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Söhne der Erde 19 - Der Tödliche Ring

Söhne der Erde 19 - Der Tödliche Ring

Titel: Söhne der Erde 19 - Der Tödliche Ring Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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hageren Arzt dazu brachten, sich sehr eifrig um die beiden Strahlenkranken zu kümmern, auch wenn er ihnen nicht helfen, sondern nur ihre Symptome lindern konnte.
    Der marsianische Kommandant hatte alles erzählt, was er über die Operation »Tödlicher Ring« wußte.
    »Ich glaube es nicht«, sagte Gillon. »Ich glaube es einfach nicht. Es ist nicht wahr!«
    »Meinst du, die Marsianer lügen?« fragte Beryl gedehnt.
    »Ja! Denen traue ich alles zu!«
    »Es spielt keine Rolle«, sagte Charru. »Ob sie lügen oder nicht - wir dürfen zumindest nicht ignorieren, was sie sagen. Wenn auch nur die geringste Möglichkeit besteht, daß die Erde vielleicht in kurzer Zeit nicht mehr bewohnbar ist, müssen wir uns darauf vorbereiten. Und das heißt, daß wir möglicherweise sehr nötig ein Schiff brauchen werden.«
    Niemand antwortete.
    Sie hatten zu lange, zu verzweifelt darum gekämpft, nach Terra zurückzukehren. Gillon war nicht der einzige, der sich zu glauben weigerte, das alles könne umsonst gewesen sein.
    »Charru hat recht«, sagte Camelo schließlich fast widerwillig. »Wir brauchen das Schiff. Vielleicht belügt uns dieser Coradi wirklich, aber wir müssen zumindest vorbereitet sein.«
    »Und die Marsianer?«
    Karstein stellte die Frage. Beryl von Schun runzelte die Brauen und zuckte dann die Schultern.
    »Wenn das Schiff von hier verschwindet, werden sie vielleicht meinen, es sei beim Start abgestürzt oder sonst etwas.« Er zögerte und sah von einem zum anderen. »Ich kann die verrückte Geschichte mit dem Kohlendioxyd auch nicht glauben. Aber ihr müßt zugeben, daß Coradi ziemlich überzeugend klang und ...«
    »Überlaßt ihn mir nur für eine Viertelstunde, dann wird er noch viel überzeugender klingen«, sagte Karstein durch die Zähne.
    »Unsinn! Er war doch ohnehin schon halbtot vor Angst. Nein, wir können nicht ignorieren, was er gesagt hat. Wir brauchen das Schiff.«
    Charru nickte nur.
    Ein Wink brachte Camelo und Beryl in Bewegung. Zu dritt stiegen sie in die Kanzel hinauf, wo Hasco und Brass die marsianischen Offiziere bewachten.
    Charru trug immer noch die weiße Krankenhaus-Tunika. Aber er hatte sein eigenes, von den Marsianern »entseuchtes« Schwert am Gürtel, und John Coradi war ohnehin nicht mehr in der Stimmung, seine ehemaligen Gefangenen zu unterschätzen.
    »Ich kann nichts dafür!« begann er zu beteuern. »Die Entscheidung ist vom Sicherheits-Ausschuß getroffen worden. Und vom Rat der Vereinigten Planeten! Ich kann wirklich nichts dafür.«
    »Und Sie sind selbstverständlich dagegen, die Bevölkerung eines ganzen Planeten auszurotten«, sagte Charru sarkastisch.
    John Coradi hatte die Klinge eines Schwertes auf der Haut gefühlt. Und er hatte Nordmänner mit knirschenden Zähnen und geballten Fäusten gesehen, die ihre Empörung nur mühsam zu beherrschen vermochten.
    »Ja«, sagte er tonlos. »Ich bin dagegen.«
    »Sehr gut. Dann wird es Ihnen sicher nicht schwerfallen, dieses Schiff zu starten und weiter im Norden wieder zu landen.«
    »L - landen?« stammelte der Marsianer.
    »Ja, landen. Oder glauben Sie, wir lassen uns freiwillig von euch umbringen? Wenn die Erde unbewohnbar wird, werden wir sie verlassen.«
    »Verlassen?«
    »Sie haben richtig gehört. Und jetzt bereiten Sie den Start vor.«
    Coradi schluckte krampfhaft und starrte auf die Instrumente.
    Vor ein paar Minuten hatte er gesehen, wie der schlanke blonde Mann mit dem Namen Beryl ohne jede Hilfe den Kommunikator in Tätigkeit gesetzt hatte. Und die Barbaren waren immerhin mit der alten »Terra I« vom Mars zur Erde geflogen. Coradi begriff, daß er seine Gegner nicht täuschen, ihnen keinen technischen Defekt vorspiegeln, überhaupt nichts tun konnte, was sie nicht sofort durchschauen würden. Und dann? John Coradi wäre notfalls bereit gewesen, sein Leben zu opfern. Aber er kannte den Tod nur in der gefühllosen, mechanisierten Gestalt der marsianischen Liquidations-Zentralen. Er brachte es nicht fertig, der Drohung eines blanken Schwertes zu widerstehen.
    »Gut«, flüsterte er schwach. »Ich tue, was Sie wollen.«
    Charru wußte, daß der andere nicht mehr wagen würde, ihnen Schwierigkeiten zu machen.
    Ein paar Minuten später startete das Beiboot, mit dem Gillon und sein Befreiungstrupp gekommen waren. Sie würden vorausfliegen, damit die Menschen in der nördlichen Steppe vorbereitet waren und die Ankunft des Schiffs nicht für eine Bedrohung halten würden.
    Einen Augenblick lang dachte Charru daran, daß er

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