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Söhne der Erde 09 - Die letzten Marsianer

Söhne der Erde 09 - Die letzten Marsianer

Titel: Söhne der Erde 09 - Die letzten Marsianer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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hüten, daß sie vor allem vermeiden wollten, sie in die Hände der Marsianer fallen zu lassen.
    Hunon nagte unruhig an der Unterlippe.
    Seine Gedanken waren bei denen, die in dem Versteck am Rande der Wüste auf ihn warteten. Er hoffte es jedenfalls, konnte nicht ahnen, daß der Vollzug sie längst geortet und überwältigt hatte. Der Riese spürte immer noch die Nachwirkungen von Fieber und Schwäche, das unerklärliche, nagende Unbehagen, das eine Folge des Drogenentzugs war. Seinen Gefährten mußte es noch schlimmer ergangen sein. Hunon hatte Angst um sie. Und er hatte Angst davor, daß Charru von Mornag oder dem Mädchen etwas geschehen könnte, daß er die Schuld daran tragen würde, da sie sich seinetwegen in Gefahr begaben. Viel lieber hätte er das Risiko allein auf sich genommen. Aber er konnte keinen Jet fliegen, und weder ein einzelner Jet noch der Spiralschlitten hätte allen Platz geboten. Er wußte, daß er allein keine Chance hatte.
    Ein paar Minuten später kam Charru zurück. Er lächelte matt.
    »Wir machen es so, wie wir es besprochen haben«, sagte er. »Allerdings werden wir vorher das Schiff räumen müssen. Wenn hier etwas Unerklärliches geschieht, dürften die Wachen sehr neugierig werden. Und das heißt, daß unsere Freunde im Innern der »Terra« ein Zeitfeld der Vergangenheit aufbauen müssen, um zu verhindern, daß die Marsianer die Veränderungen entdecken.«
    Kerr rieb sich das Kinn. »Hoffentlich klappt das.«
    »Es wird klappen. Ihr zieht euch mit zwei Jets und dem Spiralschlitten in den Zeitkanal zurück...«
    »Und wenn er zusammenbricht?«
    »Er bricht nur in unmittelbarer Nähe des Schiffs zusammen. Und er wird ein Stück weiter östlich neu aufgebaut, so daß derjenige, der die Wachen ablenkt, Gelegenheit hat, euch ungefährdet wieder zu erreichen.«
    »Und wer soll das sein?«
    »Ich«, sagte Beryl von Schun sofort. »Ich habe es ohnehin satt, dauernd nur an Apparaten herumzubasteln.«
    »Und genau deshalb wirst du es nicht machen«, erklärte Brass gelassen. »Wir brauchen dich, Beryl. Wenn jemand seinen Kopf riskiert, darf es nicht ausgerechnet dein Kopf sein, also werde ich gehen.«
    »Kommt nicht in Frage! Ich...«
    »Er hat recht, Beryl«, sagte Charru.
    »Das hat er nicht! Riskierst du vielleicht nicht deinen Kopf, obwohl du...«
    »Schluß der Debatte! Willst du ein Lasergewehr mitnehmen, Brass?«
    Der schlanke, drahtige Krieger mit dem krausen braunen Haar überlegte einen Moment, dann schüttelte er den Kopf. »Lieber nicht! Es würde mich nur beim Laufen behindern und die Marsianer in Panik versetzen. Solange sie sich nicht bedroht fühlen, werden sie versuchen, mich lebend einzufangen.«
    »Vermutlich. Sei vorsichtig, Brass! Und noch etwas! Falls sie dich erwischen sollten, werden wir dich wieder herausholen. Also schlag dir den Gedanken aus dem Kopf, daß du ihnen nicht lebend in die Hände fallen dürftest, verstanden?« »Aye«, sagte Brass ausdruckslos. Charru konnte nur hoffen, daß er es wirklich so meinte.
    *
    Es waren zwölf Polizeijets, die das Raumschiff eingekreist hatten.
    Die Fahrzeuge glänzten silbrig im Licht der beiden Monde. Die marsianischen Wachen hatten keinen Grund, die klimatisierten Kuppeln zu verlassen und sich der Kälte der Wüstennacht oder der Hitze tagsüber auszusetzen. Die Jets waren so plaziert, daß jeweils zwei Mann im Wechsel das gesamte Gelände ringsum beobachten konnten. Einem einzelnen mochte es trotz der Oberwachung gelingen, sich im Schutz der Felsen bis zu dem Schiff zu schleichen. Vielleicht konnte es auch eine kleine Gruppe schaffen, aber bestimmt keine größere' Anzahl von Männern.
    Die Marsianer fühlten sich sicher.
    Ein Alarmnetz verband die Fahrzeuge, notfalls konnten sie binnen kurzem Verstärkung anfordern. Außerdem war jeder ihrer Jets mit einer schweren, fest eingebauten Laserwaffe ausgerüstet. Und hier um die »Terra« gab es keine unbekannte Strahlung, hier konnte nichts sie davor zurückhalten, ihre Waffen zu benutzen.
    Der wachhabende Offizier hieß Larsen Kane und war stolz auf seine Verwandtschaft mit dem alten General Manès Kane, der die Truppen vor der Sonnenstadt befehligte.
    Kane hatte den Kommunikator eingeschaltet und versuchte, sich zu entspannen, während er mit halbem Ohr auf das leise Summen im Lautsprecher hörte. Neben ihm beobachtete sein Stellvertreter das Gelände. Es würde noch fast fünf Stunden dauern, bis sie abgelöst wurden. Zeitvergeudung, wie der Offizier fand. Er glaubte nicht

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