Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)
Daxx.
„Absolut. Ich habe es doch selbst gesehen.“
„Das genau ist es, was ich nicht verstehe. Wenn Alain mit seiner Theorie recht hat, nämlich dass wir es mit sich überlappenden Dimensionen zu tun haben, zwischen denen du wechseln kannst, dann müsstest du dich trotzdem sehen, selbst wenn du für die Menschen hier optisch verschwunden bist.“
„Hm, das habe ich. Klar, jetzt wo du es sagst. Ich habe meine Faust gesehen, als ich dem einen Kerl zur Pirouette verholfen habe.“
„Also konntest du dich sehen, nur nicht im Spiegel. Das verstehe ich nicht. Warst du nun unsichtbar, oder nicht.“
„Ich denke schon“, meldete sich Alain zu Wort. „Dein gedanklicher Ansatz passt in meine Theorie, Julian. Daxx kann sich sehen, auch wenn er für uns nicht sichtbar ist. Der Spiegel blieb Teil unserer Dimension, daher konnte er Daxx nicht reflektieren und folglich konnte er auch kein Spiegelbild von sich wahrnehmen.“
„Yeah“, rief Daxx. „Wie bei einem Vampir.“
„Fängst du schon wieder an?“, brummte Sinh.
„Weißt du denn, warum du plötzlich unsichtbar wurdest?“, fragte ich.
„Keine Ahnung. Vielleicht geht es mir so wie dem unglaublichen Hulk, der sich verändert, wenn es sich aufregt. Nur dass ich im Gegensatz zu ihm von Natur aus muskulös bin und sich meine hübsche Bräune nicht in hässliches Grün verwandelt, sondern durchsichtig wird.“
„Das hält man ja im Kopf nicht aus“, brüllte Sinh lachend und bewarf Daxx mit einer zusammengeknüllten Hershys-Verpackung. „Halt bloß die Klappe, du Angeber.“
„Und wer erzählt mir jetzt, wie wir zu diesem Wagen gekommen sind?“, fragte ich.
„Ich“, sagte Alain. „Eigentlich war die Sache ganz einfach, aber wir hatten auch eine Menge Glück. Ich hatte auf unserer Flucht nach etwas ganz bestimmten Ausschau gehalten: Ein Wohnhaus mit Doppelgarage und heruntergelassenen Jalousien. Und genau so eins habe ich entdeckt.“
„Wieso ausgerechnet so speziell?“, fragte ich.
„Wenn um diese Uhrzeit bei einem Einfamilienhaus sämtliche Rollläden unten sind, ist die Chance recht groß, dass die Besitzer im Urlaub sind und in der Garage mindestens noch ein Auto steht; entweder der Zweitwagen, oder das Auto von Sohnemann oder Töchterlein. In beiden Fällen hatten wir Glück, glaube ich. Na ja, bei dem Auto weiß ich es.
Ich sagte Daxx, er solle zurück zu unseren Verfolgern laufen und versuchen, etwas mehr über sie herauszubekommen, aber sich dabei beeilen. Ich war mir nicht sicher, wie lange du durchhalten würdest, Julian. Stell dir vor, die Zeit wäre weitergelaufen, während Daxx die Kerle noch untersuchte.
Nachdem seine Hose und Schuhe sich von mir entfernten, bat ich Sinh, sich hinters Lenkrad zu setzen und rannte zur Garage. Sie ließ sich von außen nicht öffnen, also trat ich ein Seitenfenster ein und kletterte hindurch. Ohne Zeit auch keine Alarmanlage. Ich schaltete sie ab. Das Tor hatte einen elektrischen Öffnungsmechanismus, der sich aber im Falle eines Stromausfalls mit einer Kurbel betätigen ließ. Glücklicherweise galt es auch für den immens seltenen Fall einer Zeitunterbrechung. Als das Tor oben war, versteckten Sinh und ich den Mustang, luden unsere Sachen um und warteten mit dem Chrysler Neon an der Straße auf Daxx. Er kam schon wieder zurück, als ich noch das Tor schloss. Das kaputte Seitenfenster der Garage kann man von der Straße aus nicht sehen, daher ist der Mustang für unsere Verfolger wie vom Erdboden verschwunden und wir bereits wieder auf Achse. Übrigens habe ich eine entsprechende Geldsumme als Entschädigung im GT zurückgelassen. Wir sind schließlich keine Diebe.“
„... erklärt Alain dem Richter, während er von ihm dessen Hammer auf den Kopf gedonnert kriegt“, sagte Sinh schnippisch und lachte. „Wie viel Zaster schleppst du eigentlich mit dir rum, Alain?“
„Das möchtest du lieber gar nicht wissen“, antwortete Alain.
„Und was ist mit dir, Daxx?“, sagte ich. „Konntest du etwas über die Kerle herausbekommen?“
„Nicht viel. Eigentlich nicht mehr, als wir ohnehin schon wussten. Drei Leute, teure Klamotten, keine Papiere oder Kreditkarten, bewaffnet und genau wie wir, einen Laptop im Wagen. Mit dem Unterschied, dass ihr Computer jetzt nur noch als teurer Türstopper taugt.“
„Du hast ihn zerstört?“, fragte ich belustigt.
„Yep.“
„Was sonst noch?“
Daxx löste eine Hand vom Lenkrad und kramte in den Oberschenkeltaschen seiner Shorts und reichte Alain
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