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Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)

Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)

Titel: Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Bonsch
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wo Stephenville lag. Wahrscheinlich lag es an der Mittagshitze, dass mir der Ort so leer vorkam. Ja, es war Mittag, und ich konnte mich zumindest noch erinnern, dass wir am Morgen losgefahren waren. Also mussten wir unserem Ziel bereits sehr nah sein.
    „Und wie weit noch bis zum Flughafen?“
    „Nicht mehr ganz zwei Stunden. Langsam wird es brenzlich.“
    Langsam? , wiederholte ich geistig Alains Wort und sah Daxx’ trauriges Gesicht, das trotzdem ein Lächeln versuchte, als ich ihm den Blick zuwarf. Es tat mir unendlich weh, ihn so zu sehen, leidend, aus Angst um seinen Bruder. Ich schloss meine Finger um seine Hand und streichelte sie mit meinem Daumen. Es tat uns beiden gut. Dann reifte ein Gedanke in mir.  
    „Alain, ich möchte, dass du anhältst.“
    „Wieso?“ Er sah bei der Frage in den Rückspiegel, um mich zu sehen.
    „Weil wir Daxx hier in Stephenville aussteigen lassen. Gib ihm bitte Geld, damit er nach San Angelo zurückfahren kann. Wenn es keinen passenden Bus gibt, dann meinetwegen mit dem Taxi, mir egal. Ich will, dass er zu Sinh fährt.“
    Ich rechnete mit heftigen Protesten seitens Alains, aber bevor noch irgendeiner von uns etwas sagen konnte, Daxx eingeschlossen, lenkte Alain den Wagen an den Bürgersteig und hielt an.
    „Nein!“, ertönte der erwartete Einwand, aber er kam nicht von Alain, sondern von Daxx. „Das könnt ihr vergessen, ich komme mit. Ihr braucht mich.“
    Das war mir klar, daher hatte ich ja mit Alains Widerworten gerechnet. Aber er hielt sich nach wie vor zurück. Ich drückte Daxx’ Hand etwas kräftiger.
    „Ja, aber dein Bruder braucht dich auch. Wir haben schon genug Schaden bei euch angerichtet.“  
    „Den Schaden habt nicht ihr angerichtet, sondern dieser Motherfucker namens Dr. Robert“, antwortete Daxx mit einer Miene wie aus Stein gemeißelt. „Er hätte meinen Bruder fast getötet. Ihr glaubt doch nicht wirklich, dass ich meinen schwarzen Arsch auch nur einen Inch aus diesem Wagen bewege, oder?“
    Mir fiel darauf keine Antwort ein. Alain war auch keine Hilfe, er hatte Daxx nicht einmal gehört..
    „Wir werden gemeinsam dort hinfahren und die Sache zu Ende bringen. Und danach fahren wir zurück, holen meinen Bruder und schmeißen eine Riesenparty.“
    Auch das sagte Daxx ohne die Spur eines Lächelns oder einen Funken Humors. Ich kannte ihn noch nicht wirklich lange, aber so hatte ich ihn noch nie erlebt. Mir wurde klar, dass wir uns in einer Kommunikations-Sackgasse befanden.
    „Wenn dein Bruder denselben Dickkopf hat, müsste es ihm mit seiner Gehirnerschütterung bereits wieder blendend gehen“, sagte ich und erreichte damit wenigstens, dass sich Daxx entspannte. „Und jetzt wäre ich euch dankbar, wenn wir weiterfahren und ihr mich mal wieder auf den neuesten Stand der Dinge bringen könntet. Ihr wisst ja, ich habe leider die unangenehme Eigenschaft, einzuschlafen, wenn es spannend wird.“
    Ich hatte gewollt, dass Daxx uns zu seiner eigenen Sicherheit verließ, aber ich muss gestehen, dass ich unheimlich glücklich darüber war, dass er uns trotzdem begleitete. Und endlich erschien der für Daxx typische Glanz in seinen Augen, die kindliche Ruhelosigkeit, die ihn so liebenswert machte.
    „Ich erzähle“, rief er, während Alain den Wagen in den milden Verkehr einreihte und ich ihm Daxx’ Antwort wiederholte.
    „Die ganze Aktion war völlig unfab. Ich hatte erst gar nicht mitgekriegt, dass wir von denen gerammt wurden. Nur den Stoß und wie sich das Lenkrad plötzlich selbstständig machen wollte. Dann gab es einen zweiten Stoß und bei mir gingen die Lichter aus.“
    „Das war, als wir die Hauswand erwischt haben“, unterbrach ich ihn.
    „Aha. Jedenfalls war ich kurz weg, aber nicht komplett. Ich habe mitgekriegt, wie mich jemand aus dem Auto zog. Wie im Halbschlaf. Allerdings dachte ich, ihr wäret das gewesen, sonst hätte ich versucht, mich zu wehren. Alles ging so schnell. Als ich das nächste Mal klarer wurde, saß ich bereits in dem 166er Romeo, umzingelt von diesen Arschlöchern. Mich hatten sie hinter den Beifahrersitz gesetzt, neben den Typen mit der SOCOM. Ich wollte irgendwas machen, aber ich hatte Schiss, dass er mich einfach abknallt. Als ich nach euch fragte, lachten sie nur dämlich, aber gar nicht so wie Gangster. Eher so wie Spießer auf einer Cocktailparty. Und ich hatte solche Angst, nicht nur um mich, sondern hauptsächlich davor, was die mit euch gemacht hatten.“  
    Nach welchen Kriterien auch immer die Villa,

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