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Söhne der Rosen - Das geheimnisvolle Tattoo (Gay Phantasy) (German Edition)

Söhne der Rosen - Das geheimnisvolle Tattoo (Gay Phantasy) (German Edition)

Titel: Söhne der Rosen - Das geheimnisvolle Tattoo (Gay Phantasy) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Bonsch
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und etliche Entscheidungen, die ich zu treffen hatte, zum Beispiel, ob ich zum Schutz meiner Mum im Elternhaus bleiben, oder meinen Plan, auf den Campus zu ziehen, weiter verfolgen sollte. Ob Alain es ernst mit uns beiden meinte, ob seine Eltern von seiner Veranlagung wussten und sie mich akzeptieren würden. Er hatte es zwar nie ausdrücklich erwähnt, aber ich nahm an, dass Alain ebenfalls zum College ging, allein wegen seiner vielen Freizeit. Aber ob er dasselbe College wie ich besuchte, ob ich ansonsten noch wechseln könnte, ob er wollte, dass wir zusammen ein Zimmer bezögen, all das und vieles mehr waren Dinge, die ich noch zu klären hatte.
    Zumindest kannte ich die Fragen und wusste, um was ich mich in den nächsten Tagen zu kümmern hatte, als ich vierzig Minuten später wieder vor unserem Haus stand und es verschwitzt, glücklich und mit einem sehnsüchtigen Blick zur Villa betrat.
     

30
     
    Die Parade sollte genau Schlag zwölf Uhr mittags an der Mainstreet am Rathaus beginnen und von dort bis zur Strandpromenade führen. Meine Mum und ich genehmigten uns ein knappes Frühstück, da wir uns vorgenommen hatten, uns später die Bäuche mit Hot Dogs vollzuschlagen. Um zehn nach elf nahmen wir den Bus runter in den Ort. Ich hatte ihr zwar erzählt, am Nachmittag zuvor bei Alain gewesen zu sein und auch, dass wir gemeinsam ein Zimmer gestrichen hatten, aber nichts von meinem ersten Mal. Ich liebte meine Mum und tue es heute noch, aber das war trotzdem etwas, dass ich nicht mit ihr besprechen wollte. Abgesehen davon bin ich mir sicher, dass sie eh Bescheid wusste, da ich mein glückliches Dauergrinsen den ganzen Tag nicht aus dem Gesicht bekam.
    Der Rathausplatz wimmelte bereits von Menschen, als wir eintrafen. Wir beschlossen, uns dort die Eröffnungsrede des Bürgermeisters anzuhören und den ersten teilnehmenden Gruppen der Parade zuzujubeln, um ihr dann zwischendurch zum Strand zu folgen, wo der General im großen Pavillion ebenfalls eine Rede halten würde.
    Immer wieder sah ich mich um, in der vagen Hoffnung, Alain in dem Gewühl zu entdecken, obwohl ich mir sicher war, dass er nicht anwesend sein würde. Es gab keinen triftigen Grund für meine Überzeugung, außer vielleicht, dass Alain tatsächlich unter Agoraphobie litt. Aber das glaubte ich nicht. Es war einfach nur ein Gefühl.
    Die Ansprache des Bürgermeisters war kürzer als erwartet, doch keinesfalls interessanter. Einfach nur das übliche, patriotische Geschwafel und der bemitleidenswerte Versuch, Stimmung zu erzeugen, wo schon genug vorhanden war. Aber ich genoss in meiner blendenden Laune selbst das, applaudierte der hiesigen Marschkapelle und bewunderte den ersten Riesenballon in der Form einer orangefarbenen Orchidee. Nachdem die Ehrengarde der Küstenwache dem ersten Teil des Zuges gefolgt war, feuerten meine Mum und ich im Chor die buntgekleidete Truppe südamerikanischer Tänzerinnen an, die sich zu unglaublich mitreißender Musik bewegten. Wir jubelten ihnen zu und meine Mum pfiff ausgelassen auf zwei Fingern im Takt, wozu ich – einem alten Klischee entsprechend – nicht in der Lage war. Ohne uns abzusprechen, folgten wir den hübschen Tänzerinnen, hinter den Reihen der an den Absperrungen stehenden Zuschauern. Drei Blocks weiter kaufte meine Mum unsere ersten Hot Dogs und wir aßen sie genüsslich beim Weitergehen, ohne uns nennenswert zuzusauen. Ich war froh, sie so ausgelassen zu sehen, nach all dem, was geschehen war. Der General hätte sich jetzt schon wieder über unser Essen aufgeregt, weil er der Meinung war, meine Mum wäre zu dick. Dabei hatte sie lediglich ein paar Pfund Übergewicht, die nur deshalb sichtbar waren, weil sie so klein war. Aber man konnte sie nicht mal als pummelig bezeichnen.  
    Jedenfalls hatten wir unseren Spaß an diesem Nachmittag, sammelten uns mit dem Rest der Bevölkerung von Cape Orchid – so kam es mir zumindest vor – am Strand, tranken Cola und stopften noch mehr Junkfood in uns rein.
    „Ist dein neuer Freund eigentlich auch hier?“, fragte sie mich plötzlich. Erschrocken zog ich die Augenbrauen hoch, bis mir sofort darauf klar wurde, dass ihre Frage recht unverfänglich gewesen war. Daran musste ich mich erst noch gewöhnen, aber selbst, wenn sie direkter geworden wäre, hätte es in dem feierlichen Tumult mit der ganzen Musik und dem fröhlichen Geschrei sowieso niemand mitbekommen.
    „Sieht nicht so aus. Wie steht es mit Mrs. Gardener?“
    Jetzt war es meine Mum, die beinahe

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