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Söhne der Luna 1 - Im Bann des Wolfes

Söhne der Luna 1 - Im Bann des Wolfes

Titel: Söhne der Luna 1 - Im Bann des Wolfes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Wegner
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ein schnelles Ende zu bereiten, als Bella eintrat. Der schwarze Spitzenschleier saß bereits auf ihrem Haar und bildete einen krassen Gegensatz zu ihrem sommerlichen Hauskleid. Sie wehte auf Lucas zu und schlug ihm hart den Fächer auf die Schulter.
    »Aus dem Weg, Tölpel. Gaffen kannst du ein anderes Mal. Florine ist viel zu gut für dich. Muchacha, du wirst erwartet.«
    Sie wurde nirgends erwartet, war jedoch froh, ihre Ahnungen über Lucas’ Vorlieben nicht weiter vertiefen zu müssen. Im Hinausgehen stieß sie ihm den Ellbogen in die Rippen. Manchmal waren Zeichen deutlicher als Worte.
    »Bella, ist dir aufgefallen, dass Lucas …«
    »Ach, vergiss diesen Bauern. Du hast besseres verdient.«
    Im Vestibül wurde sie tatsächlich von jemandem erwartet. Bertrands schwarze Livree hätte sich hervorragend in den Rahmen eingepasst, an dem sie gearbeitet hatte. Sobald er sie sah, verneigte er sich verdächtig ehrerbietig.
    »Ist dem Chevalier wieder einmal die Garderobe abhanden gekommen? Hier findest du sie nicht.«
    »Mein Herr wünscht, Euch zu einer Spazierfahrt einzuladen.«
    Bertrands Brummeln ging mit einer Handbewegung zum Vorhof hinaus einher. Florine reckte den Hals. Durch die Fenster der Vorderfront sah sie eine dunkelblau lackierte, offene Equipage, vor die vier fuchsfarbene Pferde gespannt waren. Der Lack und die Pferde glänzten gegeneinander an. Unterdessen lümmelte der Herr bequem in den Sitzpolstern. Die Beine von sich gestreckt, das Gesicht den Sonnenstrahlen zugewandt, aalte er sich in seiner Hochherrschaftlichkeit, ohne zu bemerken, dass diese stark unter seiner offenen Weste und hochgekrempelten Hemdsärmeln litt. Eine Rasur hatte er nicht für nötig gehalten. Cassian de Garou war sich seiner Sache sicher.
    »Ich bin beschäftigt.«
    »Was redest du denn?«, zischte Bella. Vor Aufregung ob dieser großen Ehre einer Ausfahrt war ihr spanischer Zungenschlag stärker geworden.
    »Der Salon ist noch zu dekorieren, und danach muss ich in die Küche. Zu einer Spazierfahrt fehlt mir die Zeit. Außerdem schadet die Sonne meinem Teint.«
    Bellas Miene sprach Bände: der Schaden an Florines Teint war durch die Sommersprossen schon geschehen.
    »Wollt Ihr etwa ablehnen?«, sagte Bertrand ungläubig.
    »Madre de Dios, natürlich will sie das nicht!«
    »Ich habe bereits abgelehnt. Ohne sonderliches Bedauern, möchte ich hinzufügen.«
    »Niemand schlägt Cassian de Garou etwas aus!«
    »Dann macht er heute eine neue Erfahrung. Das Leben ist reich davon.«
    Bertrand griff in sein Haar. Zwischen seinen Fingern ragten dunkelblonde Büschel in die Höhe. Da er sich nicht lautstark Luft machen konnte, wollten ihm die Augen aus dem Kopf quellen. Eine Art lautloser Erstickungsanfall mündete in einem Grunzen.
    »Hör mal genau zu, Mädchen. Dir wird eine Gunst erwiesen, die du annehmen wirst. Vor wenigen Tagen warst du eine wahre Zecke und hast mich gezwungen, dich zu meinem Herrn zu bringen. Jetzt ist er hier, und du wirst ihn nicht abweisen. Du bist eine Kurtisane, und dazu eine, die nichts taugt.«
    »Wie hast du mich genannt?«
    Eine Handgreiflichkeit kam ihr gelegen, nachdem sie ganze Nächte wach gelegen hatte in Gedanken an Cassian. Sie war bereit, Bertrand eigenhändig aus dem Haus zu prügeln. Bella verhinderte es, indem sie sich vor Florine stellte und sie zurückdrängte.
    »Bist du von Sinnen? Erkennst du keine Chance, wenn sie sich bietet?«
    »Auf die Chance, zu seiner Bettgespielin zu werden, kann ich verzichten. Du weißt genau, wie solche Geschichten ausgehen, Bella.«
    »Du redest dummes Zeug. Auf diesen jungen, ansehnlichen Kerl, nachdem sich jede Frau die Finger lecken würde, willst du verzichten? Dass ich nicht lache. Wir haben alles mitbekommen, Florine. Wir haben dich mit ihm beobachtet, und wenn du es nicht genossen hast, versteht keine von uns was vom Geschäft. Er ist verrückt nach dir. Ich werde den Mädchen erzählen wie du dich zierst, und ich schwöre dir, danach machen sie dir die Hölle heißt. Weil du unverzeihlich dumm bist.«
    Florine schnappte nach Luft. »Ihr habt die Gucklöcher benutzt!«
    »Wir wollten sichergehen, dass du zurande kommst. Ihr hattet mächtigen Spaß miteinander. Du schneidest dir ins eigene Fleisch, wenn du ihn nicht wiederholen willst. Deine Dekorationen sind nicht das Leben. Madame wird dir einen freien Tag zugestehen. Du hast ihn verdient, und du hast diesen Prachtburschen verdient. Lass dir einheizen, genieße es. Eviva la vida! Comprendes?«
    »Aber

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