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Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)

Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)

Titel: Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Bonsch
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der Hinsicht toleranter als Sinh, der sich seinerseits zurückhielt.
    Wir diskutierten über den Auslöser für Daxx’ Fähigkeit, sich unserer Dimension optisch und akustisch zu entziehen, kamen aber immer wieder zum selben Schluss: Adrenalin, das Stresshormon, könnte die Ursache sein, auch wenn wir nicht wussten, wie oder warum. Was ich wusste, war, dass ein anderes Hormon im Wageninneren sehr präsent zu sein schien. Vier jugendliche Homosexuelle, durchtrainiert und bis auf ihre Shorts nackt und vom Schweiß glänzend. Man konnte das Testosteron förmlich mit dem Messer schneiden. Das Bild vierer ausgehungerter Raubtiere, eingesperrt in einen engen Käfig, tat sich vor meinem geistigen Auge auf. Ein Löwe, ein Tiger und zwei Panter, jeder von ihnen bereit, über den anderen herzufallen, sollte der Hunger zu groß werden. Das war natürlich Unfug, genau wie die Vorstellung, das Testosteron würde eine Duftspur hinter uns herziehen, die einen konservativen Sheriff, mit einer eher altertümlichen und verqueren Meinung gegenüber Schwulen und Lesben, auf unsere Fährte locken. Texanische Rednecks können in der Hinsicht sehr unangenehm werden, und wir von Raubtieren zu Gazellen.
    Daher war ich nicht besonders unglücklich, als uns unsere Nebenstrecke knappe dreißig Meilen hinter Linda Lake zurück nach New Mexico brachte. Ich wusste, dass dieser zweite Aufenthalt im Land der Verzauberung nicht von Dauer sein würde, dennoch war ich glücklich, Texas kurzfristig hinter uns lassen zu können. Ich hatte so eine Ahnung, als würden wir dort noch genügend Schreckliches erleben.  
    Gegen drei Uhr Nachmittags erreichten wir Carlsbad in Eddy County. Ich mochte die Stadt auf Anhieb, deren wundervolles, grünes Gesicht vom blauen Band des Pecos Rivers geteilt wurde.
    „Fab. Carlsbad gibt es auch in Deutschland“, sagte Sinh und beugte sich vor, so dass er zwischen den beiden Vordersitzen hindurchsehen konnte. „Wird dort allerdings mit K geschrieben, nicht mit C . Ich habe mit meinen Eltern einen Trip durch Deutschland gemacht, als wir in Europa waren. Karlsbad lag zufällig auf unserer Route.“  
    „Vielleicht ist das hier eine deutsche Kolonie gewesen“, sagte ich.
    „Nein“, bemerkte Alain beiläufig. „Die Region von Carlsbad wurde, abgesehen von unseren Ureinwohnern, als erstes von dem Spanier Alvar Nunez Cabeza de Vaca und seinen drei Kompagnons betreten, die 1527 einen Schiffsbruch an der Küste Floridas erlitten hatten. Nach dem Bürgerkrieg wurden große Rinderherden von Texas nach New Mexico und Colorado getrieben. Charles E. Eddy gründete zusammen mit seinem Bruder die erste große Ranch an der Stelle, an der die Treks den Pecos River überquerten. Bis 1883 hatten sich dort mehrere Familien und Geschäfte angesiedelt.“
    „Das reicht uns, Mr. Alleswisser“, unterbrach Sinh. „Danke für die Geschichtsstunde, aber wir haben Sommerferien.“
    „Ich wollte euch nur nicht dumm sterben lassen“, antwortete Alain, ohne wirklich beleidigt zu sein. Ich dachte an mein Gespräch mit Rose und ein weiteres Puzzleteil fügte sich nahtlos in das Gesamtbild. Alain hatte während unserer gesamten Reise, die bereits anderthalb Tage andauerte, nicht ein einziges Mal in eine Karte gesehen, eine Liste mit Zwischenstationen unserer Route hervorgeholt oder sich komplett auf ein Navigationssystem verlassen, abgesehen von der brisanten Situation in El Paso. Er besaß Informationen über jedes Streckenstück, selbst jetzt, wo wir uns nicht mehr auf der Interstate befanden.
    Wie viel Zeit benötigt man wohl, um eine detaillierte Karte der gesamten Vereinigten Staaten auswendig zu lernen, inklusive ihrer Geschichte?
    Geographie war niemals eines meiner Steckenpferde; mich interessierten immer schon die musischen Bereiche, wie Malen, Schreiben, Sprachen und Modellieren – ganz zum Ärger des Generals. Wie sah das bei Alain aus?
    „Können wir eine kurze Pause einlegen, Alain?“, fragte Sinh. „Wir sollten tanken und ich brauche dringend was zu trinken.“
    „Essen wäre auch nicht schlecht“, bemerkte Daxx, obwohl Alain ihn nicht hören konnte.
    „Ja, du hast recht“, sagte Alain. „Aber wenn es euch nichts ausmacht, schlage ich vor, nur zu tanken und unser Mittagessen dort zu kaufen. Oder bei einem Drive-In. Durch die Nebenstrecken liegen wir hinter meinem Zeitplan.“
    „Kein Problem“, antworteten die Zwillinge synchron.
     
    Wir hielten an einer alten Fina Tankstelle. Sinh kümmerte sich um das Benzin,

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