Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Söhne der Erde 15 - Die Rache Des Mars

Söhne der Erde 15 - Die Rache Des Mars

Titel: Söhne der Erde 15 - Die Rache Des Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
Vom Netzwerk:
ahnungslosen Katzenfrauen.«
    »Aber er weiß doch, daß er keine Chance gegen die Energiewerfer hat,« meinte der drahtige, hellhaarige Beryl von Schun. »Er kann nicht so wahnsinnig sein, das gleiche noch einmal zu versuchen.«
    Charru zuckte die Achseln. »Gibt es irgendeinen Wahnsinn, der ihm nicht zuzutrauen ist?«
    »Und das Beiboot? Wenn wir die Energiewerfer einsetzen müssen ...«
    »Das Beiboot wird bei einem Angriff sofort starten. Was mir Sorgen macht, ist ohnehin nicht diese Machtdemonstration, sondern Bar Nergals Behauptung, er könne die »Terra« vernichten.«
    »Leeres Gerede,« knurrte der kräftige, untersetzte Gian von Skait, über dessen Stirn sich eine tiefe Schwertnarbe zog.
    »Und wenn wir den Oberpriester einfach wieder gefangennehmen?« ließ sich eine unsichere Stimme vernehmen.
    Blicke wandten sich dem Sprecher zu. Dayel, sechzehn Jahre alt und als Akolyth unter dem Terror der Priester aufgewachsen, meldete sich fast nie zu Wort, obwohl ihm das gleiche Recht zustand wie Jarlon, Brent Kjelland, Jerle Gordal oder den anderen jungen Leuten seines Alters. Er kauerte neben Robin und Derek an der Wand, glutrot vor Verlegenheit, aber mit entschlossenen Augen. Charru lächelte ermunternd. Er wußte, daß sich der Junge immer noch schuldig fühlte, weil er so lange Bar Nergals gehorsames Werkzeug gewesen war.
    »Ich glaube nicht, daß uns das noch einmal gelingen würde, Dayel. Der Oberpriester ist gewarnt. Und ihn in eine Falle zu locken, wenn er verhandeln will - damit würden wir uns auf die gleiche Stufe mit ihm stellen.«
    Der Junge schwieg.
    Charru wandte sich Gerinth zu, dem weißhaarigen Ältesten der schon Fürst Erlends Berater gewesen war und dessen Wort Gewicht besaß. Sie mußten eine Entscheidung treffen. Entweder hierbleiben und der Bedrohung trotzen - oder starten, sich einen neuen Platz zum Leben suchen und für diese Sicherheit mit allem bezahlen, was sie sich aufgebaut hatten.
    »Wir haben Häuser errichtet und Land urbar gemacht,« sagte Gerinth langsam. »Wir haben gelernt, mit den Segelschiffen der Fischer umzugehen und dem Meer Nahrung abzugewinnen. Unsere Toten wurden Seite an Seite mit Fürst Yarsol verbrannt. Der jüngste Sohn von Jordis und Leif wurde in einer Hütte der Fischer geboren. Sollen wir die Wurzeln zerreißen, die uns mit dem Land verbinden? Eines fanatischen Priesters wegen?«
    »Und wenn er dieses eine Mal nicht gelogen, keine leere Drohung ausgestoßen hat?«
    Stille folgte Charrus Worten.
    Alban, der alte Waffenmeister von Mornag, holte tief Atem. Aber er kam nicht mehr dazu, seine Meinung zu sagen, weil im gleichen Augenblick der Monitor des Kommunikators aufflammte.
    Brass meldete sich aus der Kanzel: Das Gesicht des hageren Mannes mit dem krausen braunen Haar wirkte besorgt.
    »Zwischen den Ruinen schleichen ein paar Ratten herum,« meldete er. »Ich glaube, sie haben es auf das Beiboot abgesehen.«
    »Auf das Beiboot? Ratten?«
    »Es scheint so. Camelo ist am Funkgerät. Er hält das ganze für ein Ablenkungsmanöver.«
    Charru neigte zu der gleichen Ansicht.
    Die Ratten konnten dem Beiboot nichts anhaben. Aber es war möglich, daß Bar Nergal die vier Männer aus dem Fahrzeug herauslocken wollte. Vielleicht hielt er eine neue Art von Waffen in Händen. Damals auf der Erde hatte es zum Beispiel Gewehre gegeben, die Kugeln verschossen und aus sehr großer Entfernung töten konnten.
    »Sie sollen im Boot bleiben,« entschied Charru. »Und sofort starten, wenn sich jemand blicken läßt. Wir können die Energiewerfer nicht einsetzen, solange sie da unten stehen.«
    »Aye,« kam es knapp.
    Der Monitor erlosch. Charru nickte Gerinth zu, und die beiden Männer verließen gemeinsam den Frachtraum, um in die Kanzel hinaufzufahren.
    Über dem Raumhafen-Areal lag die Glut der sinkenden Sonne wie der Widerschein einer Feuersbrunst. Deutlich waren die grauen Schatten zwischen den Gebäuden zu erkennen. Nicht nur Ratten, sondern auch die kleinen, fellbedeckten Gestalten der Katzenfrauen. Aber solange sie blieben, bestand kein Grund, etwas zu unternehmen.
    Charru trommelte unruhig mit den Fingerkuppen auf die Rückenlehne des Andruck-Sitzes.
    Bar Nergal würde eine Enttäuschung erleben, wenn er darauf wartete, daß die Männer das Fahrzeug verließen. Oder hatte er gar nicht mitbekommen, daß es bewacht wurde, hoffte er vielleicht, die Katzenfrauen könnten das Beiboot in einem Überraschungsangriff zerstören, bevor die Energiewerfer der »Terra« in Aktion

Weitere Kostenlose Bücher