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Söhne der Rosen - Das geheimnisvolle Tattoo (Gay Phantasy) (German Edition)

Söhne der Rosen - Das geheimnisvolle Tattoo (Gay Phantasy) (German Edition)

Titel: Söhne der Rosen - Das geheimnisvolle Tattoo (Gay Phantasy) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Bonsch
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Scheiße.“
    Seine Stimme war kaum mehr als ein heiseres Flüstern, als hätte er eine ganze Stange Zigaretten auf einmal geraucht.
    „Nein, ich –“
    „Lüg nicht! Ein echter Soldat sagt immer die Wahrheit. Du wolltest es sehen, mit eigenen Augen.“
    Das blutige Messer tauchte vor meinem Gesicht auf.
    „Das kann ich leider nicht tolerieren, Sohn. Und damit so etwas nie wieder passieren kann, werde ich dir jetzt deine bepissten Augäpfel herausschälen.“
    Verzweifelt suchte ich Halt, um ihn wegstoßen zu können. Meine Hand flatterte über das Regal hinter mir. Gerade als er das Messer in die Waagerechte brachte, bekam ich eine Glasflasche zu fassen. Ohne eine Sekunde zu verlieren, schlug ich sie ihm mit aller Kraft gegen die Schläfe. Sie zerplatzte, Scherben und eine Flüssigkeit ergossen sich über seinen Kopf, er ließ mich los und hielt sich schreiend das Gesicht. Dabei taumelte er ein paar Schritte von mir weg. Mein Blick fiel auf den Flaschenhals in meiner Hand, an dem in Fetzen das handgeschriebene Etikett baumelte: Unkrautvernichtungsmittel – Vorsicht!
    Seine Schreie wurden schriller. Das ätzende Mittel musste furchtbar in der offenen Wunde, die einmal sein Gesicht gewesen war, brennen.
    Ich wollte die Chance zur Flucht nutzen, aber er stand zu nahe am Treppenabsatz. Mittlerweile traute ich ihm alles zu, sogar, dass er das Leiden der bösen Hexe aus dem Osten nur mimte, um mich dann zu packen, wenn ich an ihm vorbeilief. Also wählte ich den schwierigeren, aber meiner Meinung nach sichereren Weg. Ich humpelte zur Waschmaschine, kletterte mühsam darauf, schob mich unter Schmerzen an der Wand herauf und öffnete das Kellerfenster. Frische Abendluft strömte mir entgegen, verbannte den modrigen Geruch und gab mir Hoffnung. Hinter mir schrie der General, als müsse er überhaupt nicht mehr atmen. Eine letzte Hürde war zu nehmen. Das Fenster lag recht hoch und ich würde mich durchziehen müssen. Mit der rechten Hand führte ich den anderen Arm zum Fensterrahmen. Ein bisschen Kraft musste einfach noch darin stecken. Dann suchte ich, ebenfalls mit der rechten Hand, am Rahmen Halt und stieß mich mit beiden Füßen ab, so fest ich konnte. Die Anstrengung war gerade ausreichend, dass ich mit dem Oberkörper auf dem Rasen neben der Terrasse zum Liegen kam. Ein stechender Schmerz fuhr durch meine linke Körperhälfte bis zur Zehenspitze. Auf bizarre Weise hätte die Mischung aus Kraftaufwand, Triumph und Qual fast einen Orgasmus ausgelöst. Ich schwang meine Beine hin und her, um ganz aus dem Keller herauszurobben, bis einer meiner Füße plötzlich gepackt wurde.
    „Nein“, schrie ich. Ich wollte es nicht wahrhaben. Ich drehte mich auf den Rücken, um mich aus dem Griff herauszuwinden, aber der General fasste nach und zog mich weiter zurück in den Keller. Mit letzter Kraft stemmte ich mich beidhändig gegen den Fensterrahmen von außen und trat auf gut Glück mit dem freien Fuß zu. Einmal. Zweimal. Mit dem dritten Tritt landete ich einen Treffer, hob den Kopf, blickte durch das Kellerfenster und sah gerade noch meinen Vater im hohen Bogen rücklings von der Waschmaschine fallen.
    „Das war’s, du gottverdammter Mörder!“
    Hastig drehte ich mich wieder auf den Bauch, robbte weiter, bis ich in voller Länge auf dem Rasen lag, kam schwankend auf die Beine – wofür ich eine Ewigkeit brauchte – und stolperte zum Durchgang hinter den Sträuchern. Dabei schob ich meine unbrauchbare Hand in den Hosenbund, damit mich mein schmerzender Arm nicht behinderte, als ich letztendlich durch die Öffnung in der Hecke kroch.
     

37
     
    Der Garten der Villa lag eingetaucht in das Licht der beinahe untergegangenen Sonne vor mir, welches den Rasen, die Büsche und Blätter und Baumstämme fast so rot malte, wie die Blüten der Rosen. Ein Meer aus Rot, mit Wellen aus Gewächsen, die sich in leichter Sommerbrise bewegten.
    Unterdessen war ich mir nicht einmal mehr sicher, ob dieser Effekt durch das Abendrot hervorgerufen wurde, oder ob mir Blut von der Stirnwunde die Sicht verschleierte. Das hypnotisch wogende Meer machte mich schwindelig, zudem wurde mir wieder übel. Ich kroch noch immer auf Knien und meinem unverletzten Arm, als Alain wie ein rettender Engel vor mir auftauchte. Seine Haut wirkte rein und vornehm blass, als würde sie die Farbe ringsum absorbieren.
    „Julian, du musst mit mir kommen. Schnell. Es ist noch nicht vorbei.“
    Wortlos ließ ich mir von ihm aufhelfen. Er legte meinen Arm über seine

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