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Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)

Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)

Titel: Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Bonsch
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oder die Wirbelsäule brechen können. Die Gäste wichen noch immer laut schreiend von uns zurück, als seinen wir zwei biologische Bomben, die nichts weiter im Sinn hatten, als jeden Moment zu explodieren.  
    „Komm schon“, rief Daxx und zog mich auf die Beine. „Wir verschwinden!“
    Er war offensichtlich randvoll mit Adrenalin. Aber er hatte recht. Durch die Panik hatten wir freie Bahn zum Haupteingang, dem wir sofort unbeholfen entgegenstolperten. Daxx hatte meinen Arm über seine Schulter und seinen um meine Hüfte gelegt, um mich zu stützen. Er schien zu versuchen, eine halbwegs heroische Position einzunehmen. Ich glaubte, trotz der Gefahr und unserer Schmerzen genoss er unseren Auftritt in vollen Zügen.
    „Ich hatte während des Sprungs die Augen auf, Jul“, rief er begeistert in dem Getümmel und stieß mit der freien Hand einen verwirrt dreinblickenden Kellner zur Seite. „Ich habe die ganzen kleinen Menschen unter uns gesehen. Die Busse, Gepäckwagen, die Flugzeuge an den Andockschläuchen. Ich habe noch nie in meinem Leben ein echtes Flugzeug von oben gesehen.“  
    Daxx ließ sich kaum beruhigen, aber mir war das ganz recht so. Der Sprung schien ihm die Kraft vermittelt zu haben, die er mich gekostet hatte. Das änderte sich ein wenig, als wir das Restaurant verließen und plötzlich auf einer breiten Ballustrade standen, von der aus man bis hinunter in die riesige Eingangshalle des Gebäudes blicken konnte, voller angekommener und abreisender Fluggäste, deren Familienmitgliedern oder Freunde, Personal, Kofferträger und Wachleute. Seine Akrophobie war nach wie vor präsent. Klar, dass ein einziges Erlebnis ihn davon nicht heilen konnte. Aber die Ballustrade war breit genug, so dass wir uns von ihrem Geländer fernhalten konnten.
    „Lass uns schnellstmöglich von hier verschwinden“, keuchte ich.
    „Was ist mit Doc Robert?“
    Gute Frage. Angesichts der Tatsache, dass wir uns in nur einer der mindestens sieben Eingangshallen des DFW befanden, war unsere Chance recht gering, ihm über den Weg zu laufen.  
    „Ich weiß nicht mal, wie er aussieht. Keine Ahnung, was Alain sich dabei gedacht hat.“
    Daxx überlegte kurz.
    „Vielleicht glaubt Alain, dass ich ihn erkenne. Von früher. Er war doch Mitarbeiter meiner Eltern.“
    „Das ist fünf Jahre her.“
    „Yo, aber ein Mann in seinem Alter ändert sein Aussehen in fünf Jahren nicht so stark. Ein Versuch ist es wert.“
    „Okay, aber in erster Linie müssen wir verschwinden. Hier im Flughafengebäude können wir sowieso nichts machen. Wir müssen ihn dann draußen auf dem Parkplatz oder dem Weg nach Waxahachie abfangen.“
    „Geht klar, Boss.“
    Daxx sagte es ohne eine Spur von Sarkasmus. Jetzt, wo Alain Gott-weiß-wo war, sah Daxx in mir den Anführer des traurigen Rests unserer Truppe. Der Gedanke an diese Auftrennung ließ eine frische Welle Säure durch meinen Magen schwappen. Ich brauchte meine Freunde.
    Wir rannten die breiten Marmortreppen hinab, vorbei an kleinen Geschäften, Reisebüros, weiteren Restaurants und Toiletten. Ich hatte mich so weit im Griff, dass ich ohne Daxx‘ Hilfe vorankam. Durch unser zerschundenes und blutiges Aussehen machten uns die Menschen automatisch Platz. Wir hatten insofern Glück, als dass die Nachricht von unserem Wechsel vom nördlichen Teil des DFW zu diesem nicht schnell genug durchgegeben worden war. Offensichtlich hatte der Schock, den unser Sprung ausgelöst hatte, die von mir gewünschte Wirkung auf die Cops gehabt. Einige der Wachleute waren natürlich bereits aufmerksam auf uns und die zurückweichenden Menschenmengen auf den Treppen geworden, aber als wir die Halle im Erdgeschoss erreichten, waren wir in der Masse kein so leicht erkennbares Ziel mehr.
    Wir rannten zum nahegelegensten nördlichsten Ausgang. Daxx vorweg, seinen Kopf ständig in Bewegung, um vielleicht doch noch Robert zu erspähen. Einer der Flughafencops hätte uns fast erwischt, denn die Leute wichen vor ihm genau so zurück, wie vor uns, aber er stolperte über einen Koffer, der von der schnell zusammenrückenden Menschenmasse stehengelassen worden war. Wir kamen ins Freie. Rechts, östlich von uns, befand sich eine Zubringerstraße. Sie lag stellenweise ebenerdig und führte der Länge nach zwischen dem gesamten DFW hindurch. Der International Parkway. Er war gut befahren, aber wir liefen in einem spitzen Winkel darauf zu und passierten ihn in einem halsbrecherischen Manöver. Daneben befand sich ein weiter endlos

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