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Söhne der Erde 26 - Neue Heimat Terra

Söhne der Erde 26 - Neue Heimat Terra

Titel: Söhne der Erde 26 - Neue Heimat Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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dem Platz der Kommandantur. Kareen de Winter kannte den Grund, aber er war alles andere als beruhigend.
    Den Gefangenen mußte klargewesen sein, daß sie keine Chance besaßen.
    Sie hatten es darauf angelegt, mit Betäubungspistolen niedergeschossen zu werden, weil sie wußten, daß eine entsprechend starke Dosis für einige Zeit den Einsatz von Wahrheitsdrogen unmöglich machen würde. Sie hatten etwas zu verbergen Etwas, das geheimzuhalten ihnen ungemein wichtig war. Aber was konnte es sein? Was?
    »Ins Verhörzimmer«, befahl die Kommandantin knapp. »Rufen Sie einen Mediziner und sorgen Sie dafür, daß die beiden unter Drogen gesetzt werden. Ich komme in zehn Minuten.«
    Die Wachmänner salutierten.
    Kareen de Winter wandte sich wieder der Wand mit den Monitoren zu. Sie wollte Anweisung geben, in dem abgesperrten Gebiet nach Jarlon von Mornag und Erein von Tareth suchen zu lassen. Aber bevor sie die Kennung des Kommando-Gleiters eintippen konnte, wurde es im Kommunikator schon von selbst lebendig.
    Die Stimme des Offiziers klang eigentümlich matt - als könne er nicht recht glauben, was er zu berichten hatte.
    »Dringende Vorrangmeldung, Kommandantin«, sagte er. »Wir haben soeben Charru von Mornag und Mark Nord gefangengenommen.«
V.
    Trotz der Filter schien das Sonnenlicht unnatürlich grell durch die Sichtkuppel der »Felipe Perez«.
    Lara war allein in der Kanzel. Sie brauchte längst den Funkoffizier nicht mehr, um eine Verbindung zur Venus herzustellen. Die Stimme ihres Vaters klang fern und verzerrt aus dem Lautsprecher.
    »Es tut mir leid, Lara. Du weißt, daß ich dich benachrichtigt hätte, wenn es etwas Neues gäbe.«
    Sie biß sich auf die Lippen. »Kannst du nicht versuchen, Funkkontakt zur »Kadnos« aufzunehmen? Ihnen die Frequenz der »Felipe Perez« durchgeben?«
    »Die »Kadnos« ist verschwunden, Lara, das sagte ich schon. Bitte, mach dir keine Sorgen!«
    »Keine Sorgen?« echote sie bitter. »Jessardin hat schon einmal die Kriegsflotte...«
    »Jessardin wird diesmal nichts dergleichen tun. Nicht nur, weil kein Mensch weiß, wo das Schiff überhaupt steckt, sondern weil schon die Tatsache, daß es ins Sonnensystem zurückgefunden hat, undurchsichtig genug war. Jessardin braucht Antworten, Lara.« Conal Nord zögerte einen Moment. »Vielleicht solltest du dir überlegen, ob du nicht doch besser zurückkommst. Du warst damals bei den Ereignissen um die Sonnenstadt dabei und ...«
    »... und ich habe Jessardin laut genug versichert, daß Helder Kerr die Wahrheit gesagt hatte. Sie wollen uns einfach nicht glauben, Vater.«
    »Vielleicht wären sie heute eher bereit dazu, vielleicht ...«
    »Ich kann jetzt nicht zurückkommen«, sagte Lara mit einem Zittern der Unsicherheit in der Stimme. »Vielleicht werde ich mich später dafür hassen, vielleicht ist es die letzte Gelegenheit, Charru wiederzusehen - aber ich kann nicht. Unsere Arbeit hier ist in einer entscheidenden Phase. Und es geht um mehr als um ein Experiment, das weißt du. Wenn wir Erfolg haben, wird die Erde überleben. Vielleicht wird sie lange Zeit für die meisten menschlichen Wesen unbewohnbar bleiben, aber sie wird überleben. Ich kann David jetzt nicht bitten, die Expedition abzubrechen. Ich kann es schon deshalb nicht, weil ich weiß, daß Charru es nicht wollen würde.«
    »Ich verstehe«, sagte Conal Nord. »Ich melde mich wieder.«
    »Danke, Vater.«
    Lara beendete das Gespräch.
    Ein paar Minuten später erschien die Ablösung und übernahm die Wache. Lara warf einen kurzen Blick in ihre Kabine, um nach dem kleinen Erlend zu sehen. Vergnügtes Lachen klang ihr entgegen. Einer der Techniker, der sich bei einem Sturz den Fuß verletzt hatte, spielte mit dem Kind. Er fand Spaß daran, das war nicht zu übersehen. Lara lächelte ihm zu, dann fuhr sie mit dem Transportschacht nach unten, wo zwei weitere Expeditionsteilnehmer bereits ein Beiboot durchcheckten.
    Lara wußte, daß sie sich mindestens zwei Stunden hätte ausruhen sollen, aber die ereignislose Wache hatte sie nicht ermüdet, sondern mit Unruhe und Tatendrang erfüllt.
    Die anderen waren bereits daran gewöhnt, daß sie jede Gelegenheit nutzte, um zu der Insel hinauszufliegen, wo David Jordens Team inzwischen ein Camp errichtet hatte. Das Beiboot war klimatisiert. An dem weißen, von verdorrenden, teils umgestürzten Palmen gesäumten Strand glänzten weitere Fahrzeuge und die silbernen Dächer von Schutzzelten. Laras Blick suchte die Container, die vom Schiff hierher

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