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Söhne der Luna 2 - Die Braut des Wolfes

Söhne der Luna 2 - Die Braut des Wolfes

Titel: Söhne der Luna 2 - Die Braut des Wolfes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Wegner
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vorn, um das Ziel zuerst zu erreichen. Aurora war schneller, riss die Tür auf und trat beiseite. In vollem Lauf schlitterte er in das Zimmer, blieb mit der Stiefelspitze am Rand eines Teppichs hängen und krachte zu Boden. Hinter ihm schlug die Tür laut ins Schloss. Seine Reflexe waren durch die Droge stark heruntergeschraubt. Er gewahrte eine schnelle Bewegung aus dem Augenwinkel, drehte sich auf die Seite, konnte aber nur noch den Arm heben, um einen Schlag abzuwehren. Eisen traf auf seinen Unterarm. Sie ging tatsächlich mit einem Schürhaken auf ihn los. Sollte das ein Ehestreit werden, dazu in einer Ehe, die nicht existent war? Wieder sauste der Schürhaken herab. Diesmal konnte er den Stiel packen, riss ihn aus ihren Händen und schleuderte das Ding weit von sich.
    „Was soll das?“
    Weniger gewandt als üblich sprang er vom Boden auf. Magie musste im Spiel sein, denn er sah die Hand nicht kommen, die seine Wange traf. Sein Kopf ruckte hart zur Seite, Funken stoben vor seinen Augen auf. Diese verrückte Hexe kannte keine Grenzen. Langsam drehte er ihr sein Gesicht zu und beugte sich vor. Anstatt auszuweichen, hob sie sich auf die Zehenspitzen. Nase an Nase verharrten sie.
    „Du wagst es, mich zu schlagen?“, knurrte er tief.
    „Du hast es verdient.“
    Ein Krieger erkannte kriegerische Absichten auf Anhieb. Aurora würde nicht klein beigeben, und er konnte ihr die Hiebe nicht mit einem Gegenschlag vergelten. Kein Alphawolf schlug eine Frau, mochte sie ihn noch so sehr herausfordern. Frauen, das war fest in ihm verankert, waren wohlriechende, schützenswerte Geschöpfe. Die Spenderinnen etlicher Freuden. Ein Alpha zeigte ihnen höchstens die Zähne und setzte ansonsten auf würdevollen Rückzug.
    „Lass das“, zischte sie, als er die Lippen zurückzog und leise knurrte.
    Bei dieser Auseinandersetzung konnte er nicht gewinnen. Fest presste er die Lippen aufeinander, hob den Kopf und trat ein Stück zurück. Um eine Handbreit überragte er sie. Der Vorteil brachte ihm absolut nichts ein. Fest sah sie ihn an.
    „Was ist mit deinen Augen los?“
    Ertappt senkte er die Lider. Das Opium hatte seine Pupillen verändert. Daran hatte er nicht gedacht. Wie sollte er auch denken, mit Glassplittern im Rücken und einer Hexe, die ihn mit einem Schürhaken attackierte?
    „Was hast du genommen?“
    „Das geht dich nichts an.“
    Hitzig stampfte sie auf, flitzte um ihn herum ins Schlafzimmer. Hier bot sich die beste, gar einzige Möglichkeit, sich klammheimlich zu verdrücken. Kurz schloss er die Augen. Was für ein schmachvoller Einfall.
    Überforderung, daran konnte es liegen. Aurora war eine anstrengende Person, geleitet von ständigen Stimmungsschwankungen. Er hatte keinen Schimmer, womit sie jetzt wieder rumorte, bis sie mit der Flasche in der Hand zurückkehrte und sie wie eine Trophäe schüttelte. Es war der opiumversetzte Wein aus seiner Satteltasche.
    „Letzthin war sie noch halb voll. Du hast daraus getrunken.“
    „Du schnüffelst in meinen Sachen herum? Für wen hältst du dich eigentlich?“ Seine Flucht in gerechte Empörung wurde von ihr beiseite gefegt.
    „Von diesem Wein hast du mir am Tage unserer Zusammengabe gegeben. Welche Kräuter sind beigemischt? Ich habe ein Recht zu erfahren, was du mir eingeflößt hast.“
    Wäre er bloß abgehauen, als Gelegenheit dazu war. Jetzt saß er bis zum Hals in der Tinte, denn natürlich hatte sie recht. Er war ein Schurke, er hatte Betrug angewandt und seiner Sippe damit keine Ehre gemacht. Es galt zu retten, was von seinem Stolz noch zu retten war.
    „Es ist ein wenig Mohn. Eine geringe Dosis. Absolut nicht schädlich.“
    „Schlafmohn?“ Sie hob die Flasche etwas höher und schüttelte den Inhalt wild herum. Jäh schrie sie ihn an. „Du hast mir Opium verabreicht?“
    „Nur ganz wenig.“
    Haarscharf zischte die Flasche an seinem Kopf vorbei und zerschellte an der Wand. Wein und grünes Glas sprühten auf.
    „Aurora, es reicht!“
    „Was ist los mit dir?“ Sie warf den Kopf zurück und ihre Locken wippten. Die Hörnchen links und rechts neben ihrem Scheitel bekamen etwas Teuflisches. „Kein Werwolf panscht Rauschmittel in seinen Wein. Weißt du überhaupt, was du dir damit zufügst?“
    Plötzlich ging es um ihn und nicht mehr um sie. Ein neuerlicher Schwenk, der weitere Handgreiflichkeiten in Aussicht stellte, denn sie baute sich dicht vor ihm auf und bohrte den Finger in seinen Brustkorb. Allmählich wuchs ihm dieser Streit über den Kopf. Er

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