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Söhne der Erde 09 - Die letzten Marsianer

Söhne der Erde 09 - Die letzten Marsianer

Titel: Söhne der Erde 09 - Die letzten Marsianer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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sagte Ktaramon ruhig. »Jetzt wissen wir es. Voraussehen kannten wir es nicht. Der verräterische Priester hat die Bahn der Zukunft geändert.«
    Charru nickte. Seine Kiefermuskeln schmerzten vor Anspannung. »Du sagst, daß du weißt, was geschehen wird. Weißt du auch, ob uns noch Zeit bleibt, die Sonnenstadt zu verlassen und das Schiff zu erreichen?«
    »Wenig genug«, sagte Ktaramon nach einem kurzen Schweigen. »Eure Feinde werden nicht lange zögern.«
    »Und Wenn sie uns nicht mehr vorfinden, werden sie ahnen, wo sie uns zu suchen haben«, murmelte Charru. »Werden sie auch das Schiff zerstören?«
    »Ich weiß es nicht. Ich könnte dir ein Bild aus der Zukunft zeigen, doch es wäre veränderbare Zukunft, nur ein Strahl im Fächer der Möglichkeiten.«
    Charrus Gedanken wirbelten, suchten verzweifelt nach einem Ausweg.
    »Könnt ihr sie nicht aufhalten?« fragte er heiser. »Sie verwirren, ablenken - vielleicht in eine andere Zeit versetzen?«
    Ktaramon nickte langsam.
    »Das ist uns möglich«, sagte er. »Wir können die marsianische Armee in einem Zeitfeld fangen, in einer Zone der Vergangenheit. Wir können dieses Feld in dem Augenblick aufbauen, in dem sich eure Feinde zum Angriff entschließen. Bis dahin seid ihr sicher. Dann aber werden wir unsere gesamte Energie hier benötigen.«
    »Der Zeitkanal wird erlöschen?«
    »Genau wie das Zeitfeld um euer Schiff«, sagte Ktaramon. »Es wird schnell geschehen, und ihr werdet auf euch selbst gestellt sein. In dem Kampf uni euer Schiff können wir euch nicht mehr beistehen.«
    Charru biß sich auf die Lippen. '
    Hatten sie eine Chance, mit den Wachmannschaften um die »Terra« fertig zu werden? Vielleicht. Aber nur, wenn die marsianische Armee hier festgehalten wurde, wenn sich die ganze Aufmerksamkeit ihrer Gegner auf die Sonnenstadt konzentrierte.
    »Was wird mit den Marsianern geschehen, wenn sie in euer Zeitfeld geraten?« fragte er.
    »Was auch dir und zwei deiner Gefährten geschehen ist.« Ktaramon lächelte. »Sie werden eine bewohnte, lebendige Stadt sehen, sie werden auf die alten Marsstämme treffen - und sie werden eine längst vergessene Schlacht von neuem schlagen, eine Schlacht, die schon vor mehr als zweitausend Jahren entschieden wurde.«
    Charru atmete tief. »Und was wird aus euch, Ktaramon? Aus den Herren der Zeit? Die Marsianer kennen jetzt diesen Ort, kennen euer Geheimnis...«
    »Wir werden den Mars verlassen, Erdensohn«, sagte Ktaramon ruhig.
    »Für immer?«
    »Vielleicht. Was bedeutet Zeit für uns? Wir werden die Menschen ihren Weg in die Zukunft allein suchen lassen. Aber wir halten unser Wort, Erdensohn. Ich habe dir versprochen, daß wir euch noch einmal helfen werden, falls ihr Hilfe braucht, wenn ihr den Mars verlassen habt. Wir werden da sein.«
    »Das Amulett! Werde ich noch mit dir sprechen können?«
    »Solange der Zeitkanal besteht- ja. Wenn er zusammenbricht, wirst du es wissen. Und nun lebe wohl, Erdensohn.«
    »Ich danke dir, Ktaramon«, sagte Charru leise. »Lebe wohl...«
    Die hohe, schlanke Gestalt mit den fremdartigen Zügen verblaßte.
    Charru ahnte, daß er Ktaramon zum letztenmal gesehen hatte.
    Auf dem großen Sichtschirm des Computers leuchteten farbige Lichter.
    Rote Punkte: die Reihe der schweren Laserkanonen. Kreisförmig angeordnet die Stellungen der Schockstrahler rings um die Sonnenstadt, die Formationen der Polizeijets als dünne, gepunktete Linien. Ein mattroter, handtellergroßer Bezirk markierte die Ruinen, ein Kreuz die Stelle, wo nach der Information des Priesters der Eingang zu dem rätselhaften Labyrinth lag.
    Weder General Kane noch Jom Kirrand zweifelten daran, daß dieses Labyrinth tatsächlich existierte.
    Es mußte existieren. Es bot die Erklärung für alles, was in der Vergangenheit geschehen war: für die vergeblichen Suchaktionen, für das Überleben der Barbaren wider alle Wahrscheinlichkeit, sogar für das spurlose Verschwinden von Helder Kerr, das ihnen damals so viel Kopfzerbrechen bereitet hatte.
    Das Gesicht des Vollzugschefs spiegelte Zufriedenheit.
    Seiner Ansicht nach konnte jetzt endgültig nichts mehr schiefgehen. Der Ablauf der Aktion war längst bis in die Einzelheiten vorgeplant. Daran würde auch das Erscheinen von Präsident Jessardin und Conal Nord nichts ändern, die sich inzwischen als Beobachter angesagt hatten.
    Der Offizier am Kontrollpult warf Manes Kane einen fragenden Blick zu. Der weißhaarige General atmete tief.
    »Vorrücken auf Schußweite«, befahl er

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