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Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)

Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)

Titel: Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Bonsch
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Menschheit in ihr Verderben stürzen, wenn wir nichts unternehmen. Dr. Robert ist noch nicht wieder bei vollen Kräften, daher ist es hier so dunkel. Die Schläge, die Dexter ihm verpasst hat, haben ihn härter getroffen, als erwartet. Aber das wird sich schnell ändern. Ich spüre es.“  
    „Was kann ich tun?“
    Alain seufzte.
    „Ich weiß es nicht. Manchmal liegt die Antwort in unserer        Vergangenheit, denn daraus lernen wir für unsere Zukunft. Was      mich betrifft, so kann ich dir soviel meiner übrig gebliebenen Stärke geben, wie eben möglich, und hoffen, dass es reicht. Vielleicht schaffen wir es gemeinsam.“
    Alain verstummte wieder. Wir sahen uns lange an. Dann beugte ich mich langsam über ihn, schloss meine Augen und küsste ihn. Ich spürte ein Ziehen und Schieben in meinen Knochen, meinen Innereien und meinem Kiefer. Die brennenden Schmerzen kühlten ab und verschwanden heimlich. Die von den Spiegelsplittern zerschnittene Haut schloss sich.
    Als ich meine Augen wieder öffnete, sah ich, dass der warme Lichtschein nun von mir ausging. Alain sah gespenstisch aus. Er hatte seine Augen noch immer geschlossen und atmete nur noch sehr flach.
    „Ich habe nie aufgehört, dich zu lieben“, flüsterte er kaum hörbar.
    Ich küsste Alain noch einmal, ganz sacht auf die Stirn, stand auf und verließ die Hütte, ohne mich noch einmal umzudrehen.
     
    Im Garten sah ich zu dem sternlosen Nachthimmel auf, der keiner war. Tränen liefen meine Wangen hinab. Tränen der Verzweiflung und der Wut und der Hoffnung und der Liebe. Ich musste mich zusammenreißen. Ein letztes Mal. Ich ballte meine Hände zu Fäusten, so fest, dass sich meine Fingernägel schmerzhaft in meine Handflächen bohrten.
    „Die Dame ist in Gefahr.“
    „Manchmal liegt die Antwort in unserer Vergangenheit.“
    „Die Dame ist in Gefahr. Wenn der ... “
    „Denk an das, was du weißt.“
    „Die Dame ist in Gefahr. Wenn der Läufer ein Springer wäre ... “
    „Dann ... verschluckst du die Koffer.“
    „... könnte er sie retten.“
     
    Und plötzlich war mir klar, was ich zu tun hatte. Gerüstet für die letzte Schlacht ging ich zur Villa zurück.
     
     
    Die dunkle Villa
     
    Als ich die Terrasse betrat, sah ich den General, wie er im Wohnzimmer auf mich wartete. Wutschnäubend ging er auf und ab, fluchte vor sich hin, bis er mich erblickte. Er blieb stehen. Sein Gesichtsausdruck wurde heiter, aber nicht freundlich. Er freute sich auf meinen Tod.
    „Was ist, Ernest?“, fragte ich und blieb stehen. „Kannst du mir in den Garten nicht folgen? Ist der perfekte General vielleicht doch nicht vollkommen? Nicht mal in seinem eigenen Kopf?“
    Voller Hass schlug er seine großen Hände gegen den Türrahmen.
    „Komm rein, wenn du ein Mann bist! Dann zeige ich dir, was ich mit deinem Kopf mache.“
    „Du bist echt erbärmlich.“
    Er grinste wölfisch.
    „Und nicht der einzige, dessen Bewegungsfreiheit eingeschränkt ist. Ich komme zwar nicht in den Garten, warum sollte ich dir diesbezüglich noch etwas vormachen? Aber du kommst hier auch nicht mehr raus, es sei denn, du bringst mich um. Wenn du also feige dort auf der Terrasse stehen bleiben möchtest, haben wir eine Pattsituation.“
    „Das habe ich nicht vor“, sagte ich, machte einen Sprung auf ihn zu und stieß ihn von der Tür weg. Damit hatte er nicht gerechnet; wahrscheinlich hielt er mich für einen Angriff zu ängstlich. Er taumelte rückwärts gegen den verzerrten Fernseher, knickte mit dem rechten Bein weg und ruderte mit seinen Armen, um das Gleichgewicht zu halten. Ich folgte ihm in den Wohnraum, holte erst im letzten Moment aus und gab ihm einen Hieb direkt auf die Nasenwurzel. Er stürzte rücklings über das alte Schwarz-Weiß-Gerät. Ich durfte ihn nicht zur Ruhe kommen lassen, also wollte ich ihm gleich den nächsten verpassen. Mit Sportlichkeit hatte das hier sowieso nichts zu tun.
    Er war trotzdem schneller. Auf dem Rücken liegend, trat er nach mir. Er erwischte mich am Oberschenkel, statt meine Weichteile zu treffen, wie er es garantiert vorgehabt hatte. Dennoch warf mich der Tritt einige Schritte zurück gegen den kleinen Eichentisch. Es schmerzte, aber nicht mehr als eine Prellung. Der General nutzte den Moment, um wieder auf die Beine zu kommen und sich gegen mich zu werfen. Gemeinsam rutschten wir über die stumpfe Tischplatte und landeten auf der anderen Seite zwischen Tisch und Sofa; ich auf dem Rücken, der General über mir. Ich wollte ihn

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