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Söhne der Rosen - Die rätselhaften Zwillinge (Gay Phantasy) (German Edition)

Söhne der Rosen - Die rätselhaften Zwillinge (Gay Phantasy) (German Edition)

Titel: Söhne der Rosen - Die rätselhaften Zwillinge (Gay Phantasy) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Bonsch
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während meine Mom und ich noch ahnungslos unser normales Leben in Nampa, Idaho, geführt hatten, wie eine Sekretärin des Maklerbüros die Anweisung bekommen hatte, die Anzeige in der nächsten Woche nicht mehr zu schalten, weil – Gottlob – das Haus wieder einmal verkauft worden war. Das Haus, das alle paar Jahrzehnte einen neuen Besitzer benötigte. Oder häufiger, wenn es sich um kinderlose Paare handelte, um Familien mit Töchtern oder den falschen Söhnen.  
    Angespornt von diesem ersten winzigen Erfolg suchte ich weiter, nutzte zudem die weniger großen, lokalen und die überregionalen Zeitungen, und entdeckte sogar die Namen dreier Vorbesitzer, die das Haus ohne die Hilfe eines Maklers verkauft hatten. Außerdem wusste ich nun, dass Alains Eltern, Gérald und Sylvie, das Haus 1979 erworben hatten. Überdies fand ich gar nichts über Alain, nur, dass ein Ehepaar mit dem Nachnamen Blanchard 1980 bei einem Autounfall tödlich verunglückt war. Leider enthielt der Artikel weder Bilder, noch gab er die Vornamen der Opfer preis. Ich speicherte sämtliche Daten in einer Liste, die bis ins Jahr 1888 zurückging. Davor konnte ich auf diesem Weg nichts mehr finden. War die Villa, dieses seltsame Wesen, mit dem ich in einer Art Symbiose lebte, zu dieser Zeit entstanden? Vielleicht, aber wie kam dann das Ölgemälde von 1496 auf den Dachboden? Nun, es könnte etwas gewesen sein, das sich einer meiner Vorgänger gewünscht hatte. Aber was war dann mit dem Jungen auf dem Bild, den ich in persona gesehen hatte?  
    Die Suche nach den Namen der drei Vorbesitzer verlief frustrierend. Zwei von ihnen hatten nach Alains Eltern dort gelebt, einer davor. Aus der Flut von Daten ließ sich auf die Schnelle nichts brauchbares herausfiltern. Hätte ich zu dem Zeitpunkt ein bisschen mehr nachgedacht, wäre ich wahrscheinlich selber darauf gekommen, dass die Suche in der Richtung  überflüssig war.  
    „Herz, Kammer, Villa“, wies ich die Suchmaschine akustisch an. Dieser Versuch lieferte zwar über drei Millionen Suchergebnisse – hauptsächlich in den Bereichen Hotels, Musik, Horrorfilme und Medizin –, wie ich nach wenigen Minuten feststellte, aber nichts, was mir hätte nutzen können. Der Zugang zur größten Bibliothek der Welt ist unbrauchbar, wenn man nicht genau weiß, wonach man sucht. Außerdem wurde mir langsam bewusst, wie unwahrscheinlich es war, hier die gewünschten Informationen zu finden. Ich war der erste Bewohner der Villa mit Internetzugang. So lange ich keinen Artikel dazu schrieb, würde es keinen geben; es sei denn, der Alain, mit dem ich eines meiner drei Leben verbringen würde, hätte etwas geschrieben. Aber bis ich mich durch sämtliche Beiträge gekämpft hätte, hätte ich die Villa etliche Male von oben bis unten nach der Kammer durchsucht. Ich beschloss, mich vorerst wichtigeren Dingen zu widmen.  
     „William Rigby.“
    Nach zwei Tassen Kaffee und sieben Zigaretten hatte ich mehr Informationen – aber auch mehr Fragen – als ich zu träumen gewagt hätte. Der Vater der Zwillinge war 1965 in New York als Sohn von Norvel und Martha Rigby geboren worden, hatte an der Rockefeller Universität in New York Physik studiert und 1991 seinen Doktor im Bereich Kernforschung gemacht. Auf einem Foto war er zusammen mit seinen Kollegen zu sehen, und ich war nicht zu sehr überrascht, als ich eine von ihnen als die Asiatin auf dem animierten Bild in meinem ehemaligen Schlafzimmer wiedererkannte, das jetzt von William Rigby bewohnt wurde. Laut dem Artikel, zu dem das Foto gehörte, war ihr Name Shoean Fukuda. Sie und Rigby hatten noch im selben Jahr geheiratet und waren gemeinsam bis 2001 an der Universität beschäftigt.  
    Was ich dann entdeckte, verschlug mir den Atem. Ich glaube, ich hatte es vorher schon unterbewusst geahnt.
    Die Narbe!
    Aber ich bezweifle, dass ich jemals von allein darauf gekommen wäre. Ich wollte die Geburtsanzeigen von 1991 bis 1994 in der New York Times, Gotham Gazette und der New York Post durchforsten, aber schon 1992 wurde ich fündig. Nur eben nicht so, wie ich es erwartet hatte.  
     
    Mit großer Freude geben wir, William G. Rigby und Shoean Rigby (geborene Fukuda) die Geburt unseres Sohnes Shaquille William Rigby bekannt.  
     
    Das Foto im Schlafzimmer hatte das Ehepaar Rigby mit einem Sohn gezeigt. Einem . Shaquille. Sinh.  
    Dann die identischen Narben unter den linken Augen. Eineiige Zwillinge mögen von Geburt an gleich aussehen, so übereinstimmend in jedem

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