Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Söhne der Luna 2 - Die Braut des Wolfes

Söhne der Luna 2 - Die Braut des Wolfes

Titel: Söhne der Luna 2 - Die Braut des Wolfes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Wegner
Vom Netzwerk:
Antwort.“
    „Ein anderes Ziel?“
    „Selene geht es darum, Berenike zu finden, nicht um die Larvae. Das ist ein anderes Ziel.“
    „Dann hast du ihr Versteck gefunden!“
    „Nein.“
    Der Vampir neigte den Kopf. Sein Haar fiel nach vorne, ein gelockter Rahmen aus Gold, der sein Gesicht umgab. Jedem anderen hätte es einen femininen Anstrich verliehen. Bei ihm betonte es die Männlichkeit seiner Züge, obwohl ihm gewiss kein Bart wuchs und er sich nicht rasieren musste.
    „Mir wurden nur die Namen der Familien offenbart, die falsches Zeugnis ablegten.“
    „Was sollen uns diese Namen nützen?“
    „Wie ich schon erwähnte, ein nachlässig gewundener Fluch weist Lücken auf. Er könnte nicht nur die damals Lebenden getroffen haben, sondern auch diejenigen, die vor ihnen kamen. Angenommen, das träfe zu, könnte ein Unterschlupf der Larvae dort zu finden sein, wo bisher nicht gesucht wurde.“
    „Die Ruinen des alten Roms.“
    „Ja, die Katakomben, das Kolosseum, die Kerker. Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, wo einst Menschen begraben oder einfach nur verscharrt wurden.“
    Mica hob den Kopf. Der Schalk war aus seinen Augen gewichen und hatte Anerkennung Platz gemacht. „Und zu diesem Ergebnis bist du allein gelangt?“
    „Seit zwei Stunden zerbreche ich mir den Kopf darüber. Es wäre peinlich, kein Ergebnis vorweisen zu können. Ob es jedoch zutrifft, müssen wir herausfinden.“
    Er überflog den Zettel. „Es sind keine Namen aus der römischen Ära darunter.“
    „Vielleicht fällt Selene zu den Namen etwas ein. Sie lebt schließlich schon lange in Rom und kennt die Geschichte vieler Bürgerdieser Stadt, und über das alte Volk wird behauptet, es würde jede noch so kleine Begebenheit im Gedächtnis bewahren, gleichgültig, wie lange sie zurückliegt. Ich habe getan, was mir möglich war. Ob ihr es ablehnt oder annehmt, bleibt euch überlassen.“
    „Deine Gilde hat anscheinend einiges an Wissen über mein Volk zusammengetragen.“
    „Es kann nie genug an Wissen geben.“
    Mica lächelte verschmitzt und ihre Niedergeschlagenheit verflog. Der Großmeister der Vampire zweifelte nicht an ihren Aussagen und Überlegungen. Endlich wurde sie ernst genommen, anstatt angebrüllt und zurechtgewiesen. Sie fühlte sich dem Vampir ebenbürtig. Nicht so stark, bei Weitem nicht so schnell, besaß sie ihre ganz eigenen Mittel, um sich zu behaupten. Zum ersten Mal fand sie eine Sicherheit in sich, die sie von anderen erwartet hatte. Genau genommen verdankte sie es Ruben und seinem Fehltritt. Krötenspucke, am Ende musste sie ihm dafür sogar dankbar sein.
    „Wir können uns bei der Suche aufteilen“, sprach Mica in ihre Gedanken hinein. „Tizzio bei Tage, Selene und ich bei Nacht.“
    „Gleichgültig, was wir herausfinden, die Larvae bleiben. Ich werde mich nicht dazu zwingen lassen, die Nächte im Freien zu verbringen.“
    „Abgemacht. Es wird auch nicht notwendig sein.“
    „Nun.“ Sie erhob sich. „Da wir alles geklärt haben, würde ich gern nach Hause gehen.“
    Er lachte auf. „Was, zu deinem Werwolf? Hast du ihm verziehen?“
    Sie zuckte mit den Schultern. „Meine Magie reicht nicht aus, Liebe zu erzwingen. Und da er sie einer Lamia geschenkt hat, muss ich mich damit abfinden.“
    Diabolisch zuckte eine seiner hellen Augenbrauen nach oben. Mit einer galanten Handbewegung geleitete er sie aus dem Zimmer, führte sie durch das Atrium und öffnete ihr das Portal. Auf dem Vorplatz wartete keine Kutsche, kein gesatteltes Pferd, und er machte auch keine Anstalten, einen Diener herbeizuholen und entsprechende Befehle zu erteilen. Stattdessen legte er die Hände auf den Rücken und sah zum Mond auf. Wolken zogen an der Sichel vorüber.
    „Eine Lamia vermag gewisse Zauber zu wirken. Sterbliche, Werwölfe, sogar Vampire können ihr erliegen. Ruben ist ihrem Lockruf gefolgt. Er war leichtsinnig genug, sich auf ein gefährliches Arrangement einzulassen. Ein kluger Verstand, der dazu noch in Magie bewandert ist, würde das nicht mit Liebe verwechseln und ihm diesen Fehler nachtragen. Denn glücklich ist er darüber gewiss nicht.“
    Sie stutzte darüber, dass ein Vampir eine Lanze für einen Werwolf brach und an ihr Verständnis appellierte. Da sie auf das besänftigende Schnurren nur den Kopf zur Seite neigte, beließ er es dabei.
    „So, und nun bringe ich dich nach Hause, ehe ein Sturm über mich hereinbricht. Wir werden uns beeilen, damit die Larvae keine Spuren von dir finden.“
    Der Begriff von

Weitere Kostenlose Bücher