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Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)

Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)

Titel: Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Bonsch
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gehässige Stimme in meinem Kopf, schrill und beinahe kichernd. Sei doch froh, dass diese Sau noch lebt. Der Tod wäre zu leicht für ihn gewesen. Nimm ihn dir vor. Nimm ihn dir vor und quetsch alles aus ihm raus, was er weiß.  
    „Ja“, flüsterte ich und starrte ins Leere. Die Tränen auf meinem Gesicht waren mittlerweile getrocknet, aber Rotz lief mir aus der Nase. Ich ignorierte es. Ich musste mich um wichtigere Dinge kümmern.
    Schon im Nebenzimmer wurde ich fündig. Glück ist eine verkommene, kranke Hure. Ich entdeckte einen alten Bürostuhl mit Armlehnen, bei dessen Füßen eine Rolle abgebrochen war. Ein Raum weiter, in der ehemaligen Küche, riss ich die ausgeblichenen Vorhänge vom Fenster und brachte sie, zusammen mit dem lädierten Stuhl, in das Wohnzimmer. Der Kerl hatte sich indessen nicht bewegt. Gut so. Ich zerriss eines der Stoffstücke in lange Streifen und ließ sie zu Boden fallen. Dann packte ich mir das Arschloch und hievte ihn auf den Stuhl. Ein schnelles Abtasten ergab, dass er keine Waffe besaß. Wahrscheinlich hatte Alain bereits danach gesucht, bevor er ihn in den Kofferraum verfrachtet hatte. Die Stoffstreifen verdrehte ich zu dicken Seilen und fesselte ihn damit an Hand- und Fußgelenken. Die letzten Stücke knotete ich zusammen und band sie um seinen Oberkörper und die Rückenlehne, so fest ich konnte.  
    Da lebe ich seit fünfzehn Jahren an der Küste und kenne noch immer keine Seemannsknoten.
    Bei dem Gedanken musste ich fast kichern. Die schrille Stimme in meinem Kopf war nicht so zurückhaltend. Sie lachte geckenhaft. Aber über das fiktive Geräusch hinweg hörte ich etwas anderes. Etwas zerbrach in mir, mit einem scheppernden Klirren.
    Dann ein Stöhnen, und das war real. Mr. Versace kam zu sich. Seine Lider flatterten, er hustete und schlug die Augen auf. Glücklich, dass ich das erste war, was er wahrnahm, schenkte ich ihm ein Grinsen, verzweifelt, aber kalt. Tödlich.
    Er begriff seine Lage recht schnell, zerrte an seinen Fesseln, sah sich um, und gab letztendlich beides auf. Ich hatte seine ungeteilte Aufmerksamkeit.
    „Ich will Informationen“, sagte ich ohne lange Vorrede. „Ich habe eine Menge Fragen, die du mir schnell und wahrheitsgemäß beantworten wirst. Ich habe meinem Freund versprochen, dass ich dich nicht anrühren werde. Daran halte ich mich, aber es ändert gar nichts. Ich will die Antworten und bei Gott, ich werde sie bekommen.“
    Das Kichern erklang. Beinahe dachte ich, der Kerl hätte es ausgestoßen, aber er drehte nur seinen Kopf spöttisch zum Fenster, um mich zu ignorieren. Wieso kam mir die Stimme in meinem Kopf so bekannt vor? Es war nicht meine, dessen war ich mir sicher. Sie erinnerte mich an etwas aus dem Pink Floyd-Album The Wall , aber auch das stimmte nicht ganz.  
    „Okay, du musst mich nicht ansehen“, sagte ich ruhig. „Ich werde dich auch so verstehen. Also, fangen wir an. Zeit ist ein kostbares Gut. Für wen arbeitet ihr?“
    Seine Antwort bestand aus einem kurzen Blick in meine Richtung, mit hochgezogenen Augenbrauen. Hohn, das war alles. Er sah zurück zum Fenster, als wolle er die Zeitungsartikel studieren, die offensichtlich spannender waren als meine Frage. Ich schloss kurz meine Augen und atmete tief durch. Dann spazierte ich locker in sein Sichtfeld, zwischen ihn und das Fenster. Er wandte seinen Kopf zur Tür, in die andere Richtung. Ich schob meine Hände in die Hosentaschen.  
    „Wie ich gesagt habe: Ich möchte Antworten, ich will die Wahrheit wissen und ich werde dich nicht anrühren. Aber das ist auch gar nicht nötig, denn da gibt es doch viel lustigere Dinge. Eben habe ich dir gesagt, dass Zeit ein wichtiges Gut ist. Wie wichtig sie ist, kann ich dir gern einmal demonstrieren. Also, letzte Chance: Für wen arbeitet ihr?“
    Keine Reaktion.
    Ich konzentrierte mich. Das heißt, eigentlich war keine großartige Konzentration nötig; es lief wie von selbst, inklusive der Kopfschmerzen, die ich sofort spürte. Ein kleiner Preis für mein Schauspiel. Mr. Versace zuckte plötzlich mit seinem Unterkiefer und schob sein Kinn vor und zurück, als würde er zu einer geräuschlosen Musik rocken.
    „Wie dir und deinen Freunden sicherlich bekannt ist, kann ich Raum und Zeit, also Raumzeit, im eingeschränkten Maße kontrollieren. Jetzt gerade halte ich die Zeit im Bereich deiner Speiseröhre an. Unangenehm, oder? Man glaubt gar nicht, wie oft man schluckt.“
    Er warf seinen Kopf hin und her. Speichel floss aus seinem

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