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Söhne der Erde 21 - Kampf Um Merkur

Söhne der Erde 21 - Kampf Um Merkur

Titel: Söhne der Erde 21 - Kampf Um Merkur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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belügen würde«, murmelte Charru.
    »Und die anderen? Weiß es mein Onkel? Wissen es seine Freunde?«
    »Ich glaube ja. Mark kennt seinen Bruder sehr gut ...«
    Charru zögerte und schloß sekundenlang die Augen. »Du willst, daß wir nachgeben, nicht wahr?«
    »Ja«, flüsterte Lara. »Weil ich dich liebe! Weil wir zu dir zurückkehren könnten - Erland und ich.«
    »Wir wären Marionetten. Nicht einmal ein gleichberechtigter Planet, sondern eine Kolonie: Oder haben sich die Bedingungen geändert?«
    »Nein,. aber ...«
    »Lara - glaubst du, daß wir so leben könnten? Nach den Gesetzen der Vereinigten Planeten? Glaubst du, daß ich so leben könnte?«
    »Warum nicht? Ich habe vierundzwanzig Jahre lang so gelebt und ...«
    »Weil du nichts anderes kanntest. Und weil du allein warst, für niemanden Verantwortung trugst. Du weißt doch besser als ich, was eure Gesetze bedeuten. Euthanasie-Gesetze zum Beispiel! Sie würden Robin umbringen, ist dir das nicht klar? Und selbst wenn sie ihn aus Entgegenkommen am Leben ließen, würden sie ihm als Blindem nicht erlauben, ein normales Leben zu führen. Glaubst du, ich könnte dabei zusehen? Glaubst du, Mark könnte es? Merkur würde kein Jahr als Kolonie existieren, ohne daß es zu einer neuen Rebellion käme.«
    Wieder dehnte sich das Schweigen.
    »Ich weiß«, sagte Lara weich. »Ich - ich wußte es im Grunde schon vorher. Wahrscheinlich wollte ich nur deine Stimme hören. Und ich wollte dir sagen, daß ich weiterkämpfen werde, ganz gleich, was geschieht. David glaubt ...«
    »David?«
    »Der Wissenschaftler, von dem ich dir erzählt habe. Er glaubt, daß es vielleicht noch eine Möglichkeit gibt, die Erde zu retten. Wir werden versuchen, die wissenschaftlichen Grundlagen dafür zu erarbeiten.«
    Charru fühlte einen unsinnigen Stich der Eifersucht
    Die Erde retten - für ihn klang das im Augenblick wie eine hohle Phrase. Die Vorstellung, daß Lara in ihr altes Leben zurückkehren und daß er sie nie wiedersehen würde, brannte dagegen wie Feuer.
    »Lara«, sagte er heiser.
    »Ja?«
    »Was wird mit Erlend geschehen? Wenn es hier auf Merkur eine Katastrophe gibt, meine ich. Wie wird mein Sohn dann aufwachsen? Als Bürger der Vereinigten Planeten?«
    »Willst du das?«
    »Nein. Aber gibt es eine andere Chance?«
    »Ich kann es versuchen, ich ...«
    »Er würde immer in einem Zwiespalt leben, nicht wahr? Er würde nie wissen, wohin er gehört.«
    »Trotzdem«, sagte Lara. »Wenn es zum Schlimmsten kommt, dann würde er allein übrig sein. Und er ist dein Sohn, Charru. Er würde das Leben hier ohnehin nicht ertragen können. Er würde noch einsamer sein, wenn sogar ich versuchte, ihn zu einem Bürger der Vereinigten Planeten zu machen. Ich selbst konnte es nicht werden. Mark konnte es nicht, und nicht einmal mein Vater - nicht wirklich.«
    »Dann tu, was du für richtig hältst. Ich liebe dich, Lara ...«
    »Ich liebe dich auch. Und ich kann dir eins schwören: Daß ich nie bereuen werde, was geschehen ist.«
    »Danke, Lara. Werden wir noch einmal miteinander reden können?«
    »Ich hoffe es. Ich tue, was ich kann ...«
    Die Verbindung brach ab.
    Charru ahnte, daß Lara heftig auf die Taste geschlagen hatte, aus dem Impuls, die Quälerei der sinnlosen Worte zu beenden, des verzweifelten Verlangens, einander nahe zu kommen, sich zu berühren und festzuhalten. Millionen Kilometer trennten sie. Ein Wunder mußte geschehen, wenn sie sich jemals wiedersehen sollten. Charru blieb einen Moment lang mit geschlossenen Augen auf dem weißen Andrucksessel sitzen und versuchte, mit dem Ansturm seiner Gefühle fertig zu werden.
    Als er wenig später das Schiff wieder verließ, standen Hank Scanner, Raul Madsen und der dritte Siedler sichtlich erregt neben dem Beiboot.
    Gerade hatten sie über Funk die Nachricht von einem Unfall bekommen. Bei dem Versuch, den letzten überhängenden Felsen mit einem Bohrlaser zu Leibe zu rücken, war Martell abgestürzt, und er würde sterben ...
    *
    Als das Beiboot am Rand des freigesprengten Sees landete, herrschte beklemmende Stille.
    Raul Madsen hatte Charru und Scanner begleitet, denn Martell war sein Freund. Fast gleichzeitig mit dem Beiboot traf ein zweites Fahrzeug ein, mit dem der Arzt aus der Siedlung herübergekommen war. Eine Gasse öffnete sich für ihn.
    Charru, Scanner und Madsen folgten ihm und sahen zu, wie er neben dem Schwerverletzten in die Hocke ging.
    Martell war bei Bewußtsein, aber die Wirkung eines starken Schmerzmittels

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