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Söhne der Rosen - Die rätselhaften Zwillinge (Gay Phantasy) (German Edition)

Söhne der Rosen - Die rätselhaften Zwillinge (Gay Phantasy) (German Edition)

Titel: Söhne der Rosen - Die rätselhaften Zwillinge (Gay Phantasy) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Bonsch
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und lindgrünem Stoff bespannte Sitzfläche. Wieder ging ich in die Hocke, froh darüber, dass durch meine Symbiose mit der Villa das Absterben meiner Unterschenkel bei dieser Aktion verhindert wurde. Ich spürte nur ein paar Stiche, das war schon alles. Jetzt hatte ich seine nackten Füße direkt vor mir. Ohne Verwunderung stellte ich fest, dass sie zu seinem restlichen Körper passten: Wohlgeformt, weich und ohne Schwielen oder Hornhaut, die Nägel sauber geschnitten und die helle Haut seiner Sohlen sanft im Sonnenlicht schimmernd. Und keine Probleme mit Fußschweiß, wie ich Tage zuvor bereits vermutet hatte. Mit den Fingern der linken Hand bog ich vorsichtig seine Zehen zurück. Er zuckte nicht, kicherte nicht, also war er auch Gottlob nicht kitzelig. Das hätte alles komplizierter gemacht. Stattdessen spürte ich plötzlich eine Berührung an meinen Füßen. Dina, die Lautlose, war wieder aufgetaucht, mit dem dringenden Bedürfnis, ihrer unverschämten Vernachlässigung ein Ende zu bereiten.  
    „Nicht jetzt, Dina, lass uns in Ruhe“, sagte ich und schob sie vorsichtig von uns weg. „Du kommst später dran. Wenn du dann noch willst, male ich dir ein neues Muster ins Fell.“  
    Unbeirrt schnurrte sie weiter um uns herum.
    „Ich nehme sie schon“, sagte Sinh und hob die Katze auf. Sie buckelte und stellte ihre Nackenhaare in die Höhe. Ich fand es seltsam, wie sehr sie Daxx mochte und andererseits mit Sinh keine Verträge zu haben schien.  
    „Pass auf“, warnte ich. „Sie hat schlechte Laune. Setz sie lieber wieder ab.“
    Sinh trug sie, beruhigende Worte murmelnd, zum Flur und ließ sie raus. Inzwischen begab ich mich wieder an meine Arbeit, und als ich mit Daxx’ Füßen fertig war, wechselten die beiden ihre Plätze. Wie schön so ein Sommer doch sein konnte. Doppelt schön.
     
    Als ich wenig später auch damit fertig war, rief ich: „Pause! Ich brauche jetzt was zu essen und eine Zigarette.“
    Dann schnappte ich mir einen von den Röstis und trank dabei ein ganzes Glas Whiskey leer. Es ärgerte mich, dass das Gift namens Alkohol keine Wirkung bei mir hatte. Ich hätte es dringend benötigt. Während ich vergebens ein zweites Glas trank und dabei meine Benson rauchte, machten die Zwillinge gegenseitig Fotos von sich und einige von mir. Als ich meine Zigarette ausdrückte, sprang Sinh zu mir herüber, legte blitzschnell seinen Arm um mich und rief: „Ein Foto von uns beiden. Los, Daxx.“  
    Dabei drückte er seinen Körper ganz nah an mich und unsere Wangen berührten sich fast. Daxx machte eine Handvoll Bilder, dann reichte er die Kamera seinem Bruder. „Jetzt ich.“
    Sie tauschten die Plätze. Ich fragte mich, ob man später einen Unterschied zwischen den Fotos sehen würde.  
    „Alles klar, Leute. Viel ist es nicht mehr, dann ist das Bodypainting fertig und wir können die richtigen Bilder machen“, sagte ich, als Sinh die Kamera beiseite legte. „Ich meine ... also ... soll ich denn noch weiter malen, oder machen wir die Fotoserie sofort?“ Letzte Chance.  
    „Wie?“, fragte Sinh erstaunt. „Das Bodypainting ist doch noch gar nicht fertig.“
    „Genau“, stimmte Daxx ein.
    „Schon klar“, sagte ich verlegen. „Aber für den letzten Schritt müsste ich, na ja, ich müsste euch ...“
    Vielleicht sollte ich besser sofort die Zeit anhalten , dachte ich. Zur Ruhe kommen und in meiner Bibliothek nach der richtigen Formulierung suchen. Großer Gott!  
    „Das ist doch kein Ding“, sagte Sinh mit einer beruhigenden Selbstverständlichkeit. Aber er irrte. Das war ein Ding. Zwei, um genau zu sein.
    „Eben. Keine große Sache“, ergänzte Daxx. Kein Kommentar.
    „Klar. Ihr habt recht.“ Haha . „Bei wem geht’s weiter?“  
    Stein-Schere-Papier entschied wieder zu Sinhs Gunsten. Daxx sah beleidigt aus, aber nicht zu sehr. Dann war es soweit. Sinh stand vor mir, und zum ersten Mal seit anderthalb Jahrzehnten berührte ich den Penis eines anderen. In diesem langen Zeitraum war ich öfters in die Vergangenheit zurückgekehrt und hatte mit Alain viele wunderschöne Stunden verbracht, aber das hier war irgendwie anders. Realer. Körperlich war ich noch immer der neunzehnjährige Junge, aber an diesem Nachmittag wurde ich es auch wieder geistig. Die lange Zeit der Isolation war wie ausgelöscht. Ja, ich war neunzehn.  
    Ich spürte das leichte Pulsieren in dem schweren, festen Stück Fleisch, das in meiner Handfläche lag, während ich mit der anderen Hand das Muster darauf

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