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Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)

Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)

Titel: Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Bonsch
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mindestens fünfzig Jahre zu leben hatte und ich ihn an diesem Morgen nicht töten würde. Ein kleiner, fragwürdiger Trost.
    So oder so hatte ich ihn genau dort, wo ich ihn haben wollte. Jetzt starrte er mich mit aufgerissenen Augen an und schüttelte heftig den Kopf.
    „Was genau plant dieser Dr. Robert? Was hat er mit uns vor?“
    „Alles weiß ich auch nicht. Wir wurden engagiert, um euch daran zu hindern, nach Texas zu kommen, bevor die Versuche abgeschlossen sind.“
    „Woher weiß er von uns? Woher weiß er überhaupt, dass wir kommen?“
    „Ich habe keine Ahnung!“
    Ich ließ meinen Blick einmal kurz auf seinen Schritt und dann wieder zurück wandern. Er verstand die Geste sofort.
    „Ich weiß es wirklich nicht, ich schwöre! Bitte! Wir haben lediglich den Auftrag, euch aufzuhalten, zumindest dich und diesen Blanchard-Jungen. Die Zwillinge sollten wir, falls möglich, entführen und zu dem Labor bringen.“
    „Was genau heißt aufhalten ?“  
    Ich sah einen neuen Schwall Angst in ihm aufsteigen.
    „Ihr solltet uns töten, richtig?“
    Er schluckte.
    „Richtig?“
    Mr. Versace nickte hektisch.
    „Wieso?“, rief ich.
    „Weil ihr bedrohlich seid. Dr. Robert hatte uns gebrieft, dass ihr die besondere Fähigkeit besitzt, Zeit in bestimmtem Maße zu verändern. Dass euch das zu gefährlichen Gegnern macht, nahezu unbesiegbar.“
    Was das Leben von Sinh anging, nutzte mir meine besondere Fähigkeit gerade einen Scheißdreck. Gott, ich war so hilflos.
    „Wir haben das natürlich nicht geglaubt, bis dann die Sache in El Paso passiert ist. Selbst danach waren wir uns unschlüssig. Ich meine, diese beiden Nigger können – Schwarze! Ich meine, Schwarze. Sie können doch auch so etwas ähnliches, oder? Wir wollten diesmal auf Nummer Sicher gehen.“
    „Wo ist Daxx jetzt?“
    „Die anderen müssten mit ihm jetzt in Richtung Waxahachie unterwegs sein.“
    „Und was war mit Sinh? Wieso wurde er mit uns zusammen zurückgelassen?“
    „Ich weiß es doch auch nicht! Wahrscheinlich hielten meine Kollegen ihn für tot. Genau wie euch. Mich haben sie doch auch zurückgelassen. Verdammt, wir hatten eine Heidenangst vor euch. Die wollten garantiert das, was von uns noch übrig war, in den Wracks rösten lassen. Du siehst, damit gehöre ich jetzt eher zu euch als zu denen.“
    „Einen Scheiß tust du!“, rief ich. „Du bist ein verfickter Killer!“
    „Ach, und was bist du?“
    Kaum hatte er seine Frage ausgesprochen, war ihm anzusehen, dass er es bereute. Ich konnte förmlich sehen, wie er sich im Geiste auf die Unterlippe biss.
    „Was soll das heißen?“
    Er versuchte, sowohl meinem Blick, als auch meiner Frage auszuweichen, aber er musste wissen, dass er sich bereits versehentlich zu weit aus dem Fenster gelehnt hatte. Ihm wurde zusehend klar, dass ich ihn nicht ohne Antwort davonkommen lassen würde.
    „Ich habe deine Akte gelesen“, fuhr er kleinlaut fort. „Dort stand, dass du einen jungen Private namens Diego Cruz fast zu Tode geprügelt hast, kurz vor einer Schlägerei mit deinem Vater, nach der er, genau wie du, verschwunden ist. Aber im Gegensatz zu ihm, bist du wieder aufgetaucht.“ (Anm. d. Red. Siehe Söhne der Rosen Band 1 – Das geheimnisvolle Tattoo)  
    „Was für eine Akte?“, schrie ich. Meine Stimme hallte Schrill durch die verlassenen Zimmer der Wohnung. Der Schock, ausgelöst durch diese kleine Information, entfesselte eine wahre Flut von Fragen in mir. Bislang war ich immer davon ausgegangen, dass der General den Zwischenfall mit Private Cruz verschleiert hatte. Wer wusste davon? Und wer wusste von dem Kampf zwischen dem General und mir? Und wie waren Unterlagen darüber in die Hände von Dr. Robert gelangt? Wie viel wusste er von mir? Von Alain? Den Zwillingen?
    „Woher kommt sie?“
    „Von Dr. Robert.“
    „Das weiß ich! Ich will wissen, woher er sie hat!“
    „Keine Ahnung. Das ist die Wahrheit. Wir stellen keine Fragen.“
    Ich glaubte ihm, was mich zum Ende meiner Sackgasse brachte und letztendlich nur noch wütender machte. Daxx entführt, Sinh in Lebensgefahr, das Ganze von einem undurchsichtigen Menschen eingefädelt, der tausend Mal mehr über uns zu wissen schien, als wir über ihn. In der Hinsicht war hier nichts mehr zu holen, aber ein paar Infos wollte ich noch haben, und bei Gott, ich wünschte mir fast, dass Mr. Versace sie mir nicht freiwillig geben würde.
    Ich wollte nicht der Einzige sein, der litt.
    Aber ich erfuhr, was ich wissen wollte, auch ohne

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