Söhne der Erde 19 - Der Tödliche Ring

Titel: Söhne der Erde 19 - Der Tödliche Ring Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer

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daß die Explosion der Atombombe eine unterirdische Anlage zerstört hatte, die von Menschen errichtet worden sein mußte - Menschen mit hochentwickelter Technik und Wissenschaft.
    »Schauen Sie nach«, befahl der Offizier knapp. »Ich will wissen, was das ist. Aber seien Sie vorsichtig und bleiben Sie mit mir in Funkverbindung.«
    Seine Untergebenen setzten gehorsam die Helme der Schutzanzüge auf.
    Das Boot verfügte über Schleusen und eine Entseuchungskammer, die den größten Teil des Innenraumes einnahmen. Das Aussteigen war eine komplizierte Prozedur, die mehrere Minuten in Anspruch nahm. Später, nach dem Aufenthalt in dem verseuchten Gelände, würde der Vorgang noch länger dauern. Schwerfällig entfernten sich die beiden Männer von dem Fahrzeug und versuchten, nicht daran zu denken, daß ihnen bei unerwarteten Gefahren nicht einmal eine schnelle Flucht möglich sein würde.
    Sie brauchten fast eine halbe Stunde, um die aufgerissene Felswand zu erreichen.
    Beide waren über Helmfunk mit dem Beiboot verbunden. Der Offizier wartete gespannt. Er ahnte, daß seinen Leuten eine ungewöhnliche Entdeckung bevorstand. Aber was er schließlich von einer heiseren, erregten Stimme aus dem Lautsprecher erfuhr, übertraf alle seine Erwartungen.
    Eine komplizierte technische Anlage unter der Erde, die bewohnt gewesen war!
    Bewohnt von Wesen, deren Entwicklungsstand den der neuen irdischen Rassen offenbar weit hinter sich ließ. Aber wer waren sie gewesen? Woher kamen sie, da sie sich unmöglich auf diesem zerstörten Planeten entwickelt haben konnten?
    Außerirdische?
    Unsinn, dachte der Offizier. Als Überlebende aus der Zeit vor der Großen Katastrophe? Der Gedanke erschien ihm ebenso unsinnig, und er beschloß, sich vorerst nicht den Kopf darüber zu zerbrechen.
    Die nächste Meldung seiner Untergebenen sprach von ein paar Dutzend Toten tief im Innern des Berges, die noch zu erkennen waren und an denen vor allem das untereinander völlig identische Äußere auffiel.
    Identisch! Nicht nur ähnlich, wie die Männer versicherten.
    Dem Offizier wurde unheimlich zumute.
    Genetische Manipulation, dachte er sofort. Cloning! Dazu gewisse Überreste, in denen seine Leute gigantische Laserkanonen zu erkennen glaubten. Das hieß, daß die unbekannten Wesen technisch und wissenschaftlich fast so weit fortgeschritten waren wie die Marsianer. Oder besser gewesen waren, aber das machte die Vorstellung nicht weniger beunruhigend.
    Der Offizier rief seine Untergebenen zurück und setzte sich mit dem Kommandanten der »Solaris« in Verbindung.
    Der wiederum sah sich außerstande, in einer so überraschenden Lage selbstständige Entscheidungen zu treffen. Er wandte sich an den Kommandokreuzer, der den Einsatz der Aufklärungseinheiten und der Staffel überschwerer Container-Schiffe koordinierte, die sich inzwischen ebenfalls im Anflug auf die Erde befanden. In dem Kommandokreuzer sahen die Verantwortlichen ihre Hauptaufgabe in der zügigen Abwicklung der Aktion »Tödlicher Ring«. Die Meldung über die alarmierende Entdeckung im Himalaya ging über Laser-Funk zur Basis und von dort direkt an die Regierung in Kadnos.
    Während der Kommandant der »Solaris« sein Beiboot zurückbeorderte, holte Millionen Kilometer entfernt Präsident Jessardin bereits die Stellungnahmen der Universitäts-Wissenschaftler ein und forderte erste Computer-Analysen an.
    Computer-Analysen, die zu dem Ergebnis kamen, daß es sich bei den eingespeisten Daten mit hoher Wahrscheinlichkeit um Falschinformationen handelte.
    Stellungnahmen von Wissenschaftlern, die in helle Aufregung gerieten, weil sie sich nicht vorstellen konnten, daß die Meldung von der »Polaris« wirklich nicht stimmte. Eine entsprechende Rückfrage erbrachte die Bestätigung der ersten Informationen. Eine halbwegs einleuchtende Erklärung jedoch gab es immer noch nicht.
    Die Entdeckung in dem Himalaya-Tal bot ein wissenschaftliches Rätsel, das gelöst werden mußte.
    Ein Rätsel, das auch Simon Jessardin nicht ignorieren konnte, obwohl ihm die Vernichtungsaktion gegen Terra im Augenblick absolut vorrangig erschien. Noch bestand auf der Erde keine akute Gefahr. Die »Solaris«, ohnehin im Orbit, verfügte als Aufklärer über ein recht beachtliches wissenschaftliches Instrumentarium und das entsprechend geschulte Personal. Der Präsident setzte sich mit der Pol-Basis in Verbindung, und von dort wurden seine Anweisungen über Laser-Funk an die »Solaris« weitergegeben.
    Dem Kommandanten