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Söhne der Erde 14 - Das verheißene Land

Söhne der Erde 14 - Das verheißene Land

Titel: Söhne der Erde 14 - Das verheißene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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schwer«, meinte Beryl von Schun. »Man drückt auf einen Knopf und wirft die Metallkugel weg - ich habe es genau gesehen.«
    »Und wenn Zeit genug bleibt, kann man die Kugel sogar zurückwerfen«, ergänzte Charru. »Dann tötet sie denjenigen, der sie ausgelöst hat.«
    »Ich weiß.« Camelo schauerte. »Vielleicht sind die Priester dahintergekommen, wie die Dinger funktionieren. Ich hoffe nur, daß sie nicht noch auf andere, schrecklichere Waffen stoßen.«
    »Das werden sie. Oder sie sind es bereits.«
    Lara Nords Stimme klang spröde und tonlos.
    Stille folgte ihren Worten. Laras Gesicht war bleich geworden. Hilflos zuckte sie die Achseln und sah von einem zum anderen.
    »Es tut mir leid«, sagte sie leise. »Aber wenn es in der Nähe des Raumhafens versteckte Waffenarsenale gibt, dann enthalten sie mit Sicherheit noch mehr als diese Handgranaten. Andere Waffen! Schlimmere ...«
    Charru starrte sie an.
    »Schlimmere?« wiederholte er langsam.
    »Natürlich! Glaubst du, eine Menschheit, die einen ganzen Planeten in einem weltumspannenden Krieg vernichten konnte, hätte nur Handgranaten und ähnliches gekannt?«
    »Aber die Priester können nicht damit umgehen«, sagte Camelo rauh. »Sie können ...«
    »Und wenn doch?« flüsterte Beryl.
    Charru fuhr halb herum. Sein Blick bohrte sich in Laras Augen.
    »Sag, was du denkst! Wir müssen es wissen! Es hat keinen Sinn, die Augen zu verschließen.«
    »Ich weiß. Aber ich kann nur Vermutungen äußern, Charru, Befürchtungen! Die Priester verstehen nichts von den Waffen der alten Erde. Sie können sie nur zufällig entdeckt haben und zufällig herausgefunden, wie sie funktionieren.« Lara machte eine Pause und biß sich hart auf die Lippen. »Wir haben Glück gehabt«, sagte sie. »Gegen relativ primitive Explosivstoffe kann man sich wehren. Aber genausogut könnten den Priestern Waffen in die Hände fallen, die ähnlich aussehen, ähnlich funktionieren - und etwas völlig anderes enthalten, das sie freisetzen, wenn sie explodieren.«
    Charru konnte sich gar nicht vorstellen, wovon Lara sprach, aber er spürte einen kalten Schauer über seinen Rücken rinnen.
    »Was?« fragte er.
    »Ich weiß es nicht. Aber es gibt genug Möglichkeiten - furchtbare Möglichkeiten. Nervengas! Viren, Bakterien! Chemische oder biologische Kampfstoffe, von denen die Priester keine Vorstellung haben - aber mit denen sie sich selbst, uns alle und jeden Menschen in der Umgebung töten könnten, wenn sie daran rühren ...«
    Lara brach ab und zog wie fröstelnd die Schultern zusammen.
    Charru grub die Zähne in die Unterlippe. Er dachte an die Bedenkenlosigkeit, mit der Bar Nergal die fremdartigen Waffen eingesetzt hatte. Und mit der er sie vielleicht wieder einsetzen würde.
    »Willst du damit sagen, daß die Priester morgen oder übermorgen aus purem Zufall eine Katastrophe auslösen könnten?« fragte er.
    Lara nickte. »Es wäre möglich.«
    »Mit Waffen, die so ähnlich wie diese Sprengkörper funktionieren? Die von Menschen auf ihre Feinde geworfen werden mußten, fast im Kampf Mann gegen Mann? Und das in einer Zeit, in der Atombomben und Energiewaffen einen ganzen Planeten zerstörten?«
    Zweifel klangen aus Charrus Stimme. Er hatte Bilder von der vernichteten Erde gesehen, von dem brennenden Ball im Weltraum - damals in Kadnos, als Simon Jessardin ihm zeigen wollte, was seine Vorfahren angerichtet hatten. Lara wußte, was er meinte. Sie zuckte die Achseln.
    »Die Menschen damals besaßen auch Möglichkeiten, sich zu schützen«, meinte sie. »In einer zerstörten Stadt wie New York konnte es durchaus Überlebende geben. Warum, glaubst du, sollten Waffen ausgerechnet in der Nähe des Raumhafens gelagert worden sein statt in den Militärbasen? Wahrscheinlich doch, weil man einem Gegner, der sich schon als Sieger fühlte, eine böse Überraschung bereiten wollte, wenn er mit seinen Invasionstruppen landete. Ich nehme an, daß es sich bei den Waffen, die Bar Nergal gefunden hat, um eine Art allerletzte Reserve handelte. Um Waffen für einen Guerilla-Krieg - einen Widerstandskampf auf besetztem Gebiet, bei dem tatsächlich die Menschen wichtiger gewesen wären als die Maschinen. Aber dazu ist es nicht mehr gekommen. Die Vernichtung war total, niemand blieb übrig. Und die Waffen lagern immer noch dort, wo man sie damals versteckt hat.«
    Sekundenlang wurde es still.
    Charrus Blick ging ins Leere. Bakterien und Viren, klang es in ihm nach: Krankheiten, die vielleicht der Seuche ähnelten,

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