die es gar nicht geben konnte. Unter anderem einen Mann, der von einer Sekunde zur anderen spurlos verschwand, als habe er sich in Luft aufgelöst...
    Larsen Kane stutzte.
    »In Luft aufgelöst?« echote er. »Waren das seine Worte?«
    »Allerdings. Aber ich verstehe nicht recht...«
    »Wir hatten einen ähnlichen Zwischenfall. Und von meinen Leuten hat niemand Scardoval genommen, das kann ich Ihnen versichern.«
    »Was ich bezweifeln möchte«, kam es mit einem. ärgerlichen Unterton zurück. »Schicken Sie den Idioten, der so etwas gesehen haben will, am besten in psychiatrische Behandlung.«
    »Ich habe es gesehen«, sagte Kane eisig. »Vielen Dank für den guten Rat. Ich werde es mir überlegen.«
    Der Offizier am anderen Ende bekleidete den gleichen Rang wie sein Gesprächspartner.
    »Sind Sie sicher, daß Sie tatsächlich keine Überdosis Scardoval geschluckt haben?« fragte er unbeeindruckt.
    »Ganz sicher. Ich erwarte, daß Sie meine Meldung an den Vollzugschef weiterleiten. Die Angelegenheit muß untersucht werden. - Ende.« '
    Kane trennte die Verbindung.
    Sein Gesicht hatte sich vor Ärger gerötet, als er den Jet wieder verließ und zwei von seinen Leuten heranwinkte. Die »Terra« war sein Ziel. Er wußte zwar, daß es theoretisch unmöglich war, daß sich der gesichtete Barbar dorthin geflüchtet hatte, doch er wollte sich Gewißheit verschaffen.
    Die marsianischen Vollzugs-Einheiten hatten das Schiff zwar bewacht, aber nie betreten.
    Und sie waren sich die ganze Zeit darüber klar gewesen, daß ein einzelner Mann möglicherweise die Chance hatte, sich durch ihre Linien zu schleichen, falls er es geschickt anfing. Was war, wenn die Terraner von genau dieser Möglichkeit Gebrauch machten? Wenn inzwischen vielleicht sogar schon eine ganze Gruppe eingesickert war, die in der »Terra« lauerte? Kane konnte sich zwar nicht vorstellen, was der Zweck eines solchen
    Unternehmens sein sollte, aber die Überlegung brachte ihn immerhin dazu, seine Pläne zu ändern.
    Er zog seine Leute zurück und belegte das Raumschiff mit Betäubungsstrahlen-Beschuß.
    Erst zehn Minuten später befahl er von neuem den Vormarsch. Als erster kletterte er die uralte, primitive Eisenleiter hinauf, die zur Einstiegsluke führte.
    Als er die »Terra« betrat, überkam ihn sekundenlang ein seltsames Schwindelgefühl.
    Das Innere des Schiffs war dunkel. Die Beleuchtung funktionierte nicht, auch nicht das Transportsystem oder irgend etwas anderes, weil die Energie restlos aufgebraucht war. Larsen Kane bemerkte zwar das kaum wahrnehmbare Flimmern der Luft, aber das schob er auf das Licht der Handscheinwerfer, die sie benutzten.
    Daß ein unsichtbares Zeitfeld sie alle beim Betreten des Schiffs um ein paar Tage in die Vergangenheit versetzt hatte, konnten sie nicht ahnen.
    *
    Die beiden Jets glitten dicht über dem Boden dahin.
    Über den Kommunikator hatte Charru gehört, daß alles gutgegangen und Brass wieder in Sicherheit war. Unter den Marsianern mußte es beträchtliche Aufregung gegeben haben. Wie erwartet hatten sie auch die »Terra« betreten, aber nicht für lange, da ihnen das neu aufgebaute Zeitfeld einen Zustand vorspiegelte, in dem sich im Innern des Schiffs noch nichts verändert hatte.
    Charru flog langsam und warf ab und zu einen Blick in die Spiegelleiste, um sich zu überzeugen, daß Laras Jet noch hinter ihm war.
    Hunon hatte ihm den Weg beschrieben. Die ungefähre Richtung stimmte. Jetzt suchte der Riese nach markanten Punkten am Rande der Wüste, mit deren Hilfe er sich die genaue Lage des Verstecks gemerkt hatte.
    »Die Felsennadel dort drüben, die wie eine Sichel aussieht...Neben dem kleinen Krater! Dahinter beginnt das Gestrüpp. Am besten, wir landen in dem Krater.«
    Charru nickte.
    Über den Bord-Kommunikator informierte er Lara, damit sie nicht überrascht wurde, wenn er die gleichmäßige Geschwindigkeit drosselte. Ihre Stimme klang ruhig und gelassen. Minuten später landeten die beiden Fahrzeuge nebeneinander in dem Krater, und die schimmernden Kuppeln schwangen hoch.
    Lara fröstelte in der Wüstennacht, obwohl sie sich ein derbes Leinentuch um die Schultern geschlungen hatte.
    Flüchtig dachte Charru daran, daß sie bisher einfach noch nicht dazu gekommen waren, sich um wärmere Kleidung zu kümmern. Irgendwann würden sie es nachholen müssen. Auch auf der Erde gab es, wie

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