Söhne der Rosen - Die rätselhaften Zwillinge (Gay Phantasy) (German Edition)
freigeschalteter Anschluss. Wie zur Bestätigung meines Einwandes fiel mir mein Fernseher ein, der nur noch drei Programme zeigte, wie zur Zeit meiner Eltern.
Etwas, das ich kannte. Etwas, das sich nicht geändert hatte.
Die Dame ist in Gefahr.
Verdutzt sprang ich auf; und als wäre der letzte Satz in meinem Kopf der sprichwörtliche Klaps gewesen, der die Denkfähigkeit erhöht, hatte ich die richtige Idee. Dennoch wunderte ich mich. Daxx hatte das bei unserer ersten Begegnung gesagt. Warum hatte ich gerade jetzt daran gedacht?
Egal, ich wusste nun, was zu tun war. Ich ließ den missglückten Computer verschwinden und konzentrierte mich auf etwas anderes. An seiner Stelle erschien ein grünes Bündel, genau, wie ich es mir gewünscht hatte.
Ich putzte und wischte das Kaminzimmer. Dabei ließ ich die Zeit normal weiterlaufen, jetzt, da ich nicht mehr auf dem Dachboden oder im Ostflügel herumlungerte, gab es keinen Grund, den regulären Ablauf zu manipulieren. Dina tauchte im Türrahmen auf und beäugte neugierig meine Arbeit. Mit dem Schrubber jagte ich sie quer durch das Erdgeschoss, was ihr scheinbar genau so viel Spaß bereitete wie mir. Erfreut über soviel zusätzliche Aufmerksamkeit rannte sie vor ihrem reinigenden Verfolger davon, versteckte sich und sprang den vermeidlichen Gegner hie und da an, um ihm einen sauberen Kampf zu liefern. Ich genoss ihre Ausgelassenheit, vielleicht genau so sehr wie sie meine.
Nachdem der Schrubber bewegungsunfähig und besiegt am Boden lag, knurrte mein Magen. Es war nach regulärer Zeitrechnung zwar erst kurz nach zehn, aber für mich waren seit dem Frühstück circa sieben Stunden vergangen. Gerade wollte ich mir in der Küche ein paar Spiegeleier mit Schinken braten, als ich das unverwechselbare Knarren der Terrassentür hörte. Dina konnte es nicht gewesen sein, sie hockte neben mir auf der Arbeitsplatte und starrte gierig auf die Lebensmittel.
„Hallo, jemand zu Hause?“
Sinh und Daxx standen im Wohnzimmer, beide mit Subway-Papiertüten in den Händen. Sie trugen identische Schirmmützen mit Städtetarnmuster, dazu passende Netzshirts – ich hatte niemals zuvor Netzshirts im Urban-Look gesehen – und Shorts. Sie sahen aus, als hätten sie sich für einen Guerillakrieg bereit gemacht, lediglich die überraschende Tatsache, dass sie barfuss liefen, störte den Eindruck. Viel verstörender war allerdings, dass sie zum ersten Mal völlig identisch gekleidet und um diese Uhrzeit aufgetaucht waren. Ich hatte nicht vor dem späten Nachmittag mit ihnen gerechnet. Diese Verwirrung musste sich deutlich in meinem Gesicht widergespiegelt haben, denn sie nahmen synchron einen schuldbewussten Ausdruck an, was es für mich nur noch schlimmer machte. Sie wirkten wie zwei Spiegelbilder, die ohne ein Original auskamen. Dennoch war ich es, der zuerst sprach.
„Hi, Jungs. Kommt doch rein.“
Erst als sie kurz zögerten, wurde mir die Unsinnigkeit meiner Aussage bewusst, schließlich hatten sie die Villa bereits betreten.
„Wir waren gestern schon mal hier, aber du warst wohl nicht zu Hause“, sagte einer von ihnen. „Aber wir haben nichts angerührt.“
Natürlich nicht , dachte ich. Schließlich habe ich keine Scherben gefunden. Ich verkniff mir ein Lächeln. Ehrlich gesagt, fand ich es eher traurig, dass sie der Meinung waren, immer wieder darauf hinweisen zu müssen.
„Wir haben Frühstück mitgebracht“, sagte der andere und hielt stolz seine Papiertüten in die Höhe.
Frühstück? Ach ja.
„Fab, Leute. Kommt mit in die Küche.“
Dina hatte meine kurze Abwesenheit genutzt und sich über den Schinken hergemacht. Ich stieß leise Flüche gegen sie aus und strich gedanklich schon mal ihr Abendessen. Unbeeindruckt sprang sie von der Arbeitsplatte und rannte auf einen der Zwillinge zu. Okay, wenigstens wusste ich jetzt, dass das Daxx sein musste.
„Oh, kommen wir zu spät?“, fragte Sinh, als er den Herd sah.
„Nein, ich habe gerade erst angefangen.“
Daxx stellte seine Tüten auf dem Esstisch ab und bückte sich sofort, um mit Dina zu spielen. Sinh stellte seine dazu und packte verschieden belegte Subs, Styroporbehälter mit Rührei, mit Pfannkuchen, und einige Päckchen mit Salz und Ahornsirup aus. Dazu stellte er eine Glasschale mit frischen Erdbeeren.
„Die haben wir eben noch in deinem Garten gepflückt. Ich hoffe, es macht dir nichts aus.“
„Hm, nein. Natürlich nicht“, sagte ich stirnrunzelnd. „Ich
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