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Söhne der Erde 10 - Aufbruch Ins Gestern

Söhne der Erde 10 - Aufbruch Ins Gestern

Titel: Söhne der Erde 10 - Aufbruch Ins Gestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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eingeschnittenen Schlucht konnten sie sich dicht an das Schiff heranpirschen. Die Jets landeten, schweigend stiegen die Männer aus. Hardan und Camelo hatten die Aufgabe, zwei der Fahrzeuge sofort zurückzufliegen. Charru wechselte einen kurzen Blick mit seinem Blutsbruder. Sein blauen Augen waren steinhart geworden. Nichts in den schmalen, schönen Gesicht unter dem lockigen schwarze Haar erinnerte mehr an den Sänger, der Balladen dichtete Panflöten schnitzte und träumte.
    Er wußte, daß er einige seiner Freunde vielleicht, nicht wiedersehen, würde. Sie alle wußten es. Rasch wandten sich Camelo und Hardan ab, und Sekunden später verschwanden die beiden Jets im Schatten.
    Der Verwaltungsgleiter mit den Emblemen des stilisierte Sonnensystems auf den Türen, blieb, zurück.
    Die Männer waren mit sechs der sieben vorhandenen Lasergewehren bewaffnet. Wenig genug, dachte Charru bitter. Mit den Schwertern konnten sie hier nichts ausrichten: Marsianer kämpften nicht Mann gegen Mann, sondern töteten aus sicherer Entfernung. Alles hing davon ab, daß die Wachen tatsächlich versuchen würden, ihre Gegner lebend gefangenzunehmen. Charru nickte den anderen zu und begann, durch das Geröll zum Rand des Canyons hinaufzuklettern.
    Helder Kerr blieb dicht hinter ihm.
    Der Marsianer sah blaß aus. Nie hätte er sich träumen lassen, daß er einmal auf der Seite der Barbaren aus der Mondstein-Welt gegen die Vollzugspolizei des Mars vorgehen würde. Charru kannte den Zwiespalt, mit dem der andere fertig werden mußte. Kerr war ein loyaler Bürger der Vereinigten Planeten, selbst jetzt noch. Er glaubte, daß sein Staat den falschen Weg eingeschlagen hatte, er folgte seinem Gewissen, doch das alles konnte nicht verhindern, daß er sich in diesen Minuten als Verräter fühlte.
    Mit wenigen Schritten erreichte Charru den Ostrand des kleinen Plateaus.
    Felsen und karges Dornengestrüpp sorgten für Deckung. Das Gelände fiel stufenförmig ab, die weite, fast kreisrunde Senke dehnte sich im Mondlicht. Charrus Blick erfaßte den schlanken, ein wenig schräg hängenden Metallzylinder der »Terra I«, wanderte weiter und suchte die vertrauten Umrisse der Felsenbarriere und des Geröllfeldes, das damals nach dem ersten Einsatz des Energiewerfers übriggeblieben war.
    Die Felsbarriere existierte noch: glatt und verhältnismäßig übersichtlich.
    Das Geröllfeld hatte sich verändert, bestand nur noch aus kleineren Steinen. Verbrannte Flächen, wie mit dunkler Glasur überzogen, ließen keinen Zweifel daran, daß die Marsianer hier Laserwaffen eingesetzt hatten. Helder Kerr fuhr sich mit dem Handrücken über das Kinn und fluchte.
    »Verdammt! Sie haben sich das Blickfeld freigeräumt. Und sie haben Mindestens doppelt so viele Jets hier stehen als beim s.letzten Mal!«
    Und damit doppelt so viele Posten, dachte Charru nüchtern.
    Im Grunde keine Überraschung. Als sie hiergewesen waren, hatten die Wachen sie entdeckt und bis zu den Hügeln in der Nähe der Sonnenstadt verfolgt. Dort war dann die Besatzung eines verunglückten Polizeijets von den geisteskranken Hügelleuten umgebracht worden - der unmittelbare Anlaß für die Vernichtungsaktion. Wahrscheinlich war die Bewachung der »Terra« schon damals verstärkt worden. Und dann ein weiteres Mal, als Ausrüstungsgegenstände und Energiezellen aus den Lagerbeständen des Raumhafens verschwanden.
    Sorgen machte Charru nur das veränderte, freie Gelände, in dem es nicht mehr genug Deckungen gab.
    Er wandte den Kopf, als Erein neben ihn glitt. Der sehnige rothaarige Mann mit den grünen Augen musterte eingehend das Gelände. Schließlich atmete er tief durch. Seine Nasenflügel vibrierten.
    »Die schwarzen Götter sollen die Marsianer holen«, murmelte er. »Damit konnte niemand rechnen. Aber es muß gehen.«
    Charru nickte nur. »Gillon?«
    Ereins Vetter zuckte die Achseln. Er war älter als Charru: ein großer Mann mit dem roten Haar und den grünen Augen der Tarether und einem ruhigen, kühlen Geist, den nichts so leicht erschüttern konnte.
    »Für uns ist es leichter«, sagte er. »Wir werden über die Felsenbarriere im Norden kommen und zum Schein nach Westen fliehen, sobald uns die Wachen entdeckt haben. Zu Fuß einholen können sie uns nicht. Und in der Dunkelheit gibt es immer noch so viele Deckungen, daß sie eine ganze Menge ihrer Jets einsetzen müssen, um uns aufzustöbern und einzukreisen. «
    Oder abzuschießen, fügte Charru in Gedanken hinzu.
    Wenn die Marsianer darauf

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